Kinderprogramm mit Martin Niedermann

  20.03.2025 Heimiswil

Wenn die Kinder wie auch deren Begleitpersonen sich erhofft hatten, dass der Erzähler Martin Niedermann am vergangenen Samstag nicht nur mit seiner Ukulele, sondern auch mit einem richtigen Esel in der Turnhalle erscheinen würde, wurden sie alle enttäuscht. Zwar nur ein bisschen, denn Noldy, der im Rucksack schnarchte, zeigte sich ebenso interessant und witzig wie ein richtiger Esel. Er konnte nämlich sprechen und gilt als der gescheiteste Esel der Welt. In Natura gibt es Noldy natürlich auch, nämlich am Arbeitsplatz von Martin Niedermann an der Christopherusschule in Bolligen, wo dieser als Heilpädagoge arbeitet. Martin Niedermann erwartete nicht, dass die Kinder beim Geschichtenerzählen mucksmäuschenstill waren. Er ist sich sicher, dass sie trotz ständiger Bewegung die beiden spannenden Geschichten vom Eisbären und den furchterregenden Trollen wie auch diejenige vom Froschkönig und der Prinzessin mit nach Hause genommen haben.
Der 53-jährige Berner ist nicht nur Heilpädagoge, sondern auch ausgewiesener Erzähler. Er ist Mitglied der Schweizerischen Erzählakademie, wo er jährlich Kurse gibt. Das Geschichtenerzählen gehört denn auch zu seiner therapeutischen Arbeit mit den Kindern an der heilpädagogischen Schule. «Bestimmte Geschichten eignen sich gut für bestimmte Fragestellungen, etwa zur Vermittlung von Moral und Werten», sagt er. Geschichten seien wichtiges Kulturgut, das es zu erhalten gelte. Ob erfundene oder erlebte Geschichten, lokale Sagen oder globale Märchen – zusammen mit Noldy will Martin Niedermann den Menschen diese wunderbare Kultur wieder näherbringen. Es sei etwas ganz anderes, von einem Menschen eine Geschichte erzählt zu bekommen, als sie auf einem Blatt Papier selber zu lesen. 


Rosmarie Stalder

 


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