Michael Moser feiert seinen ersten Kranzfest-Sieg

  06.08.2024 Fotoalben, Aktuell, Burgdorf, Region, Sport

Das Teilnehmerfeld am Emmentalischen Schwingfest in Burgdorf war mit elf Eidgenossen und zahlreichen erfolgshungrigen Jungtalenten gut besetzt. Zu den Topfavoriten unter den 195 Athleten gehörten Adrian Walther, der in dieser Saison das Seeländische und Mittelländische Schwingfest gewann, Lokalmatador Matthias Aeschbacher und der Nord-
ostschweizer Gast Mario Schneider vom Schwingklub Ottenberg. Anders als am «Oberaargauischen» spielte auch das Wetter mit: Den ganzen Tag herrschten bei strahlendem Sonnenschein sommerliche Temperaturen. Der Himmel blieb zum Glück frei von Gewitterwolken. Insgesamt wohnten dem «Emmentalischen» 10 650 Zuschauerinnen und Zuschauer bei – ein neuer Rekord für ein Gauverbandsfest. Immer wieder rollte die «La-Ola»-Welle durch die Tribünenreihen. Die Stimmung hätte nicht besser sein können und näherte sich angesichts der spannenden Zweikämpfe immer wieder dem Siedepunkt.

Festsieger Michael Moser – der neue Stern am Schwinger-Himmel
Für Begeisterung sorgte insbesondere der mental beeindruckende und äusserst konzentriert agierende Michael Moser aus Biglen, der bereits am «Oberaargauischen» einen starken Auftritt gezeigt hatte. Der 19-Jährige, der Mitglied des Schwingklubs Zäziwil ist, gilt als neuer Stern am Schwinger-Himmel. Im ersten Gang machte er nach wenigen Sekunden mit Florian Weyermann aus Lotzwil kurzen Prozess. Die Topfavoriten dagegen bekundeten Mühe, in die Gänge zu kommen. Matthias Aeschbacher musste sich trotz offensiver Bemühungen gegen Mario Schneider mit einem Gestellten zufriedengeben – ebenso wie Adrian Walther gegen den 39-jährigen Routinier Thomas Sempach, Heimenschwand. Von den elf Eidgenossen starteten im ersten Gang nur Philipp Roth gegen Fabio Hiltbrunner und Florian Gnägi gegen Patrick Schenk mit einem Sieg.
Nach der gelungenen Initialzündung war Michael Moser nicht mehr zu bremsen. Er bodigte Dario Schafroth und bettete anschliessend den Eidgenossen Florian Gnägi, mit 125 Kilogramm alles andere als ein Leichtgewicht, ins Sägemehl. Damit führte er am Mittag die Rangliste als einziger mit drei gewonnenen Gängen an.
Auch Jan Wittwer blieb im vierten Gang gegen den 19-Jährigen chancenlos und landete platt auf dem Rücken. Im fünften Gang erlitt Eidgenosse Patrick Gobeli ein ähnliches Schicksal: Eine Attacke von Moser brachte ihn zu Fall. Mit konsequentem Nachdrücken am Boden führte das Emmentaler Jungtalent die Entscheidung herbei. Dank der fünf Siege führte Moser mit einem halben Punkt Vorsprung vor seinem Schlussgang-Gegner Adrian Walther, der nach dem Gestellten im ersten Gang mit Siegen über Leandro Nägeli, Lars Zaugg, Fabian Stucki und Valentin Steffen glänzte.

Mit einem Gestellten im Schlussgang triumphiert Michael Moser
Angesichts der Ausgangslage reichte Michael Moser ein Gestellter im Schlussgang zum Festsieg. Favorit Adrian Walther griff seinen Kontrahenten immer wieder an, schaffte es allerdings nie, Moser in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Gegen Ende des zwölfminütigen Schlussgangs ging der Mittelländer vermehrt Risiken ein, letztlich schwanden aber seine Kräfte. Moser parierte weiterhin geschickt alle Angriffe und zeigte bei Konter­attacken seine Gefährlichkeit. Unter dem Jubel des Publikums endete der Schlussgang schliesslich gestellt – ein geschichtsträchtiger und emotionaler Moment: Der Emmentaler
Michael Moser durfte ausgerechnet am Emmentalischen Schwingfest seinen ersten Kranzfestsieg feiern. Als er seinen Triumph realisierte, schossen ihm Freudentränen in die Augen. Mit seinem Auftritt in Burgdorf stellte er eindrucksvoll unter Beweis, dass mit ihm in Zukunft gerechnet werden muss. Adrian Walther platzierte sich in der Schlussrangliste auf Rang 2a.

Erfolgreiche Emmentaler
Die Emmentaler zeigten am Heimfest eine starke Leistung. Ganz vorne an der Spitze platzierten sich Fabian Aebersold aus Walterswil, Rang 2b, sowie Lars Zaugg, Aeschau, Rang 2c. Beide verzeichneten fünf Siege und mussten nur eine Niederlage einstecken. Christian Rüegsegger, Signau, belegte den dritten Rang. Die Emmentaler Dominik Gasser, Süderen, Thomas Sempach, Heimenschwand, Martin Sommer, Häusernmoos, Christian Hadorn, Eggiwil, und Fabio Hiltbrunner, Schmidigen-Mühleweg, belegten gemeinsam mit dem Oberländer Kevin Steudler den vierten Rang. Matthias Aeschbacher, Rüegsauschachen, beendete das Fest mit zwei Gestellten gegen Mario Schneider und Michael Ledermann auf Rang 6a. Die Kranzverteilung sieht wie folgt aus: Emmental 16 Kränze, Mittelland 6 Kränze, Berner Oberland 5 Kränze, Seeland 3 Kränze und Obwalden 1 Kranz.
Zehn der elf angetretenen Eidgenossen traten kranzgeschmückt die Heimreise an: Adrian Walther, Dominik Gasser, Thomas Sempach, Patrick Gobeli, Matthias Aeschbacher, Philipp Roth, Florian Gnägi, Patrick Schenk, Konrad Steffen und Michael Ledermann.

Markus Hofer

Schlussrangliste unter www.schwingfeste2024.ch

 

Markus Hofer

Bilder: Schwingfeste Burgdorf


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