Mehr Grün in Burgdorf - Stadtklimainitiative ist lanciert

  22.05.2024 Burgdorf, Aktuell, Foto, Wirtschaft, Burgdorf, Gesellschaft, Region, Politik

Eine breite Koalition aus den politischen Parteien Grüne, SP, EVP, JUSO sowie breit gestützten Umweltorganisationen lancierte am Dienstag, 14. Mai 2024, die Unterschriftensammlung für die Stadtklimainitiative. Sie fordern mehr Grün zum Schutz der Bevölkerung vor den Folgen des Klima­wandels. Mit einer symbolischen «Begrünung» der Grunerstrasse vor dem Schlossmattschulhaus, zwar als Begegnungszone gewertet, doch durch eine erhebliche Asphaltlandschaft nicht wirklich als solche ausgelegt, wollte man mit diesem Standort, als einer von vielen im Gemeindegebiet, darauf aufmerksam machen.
Christian Hedinger, Stadtrat der Grünen Burgdorf, erläuterte die Kernpunkte der Initiative, die verlangt, dass während zwölf Jahren jährlich ein halbes Prozent der Burgdorfer Gemeindestrassen und -plätze begrünt werden. Bäume haben dabei den grös­sten kühlenden Effekt. Die Initiative fördert mit verbindlichen Zielen und Massnahmen gleichzeitig auch die Biodiversität und damit die Lebensqualität in der Stadt. Entsiegelungsmassnahmen werden von Bund und Kanton finanziell unterstützt.
Esther Liechti-Lanz, EVP-Stadträtin und Pflegefachfrau, zeigte auf, wie grosse Asphaltflächen verhindern, dass sich die Luft in der Nacht wieder abkühlt. Der Klimawandel führe in Burgdorf überall dort zur Bildung von Hitzeinseln, wo wenig Grün und viele versiegelte Flächen seien. Als Pflegende auf der Intensivstation im Spital Burgdorf sei ihr bewusst, dass gerade in den Monaten mit Hitzeperioden immer mehr Spitaleinweisungen erfolgten. Ältere Personen sowie Kleinkinder seien dabei am meisten gefährdet.
Am Anlass sprach auch Magdalena Erni, Projektleiterin bei «UmverkehR», derjenigen Organisation, welche die Stadtinitiativen in der ganzen Schweiz unterstützt. Sie fasste zusammen: «Viele der Stadtklimainitiativen in anderen Städten der Schweiz sind bereits erfolgreich. Burgdorf lanciert die 11. Stadtklimainitiative. Die Chancen für einen Erfolg sind aufgrund der lokalen Faktoren auch hier sehr intakt.» Damit mit verbindlichen Massnahmen die negativen Auswirkungen der Klimaerhitzung gemildert werden können, fordert die Initiative eine Verringerung der Versiegelung und eine artenreiche Begrünung. Bäume und versickerungsfähige Böden sind die besten Massnahmen und steigern die Lebensqualität.
Wie Stadtrat Christian Hedinger erklärte, benötigt ein Zustandekommen der Initiative eine breite Verankerung in der Bevölkerung. Es braucht die Unterschrift von jeder zehnten stimmberechtigten Person, was eine ausserordentlich hohe Hürde ist. Es braucht also Durchhaltewillen, damit die Initiative zustande kommt.

Paul Hulliger

 


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