Sie sind bereits junge Erwachsene geworden, die sich am vergangenen Donnerstag zum letzten Mal noch als Neuntklass-Schülerinnen und -Schüler in Wynigen an der Schulschlussfeier auf der Bühne zeigten. Die beiden Klassenlehrerinnen fanden anerkennende und beeindruckende Worte für sie. Monika Maurer übernahm vor drei Jahren die Klasse mit insgesamt 29 Jugendlichen. Sie hat sie nun bis zum Schulabschluss begleitet und denkt gerne an die Zeit mit ihnen zurück, an die gemeinsamen Aktivitäten wie Lager, Theateraufführungen, Ausflüge und vieles mehr. Speziell betonte sie ihre Unkompliziertheit, Hilfsbereitschaft und Leistungsbereitschaft. Ihre Vorstellung, eine Klasse zu begleiten, in der es jedem Schüler, jeder Schülerin gut gehe, jeder und jede lernen und etwas leisten wolle, habe sich mit ihnen vollumfänglich erfüllt. Welch grosses Kompliment!  
Auch Deborah Schmid, die ihre Klasse erst Anfang neuntes Schuljahr übernommen hat, erlebte ein spannendes Jahr mit ihren Schülerinnen und Schülern. Sie bezeichnete sie humorvoll als etwas «chaotische Truppe», bemerkte jedoch, eine Klasse mit so viel Herz und Charakter wie diese hätte sie noch nie unterrichtet. Vom ersten Tag an habe sie sich aufgenommen gefühlt und nun knapp 200 Tage erfolgreich mit ihnen verbracht. Gute Erinnerungen an sie werden ihr bleiben, besonders das gemeinsame Lager in ihrer Heimat im Wallis und auch der grossartige Einsatz jeder und jedes Einzelnen für das Schulschlusstheater. Mit guten Voraussetzungen werden die Schülerinnen und Schüler beider Klassen in ihre Berufslehre oder eine weiterführende Schule einsteigen. Die besten Wünsche ihrer Klassenlehrerinnen, die überzeugt sind, dass jede und jeder von ihnen ihren respektive seinen Weg finden wird, begleiten sie in ihren neuen Lebensabschnitt.

Verabschiedung nach 38 Jahren als Lehrperson und Schulleiterin
Als jung-patentierte Lehrerin wurde Gabi Liechti 1985 als Teilpensen-Lehrerin nach Wynigen gewählt, übernahm bereits ein Jahr später eine Klasse an der Unterstufe und kurz darauf arbeitete sie viele Jahre in Stellenteilung mit einer Kollegin. Bereits vor 24 Jahren begann sie nebst ihrem Job als Lehrkraft auch als Schulleiterin der Primarschule Wynigen zu arbeiten und wenig später folgte die erfolgreiche Ausbildung zur Schulleiterin. Mit dem Zusammenschluss der beiden Schulen Wynigen und Seeberg zur Schule Wynigen-Seeberg 2014 wurde der Aufgabenbereich mit 450 Kindern und nahezu 70 Lehrpersonen bedeutend grösser. Ab 2018 amtierte sie als Hauptschulleiterin und konzentrierte sich vollends auf diese Aufgabe. Ihre allerletzte offizielle Amtshandlung als Schulleiterin an diesem Abend bestand darin, Andreas Zaugg für seine 20-jährige Lehrtätigkeit in Wynigen zu ehren.
Naémi Wyss, Gemeinderätin und Präsidentin der Bildungskommission, streifte in einem kurzen, sympathischen Rückblick die verschiedenen Stationen von Gabi Liechti. Sie fand anerkennende Worte für ihre Arbeit, für ihren Umgang mit Schülerinnen und Schülern, mit Kolleginnen und Kollegen und den Eltern. Sie bedankte sich im Namen aller, die sie in dieser langen Zeit kennen und schätzen gelernt haben, für ihren grossen geleis­teten Einsatz für die Schule Wynigen-See­berg. Sie werden ihre ruhige, umsichtige und kompetente Art vermissen. Gabi Liechti selbst blickt mit guten Gedanken auf die vergangenen Jahre an der Schule in Wynigen zurück. Sehr viel hat sich während den 38 Jahren in der Schullandschaft verändert, vor allem was den Aufgabenbereich der Lehrpersonen betrifft. Die Corona-Zeit und der momentane Lehrpersonenmangel erforderten in der vergangenen Zeit zusätzlich sehr viel Energie. Keine wichtigen beruflichen Termine mehr wahrnehmen zu müssen, mehr Zeit für die Familie, fürs Lesen und für spontane Aktivitäten zu haben, die Freude bereiten, sind schöne Aussichten für die Zukunft.

Rosmarie Stalder