Sascha Lehmann klettert zum Europameistertitel

  03.09.2024 Burgdorf, Sport, Aktuell

Es war eine unangenehme Route, die die acht «Lead»-Finalisten der Sportkletter-Europameisterschaft am vergangenen Samstagabend kurz nach 21 Uhr im Scheinwerferlicht zu meistern versuchten. Zu Beginn wartete eine Hangelpassage, bei der die Füsse nicht eingesetzt werden konnten. Danach folgten ein paar rutschige Griffe, die fast keinen Grip hatten. Das beste Rezept für diese herausfordernden Stellen fand an diesem Abend der Burgdorfer Sascha Lehmann. «Die Route war unangenehm, aber ich kam gut durch die heiklen Passagen hindurch und fand im oberen Teil der Route meinen Rhythmus. Ich konnte das an die Wand bringen, worin ich stark bin, ich konnte alles rausholen. Dass es am Schluss so zusammengepasst hat, ist wunderschön», freute sich der frischgekürte Europameister im Leadklettern mit glänzenden Augen.
Der 26-jährige Burgdorfer musste sich allerdings bis zum allerletzten Athleten des Abends gedulden, ehe er sich vom Team und dem Heimpublikum feiern lassen konnte. Der Franzose Sam Avezou hatte als Einziger noch die Möglichkeit, an Sascha Lehmann vorbeizuklettern. «Ich hatte schon damit gerechnet, dass Sam den Sieg nach Hause holt oder zumindest wie ich zum Schlusssprung kommt. Er sah auf den Leisten sehr solide aus. Ich war dann schon fast etwas überrascht, dass es für mich gereicht hatte.»
Der Sieg in Villars-sur-Ollon fühlt sich auch gerade deshalb so schön an, weil der 26-Jährige nach seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris insbesondere im Kopf sehr müde war. «Ich wusste nicht, ob ich an der Wand noch alles auf einen Nenner bringen kann. Aber ich wusste, dass die Form stimmt. Denn diese verschwindet ja nicht innerhalb von zwei Wochen. Dass ich nun diesen Titel feiern kann, ist unglaublich.»
Gross Zeit, seinen Triumph zu feiern, hatte Sascha Lehmann nicht. Bereits am Tag darauf stand mit dem Finale des Olympischen Formats «Boulder & Lead» der letzte Wettkampf dieser Europameisterschaft auf dem Programm.

Gute Form bestätigt
Nach der Boulderrunde lag Sascha Lehmann am Sonntag auf dem siebten Zwischenrang. Nach dieser stand seine Paradedisziplin, das Leadklettern, an. Als Zweitletzter bestätigte Sascha Lehmann einen Tag nach dem Europameistertitel seine bestechende Form und klettere auf den souveränen zweiten Rang. Einzig Sam Avezou konnte als letzter Athlet einen Schweizer Doppelsieg von Sascha Lehmann und dessen Teamkollegen Jonas Utelli verhindern. Die Freude war aber bei den beiden Schweizern dennoch gross. «Wir trainieren oft zusammen und pushen uns gegenseitig. Diese Medaillen heute gemeinsam feiern zu können, ist einfach wunderbar», hielt Sascha Lehmann fest.

zvg / red
Bilder: SAC / Romy Streit


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