Wie wir Vögel schützen und fördern

  24.09.2024 Wynigen

Es gibt zwei Gründe, warum die Kirch­gemeinde und der Naturschutzverein gemeinsam zu diesem spannenden Vortrag einluden. «Vom Glauben her ist den Menschen die Bewahrung der Schöpfung auferlegt. Von Seiten der Kirchen ist eine jährliche Schöpfungszeit vom 1. September bis 4. Oktober festgelegt, die die Menschen an die Vielfalt und Schönheit der Erde erinnert und sie ermahnen soll, sorgfältiger damit umzugehen.» So die Worte von Felicitas Rossi, der Pfarrerin von Wynigen, die den Referenten Peter Knaus begrüsste und willkommen hiess. Für den Naturschutzverein spricht schon der Name für sich selbst. Ihm ist der Schutz der Natur ein grosses Anliegen und die Mitglieder des Vereins freuten sich sehr über das grosse Interesse der Bevölkerung an diesem Abend.

100 Jahre Vogelwarte Sempach
Die Vogelwarte Sempach feiert in diesem Jahr ihr 100-Jahr-Jubiläum. Diesem Umstand entsprechend bietet die Organisation kostenlose Informationsvorträge an. Peter Knaus ist Mitglied der Institutsleitung und Leiter des Bereichs Förderung. Vögel sollen nicht nur geschützt, sondern auch gefördert werden. Die Bereiche Forschung, Förderung und Öffentlichkeitsarbeit sind der Stiftung Vogelwarte sehr wichtig. Nebst den Mitarbeitenden leisten rund 2000 Personen Freiwilligenarbeit.

Die Vogelwelt in Wynigen
Wie Peter Knaus bemerkte, weiss man dank jahrelangen Aufzeichnungen, dass es in der Schweiz 484 vorkommende Vogelarten gibt. In Wynigen sind es deren 84, davon 61 Arten, die brüten. Der Redner betonte ganz klar, dass der bevorzugte und beliebte Lebensraum für die einheimischen Vögel rund ums Haus kein Steingarten sei. Was sie brauchen würden, seien freie, für die Nahrungssuche ideale Böden, ein Blütenangebot, bei dem Insekten zu finden seien und ein Wasserangebot. Nutzlose Pflanzen wie der Kirschlorbeer sollten keinen Platz haben. «Katzen sind eine sehr grosse Gefahr für die Vögel im Garten. Es ist sinnvoll, Dornensträucher und Bäume als sichere Brutplätze anzubieten und Futterhäuser und Wasserstellen dürfen für Katzen nicht erreichbar sein. Auch ein entsprechendes Angebot auf einem Balkon kann wertvoll sein. Grosse Glasflächen an den Häusern sind eine ebenso grosse Gefahr. Unter www.vogelglas.vogel­warte.ch sind zahlreiche Anregungen für Schutz­­markierungen zu finden».
Bernard Freiburghaus, der Präsident des Naturschutzvereins, nutzte die Gelegenheit, den Anwesenden etwas von den Bewohnern im Obergeschoss auf der Rückseite des Uhlmannhauses zu berichten. Es sind nämlich keine Schwalben, die dort hinein- und herausfliegen, sondern Mauersegler. Für 24 Paare sind dort hinter den Fluglöchern Nistkästen angebracht und sie werden von Vereinsmitgliedern beobachtet und betreut. Momentan sind die Mauersegler nicht mehr hier, denn sie sind bereits in ihr Winterquartier nach Afrika geflogen. Sie werden Ende April wieder zurückkehren. Wer gerne mehr über diese Tiere erfahren oder bei einem Beobachtungs­gang dabei sein möchte, darf sich ungeniert melden. Das dürfen Einzelpersonen, Gruppen, wie auch Schulklassen sein. Der Vogelschutzverein Wynigen-Rumendingen, wie auch die Vogelwarte Sempach, freuen sich über neue Vereinsmitglieder und über aktive Mitarbeit. 

Rosmarie Stalder


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