Die Musikgesellschaft Bätterkinden (MGB) hat ein strenges Wochenende hinter sich. Mit zahlreichen geladenen Gästen aus Kultur und Politik starteten die 38 Musikantinnen und Musikanten am Freitag mit einem Gala-Abend ins Festwochenende. Am Samstag und Sonntag freuten sie sich, Musik- und Vereinsfreunde an ihren Konzerten willkommen zu heissen.

Es begann mit der «Bauernmusik» von Bätterkinden
Seline Wittwer, eine der jüngsten Musikantinnen, und Ehrenmitglied Walter Stettler fiel die Ehre zu, die Gäste mit Informationen und Geschichten aus früheren Zeiten durch das Konzert zu führen.
Was im Jahr 1874 von einem Dutzend Bauern als «Bauernmusik» mit einem Strohhut als Erkennungszeichen ins Leben gerufen wurde, feiert nun als Musikgesellschaft Bätterkinden in schmucker Uniform das 150-Jahr-Jubiläum. Dazu öffneten die Mitglieder ihre Archivkisten und liessen ihre Gäste mit Bildern, Gegenständen und Geschichten an den vergangenen Zeiten teilhaben. Alte Blechinstrumente, Bilder der Musikanten in Militäruniformen, altes Notenmaterial, in deutscher Schrift geschriebene Protokollbücher und vieles mehr zeigen die Veränderungen der Zeit und die Entwicklung des Vereins.
Die erste Uniform wurde im Jahr 1922 angeschafft, ein Kavallerieröckli aus dem Zeughaus und die erste Fahne gab es 1940. Einer der bedeutenden Eckpunkte war der Empfang von General Guisan im Jahr 1945, an dem die Musikgesellschaft dessen Lieblings-Militärmarsch «Colonel Bogey March» von Kenneth J. Alford spielte. Leider war der Aufenthalt nur von sehr kurzer Dauer. Mit einem grossen Umzug, an dem zum ersten Mal auch Jungmusikantinnen teilnehmen konnten, feierte die MGB 1974 ihr 100-Jahr-Jubiläum und nahm 1986 erstmals erfolgreich an einem eidgenössischen Musikfest teil. Dank gezielter Nachwuchsförderung gehörten 1994 65 Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren der MGB an.
Heute sind es 38 Musikantinnen und Musikanten, die unter der Leitung von Jan Beauge musizieren. Zusammen mit drei weiteren Musikgesellschaften werden die Nachwuchsprojekte «Wind Kids Ungeri Ämme» und «Young Band Ungeri Ämme» geleitet. Bereits ab sechs Monaten Unterricht können interessierte Jugendliche erste Orchestererfahrungen sammeln. Was heute noch genauso wichtig ist wie vor 150 Jahren, sind die Freude am Musizieren, das Zusammensein und die Geselligkeit, die eine Vereinszugehörigkeit mit sich bringt. 

Rosmarie Stalder