Wirtschafts-Zmorge 2024 im Restaurant Sternen Neumühle

  28.05.2024 Aktuell, Wirtschaft, Region

An die 70 Interessierte aus Wirtschaft, Politik und Behörden fanden sich zum «Wirtschafts-Zmorge» im Restaurant Sternen, Neumühle in Zollbrück, ein. Beat Singer, Co-Präsident der Kommission Regionalpolitik, Wirtschaft und Tourismus «REWITO» der Regionalkonferenz Emmental begrüsste Simon Bärtschi, Chefredaktor der «Berner Zeitung BZ» und neu publizistischer Leiter von Tamedia und Mitglied der Geschäftsleitung.

Künstliche Intelligenz: Fluch oder Segen für Medien und Gesellschaft?
Die Bevölkerung steht dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Nachrichtenproduktion noch verhalten oder gar kritisch gegenüber. Dabei sei man sich nicht bewusst, wie häufig KI im Alltag schon verwendet werde, sagt Simon Bärtschi. Er bezeichnet das Thema Künstliche Intelligenz als äusserst wichtig, da es die Medienwelt stark beschäftige. Diese sei vom bisherigen Geschäftsmodell unterwegs zu einer ganz neuen Form. Im Medienbusiness habe die Einführung der verfügbaren KI-Tools eine Art Revolution ausgelöst. Die Anwendung werde in der Zukunft enorme Veränderungen mit sich bringen. Niemand wisse so genau, was passieren und wo die Reise genau hinführen werde. Das Ziel solle sein, mit der Einsetzung von künstlicher Intelligenz als unterstützende Massnahme Qualitäts-Journalismus zu bieten. Das heisse, den Nutzen zu optimieren und die Risiken zu minimieren. Weiter betonte er, dass sorgfältige Recherchen und fundierte Berichterstattungen in seiner Redaktion künftig noch wichtiger sein sollten, weil sie die Differenz zu jenen zeigen würden, die mit KI schnelle Nachrichten suchen.
Simon Bärtschi sprach von «Künstlicher Intelligenz», die darin besteht, Maschinen so zu gestalten, dass sie Aufgaben eigenständig ausführen können, die normalerweise menschliches Wissen und Intelligenz erfordern. Dazu gehören Sprachverarbeitung, Mustererkennung, Entscheidungsfindung und selbstständiges Lernen. Er ging auf die «generative Künstliche Intelligenz» ein, die in der Lage ist, neue Inhalte wie Texte, Bilder oder Musik autonom zu erstellen, basierend auf vorherigen Beispielen und Mustern. Er äusserte sich auch über  «GPT – Generative Pre-Trained Transformer», die künstliche Intelligenz, die darauf spezialisiert ist, Texte zu erstellen, die denen von Menschen ähnlich sind.

Zukunftsaussichten
Die Technologie ermögliche eine grosse Zahl an neuen Möglichkeiten. Das Ziel der Medien sei es nun, die Reaktionen der Leserschaft zu testen. Er sprach vom neuem Leseverhalten und zeigte sich überzeugt, dass die Künstliche Intelligenz der Zukunft neue Chancen bringen wird. Die Mitarbeitenden in der Redaktion, die als Journalistinnen und Journalisten tätig sind, werden speziell für die Anwendung von KI ausgebildet. Deren Alltag werde in Zukunft effizienter sein, denn sie würden Computerprogramme oder Apps kennen, die darauf ausgelegt sind, gesprochene Sprache in geschriebene Texte umzuwandeln. Die Anwendenden müssten das Resultat jedoch immer kontrollieren und nötigenfalls überarbeiten. Die journalistischen Standards sollen die gleichen bleiben wie bei Texten ohne KI-Unterstützung. Den Anwesenden zeigte er mit konkreten Beispielen auf, wie KMUs und Behörden in mehreren Stufen zu einer einsatzbereiten KI-Anwendung gelangen könnten.

Rosmarie Stalder


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