Über 100 Interessierte folgten der Einladung des Gemeinderats Kirchberg in den Saalbau zur öffentlichen Mitwirkungsveranstaltung zum Gesamtverkehrskonzept 2025. Das Thema Verkehr ist in Kirchberg ein Dauerbrenner. «Aufgrund vieler wiederkehrender Diskussionen weiss der Gemeinderat genau, dass für die Bevölkerung Mobilität und Verkehr äusserst wichtige Themen sind», erläuterte denn auch Andreas Wyss, Gemeinderatspräsident, in seiner Begrüssungsrede.
Sinn und Zweck des Anlasses war es, dass der Gemeinderat und die erweiterte Arbeitsgruppe den Gemeindegliedern ihre Ideen und Überlegungen vorstellen konnten, in der Hoffnung, dadurch aus dem Plenum vor allem auch Rückmeldungen, Anliegen und Verbesserungsvorschläge entgegennehmen zu dürfen. Zum aktuellen Zeitpunkt sind vom Gemeinderat und der Arbeitsgruppe einzig Vorschläge auf dem Tisch. Entscheidungen oder Massnahmen sind keine umgesetzt und wurden am Anlass auch nicht entschieden. Bedürfnisse von den Einwohnerinnen und Einwohnern sollten gesammelt werden und die Anliegen deponiert werden können. Nach den gemeinderätlichen Erläuterungen war es am Schluss zudem möglich, individuell und ganz spezifisch an sieben einzelnen Tischen, auf aufgelegten Plänen, Knackpunkte in Bezug auf Verkehr einzuzeichnen, aufzugreifen und damit zur weiteren Diskussion anregen zu können.

Weitere Tempo-30-Zonen wohl nur eine Frage der Zeit
Mit dem Projekt «Temporegime» der Ortsplanungskommission und des Gemeinderats wurde aufgezeigt, an welchen Standorten im gesam­ten Gemeindegebiet oder spezifisch in einzelnen Quartieren eine Tempo-30-­Zone in Aussicht gestellt werden könnte. Ebenso wurden verschiedene bis heute ausgearbeitete Verkehrsthemen und das weitere Vorgehen behandelt. Bernhard Lippuner, Gemeinderat und Ressortleiter Baukommission sowie Leiter Arbeitsgruppe Temporegime, informierte über die bisherigen Ergebnisse. Offen für Fragen und motiviert, bereitwillig Auskunft zu erteilen, waren Felix Brunner, Verkehrsplaner, und Dominik Dieterle, Abteilungsleiter Bau, Gemeinde Kirchberg.

Langfristige und für alle ambitionierte Lösungen sind das Ziel
Mit dem Gesamtverkehrskonzept soll eine langfristige Sicht auf die Verkehrsthemen der Gemeinde Kirchberg erreicht werden. Dazu gehört alles wie Verkehrsstrassen, Fuss- und Velowege, die Parkplatzsituation und der öffentliche Verkehr (ÖV). Der Durchgangsverkehr und die Lärmemissionen sollen gesenkt sowie der Fokus auf die Sicherheit in allen Bereichen, speziell auf Schulwege gelegt werden. Eine langfristige Planung ermöglicht demnach auch eine gute Investitionsplanung. Damit belegt ein weitsichtiges Gesamtverkehrskonzept über circa 10 bis 15 Jahre eher die Chance einer finanziellen Beteiligung durch Bund und Kanton.

Verkehrsplanung bewegt die Gemüter
Mit dem Aufruf, nach den Ausführungen des Gemeinderats nun vonseiten der Anwesenden Verständnisfragen zu stellen, zeigte sich schnell, dass es enorm viele Bedürfnisse gibt. Alle zu erfüllen, ist schlichtweg unmöglich. Mit dem Wunsch der grösstmöglichen Mobilität verursachen wir alle mehr und mehr Strassenverkehr, sei es beispielsweise zu Fuss oder im Auto. Gleichzeitig wollen wir aber alle genau diesen stetig zunehmenden Verkehr vermeiden. Natürlich sollen die Verkehrssicherheit gewährleistet sein und Lärmemissionen weitestgehend ausgemerzt werden. Das sah auch Gemeinderatspräsident Andreas Wyss so. Mit der Mitwirkungsveranstaltung bot der Gemeinderat Kirchberg seinen Bürgerinnen und Bürgern dennoch eine optimale Plattform, sich einzubringen, um gemeinsam die bestmöglichen Lösungen erarbeiten zu können. Es wird noch einiges zu diskutieren geben, bis eine zufriedenstellende Lösung auf dem Tisch liegt. Die Umsetzung ist dennoch eher sportlich geplant, vorgesehen nämlich für die erste Hälfte 2025, wo ebenso eine weitere Mitwirkungsveranstaltung eingeplant ist.

Paul Hulliger