«Sorg ha» – zur Umwelt und zum Gegenüber
30.10.2024 Wiler, Aktuell, Bildung / Schule, Gesellschaft, JugendVergangene Woche führte die Schule untere Emme am Standort Wiler bei Utzenstorf ihre Projektwoche durch. Während fünf Tagen beschäftigten sich die rund 130 Kinder vom Kindergarten bis zur 6. Klasse mit dem Thema der umfassenden Nachhaltigkeit, das sowohl den Umgang mit der Natur und Umwelt als auch mit dem menschlichen Gegenüber beinhaltete.
An den ersten beiden Tagen verbrachten die Kinder viel Zeit draussen. Unter fachkundiger Anleitung des Rangers Tobias Wegmüller wurden fleissig neue Hecken gepflanzt sowie Wildbienenneste, Vogelhäuschen und Insektenhotels gebaut. «Die Kinder schätzten die Abwechslung vom normalen Schulalltag und waren sehr engagiert», lobt
Corinne Affolter, die an der Schule untere Emme als Heilpädagogin tätig ist. Durch die neue Heckenlandschaft soll an der Schulhausstrasse 29 Raum für Pflanzen, Tiere und Menschen geschaffen werden. Es sei für die Kinder zudem ein tolles Gefühl, aktiv an der Gestaltung des Schulhauses beteiligt gewesen zu sein. «Die verschiedenen gesetzten Hecken und Sträucher werden wachsen und die Kids immer daran erinnern, ihren Teil dazu beigetragen zu haben», hält Corinne Affolter fest. Auf Nachfrage bei den Kindern bestätigen sie dies einstimmig mit einem lauten «Ja!».
«Sorg ha» gilt auch im Umgang mit den Mitmenschen
Nach den Starttagen der Projektwoche ging es schliesslich für zwei Tage hinein ins Schulhaus. Denn ein sorg- und achtsamer Umgang beschränkt sich nicht nur auf die Natur und Umwelt. Unterschiedliche Workshops thematisierten das Motto «Sorg ha» in Bezug auf den Umgang mit Mitmenschen und in der Gemeinschaft. «Die Kinder sollen dadurch spielerisch, beispielsweise mit kleinen Theaterstücken oder der Friedensbrücke, lernen, Konflikte zu lösen», so Corinne Affolter. Gerade die Friedensbrücke dient an der Schule in Wiler bei Utzenstorf als Grundlage für die Beilegung eines Streits und letztendlich den Friedensschluss. Ein Besuch in den verschiedenen Klassenzimmern zeigte, dass dies den Schülerinnen und Schülern genauso Spass machte wie die Tage draussen. Es wurde eifrig diskutiert, geschauspielert, Konflikte wurden analysiert, nachgestellt und letztlich gelöst.
Dem sichtbaren ersten Teil der Projektwoche mit der Pflanzung von Wildhecken und Sträuchern folgte ein spürbarer zweiter Teil. Die Kinder sollten lernen, dass das Motto «Sorg ha» sich auch auf weniger offensichtliche Dinge wie Hecken oder Sträucher bezieht.
Am Freitag wurden die guten Taten und das Geschaffene und Erlebte mit einem kleinen Fest den Eltern und Angehörigen präsentiert. In der Schule Wiler bei Utzenstorf trägt man Sorge – zur Umwelt und zum Gegenüber.
Joel Sollberger