Schlüsselübergabe für den Holzmodulbau Schlossmatt
28.10.2024 Burgdorf, Gesellschaft, Bildung / Schule, AktuellDass vom Spatenstich bis zur Schlüsselübergabe nur rund acht Monate vergangen sind, ist eine erfreuliche Entwicklung eines Projekts, das nur langsam in die Gänge kam. Im Jahr 2020 bewilligte der Stadtrat die Projektierung eines Kindergartens und einer Tagesschule in der Schulanlage Schlossmatt und zwei Jahre später einen Baukredit von 13,3 Millionen Franken. Daraufhin wurde das Referendum ergriffen. Im März 2023 sprach sich die Bevölkerung klar für dieses Projekt aus und 1,5 Jahre später ist es nun bezugsbereit. Zur offiziellen Feier trafen sich Vertreter/innen der Volksschule und der involvierten Direktionen, Politiker/innen und weitere am Holzmodulbau beteiligte Personen.
Gemeinderat Christoph Grimm begrüsste die Anwesenden. Die Optimierung der Schulinfrastruktur sei ein langer Weg. Mit dem Lehrplan 21 haben sich die Raumbedürfnisse verändert. Zudem führt die rege Bautätigkeit zu einem Bevölkerungswachstum in der Stadt. Die Schüler/innenzahlen pro Klasse sind vielerorts nahezu oder ganz ausgeschöpft. Grimm weiss, dass eine gute Bildung nicht nur von idealen Raumangeboten abhängt, aber sie spielen eine wichtige Rolle.
Im Namen der Baudirektion sprach Rudolf Holzer der Schul- und Tagesschulleitung, den Lehrpersonen, den Schüler/innen sowie dem Hauswart ein grosses Lob aus, denn sie ermöglichten, dass der Schul- und Tagesschulbetrieb während der ganzen Bauzeit weiterlief. Die bauart-Architekten und Planer AG, der Bereichsleiter Hochbau, Stefan Burkhardt, und das Holzindustrie- und Holzbauunternehmen Blumer Lehmann hätten ihr Bestes dazu
beigetragen.
Als Gemeinderätin des Ressorts Finanzen ist Beatrice Kuster Bauherrin. Sie übergab einen symbolischen Schlüssel an die Schulleiterin Sabine Häberlin und an die Leiterin der Tagesschule, Daniela Burkhalter.
Einweihungsfest und Tag der offenen Tür für die Bevölkerung
Im Frühsommer öffnen sich die Türen der beiden Holzmodulbauten für die Bevölkerung. Die Stadt Burgdorf lädt zu einem Einweihungsfest ein. Doch vorweg darf schon verraten werden, dass in den Gängen und Räumen des aus 106 Holzmodulen bestehenden Gebäudes ein angenehmes Raumklima herrscht. Zu den Holzwänden und Holzdecken kontrastiert der rote Linoleumboden. Zu jedem Klassenzimmer gehört ein Gruppenraum, die Toiletten sind geschlechterneutral. Über ein Treppenhaus mit Metallstufen oder einen Lift erreicht man das zweite, respektive dritte Geschoss. Die Wände des Aufgangs sind mit Fermacell-Platten belegt, eine Vorschrift, die im Brandfall einen vertikalen Fluchtweg bietet.
Holzmodulbau und KlimaVision30
Der Holzmodulbau ist ein auf die Bedürfnisse der Stadt optimiertes modulares Schulraumsystem. Die beiden Pavillons sind durch eine offene Erschliessungszone miteinander verbunden. Das ausladende Vordach und die geplante Fassadenbegrünung unterstützen den sommerlichen Wärmeschutz. Die Gebäude können erweitert, aufgestockt oder versetzt werden. Mit diesem Bau erreicht die Stadt zahlreiche Teilziele der KlimaVision30: Die Förderung von Neubauten in Holzbauweise, den Ausbau und die Produktion von Solarstrom und eine Reduktion ihres Gesamtenergieverbrauchs. Zudem beträgt die Nutzungsdauer der Gebäude mehr als eine Generation.
Helen Käser