«Wüsse, wohär ds Ässe chunnt»

  15.09.2024 Aktuell, Aktuell, Kirchberg, Foto, Wirtschaft, Gesellschaft, Region, Politik, Lyssach, Ersigen, Aefligen, Niederösch, Oberösch, Rüdtligen-Alchenflüh, Rüti bei Lyssach, Kernenried

Am Bettags-Gottesdienst vom vergangenen Sonntag trat in der Kirche Kirchberg ein Gastredner auf, wie es künftig jedes Jahr am Bettag geplant ist. Zum Thema «Wüsse, wohär ds Ässe chunnt», abgeleitet vom Predigttext 5. Mose 6,10–12, gab der Gemeinderatspräsident von Kirchberg, Andreas Wyss (FDP), interessante Einblicke in unsere Ernährungsmodalitäten.

Die Krux mit dem Food Waste
Pfarrer John Weber, seit August in der Kirchgemeinde Kirchberg tätig, entlockte Andreas Wyss, dem Familienmenschen, Politiker, Agronomen, Unternehmer und Präsidenten der foodwaste.ch AG etliche Erkenntnisse über unsere Ernährung. Als Präsident der foodwaste.ch AG will Wyss Umwelt und Klima besser machen. «Für mich bleibt wichtig, dass man hinterfragt, woher das Essen kommt. Wir nehmen vielfach zu selbstverständlich, was alles nötig ist, damit es so ist, wie wir es haben. Wissen wir wieder, welchen Aufwand es braucht, Lebensmittel herzustellen, dann verhalten wir uns anders und gehen sorgsamer damit um. Es ist unverantwortlich, mit Food Waste wertvolle Ressourcen zu verschwenden.»
Angesprochen auf die aktuellen Ernährungstrends zeigt sich laut Wyss ein Wandel: «Es wird wieder vermehrt hinterfragt, was für unsere Körper gut ist und welche Auswirkungen unsere Ernährung auf die Umwelt hat.» Sinngemäss bedeutet dies auch, eine Produktion innerhalb der Schweiz anzustreben, damit lange Transportwege wegfallen und man weiss, woher die Lebensmittel kommen. Weiter würden sich zunehmend Tendenzen zeigen, «weg von tierischen, hin zu eiweissreichen, pflanzlichen Produkten.»

… und die anstehende Biodiversitätsinitiative?
«Wichtig ist zu verstehen, dass es nicht die Absicht der Abstimmung ist, in Frage zu stellen, ob wir Biodiversität brauchen oder nicht. Das scheint mir klar und es braucht sicherlich Massnahmen. Fraglich ist für mich, ob das Instrument, wie es diese Initiative anstrebt, das richtige ist. Die Initiative schiesst für mich übers Ziel hinaus», so Wyss weiter.
Sollte die Initiative am kommenden Sonntag, 22. September 2024, abgelehnt werden, ist für Wyss klar: «Dann heisst es nicht, dass wir uns zurücklehnen können und unsere Biodiversität genügt. Wir sind alle dazu aufgefordert, weiter und noch mehr daran zu arbeiten und uns bewusst darum zu kümmern. Wir sind alle aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Biodiversität in unserem Land wieder zunimmt. Es ist nicht einfach ein landwirtschaftliches Problem. Jede/jeder Einzelne von uns, egal, wo sie oder er steht und was er oder sie tut, kann etwas dazu beitragen.»

Paul Hulliger

 


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