Insgesamt buhlen 12 Kandidierende um die Gunst der Wählerschaft

  08.10.2024 Hasle bei Burgdorf, Aktuell, Gesellschaft, Politik

Am 20. Oktober 2024 finden in Hasle bei Burgdorf die Gemeinderatswahlen statt. Die Stimmbürger/innen wählen die Mitglieder des siebenköpfigen Gemeinderats für die Legislaturperiode 2025–2028. Die gegenwärtige parteipolitische Zusammensetzung der Exekutive sieht folgendermassen aus: EVP 2 Sitze (inklusive Gemeindepräsidium), Hasle plus 2 Sitze, SVP 2 Sitze und SP 1 Sitz. Insgesamt 12 Kandidatinnen und Kandidaten buhlen um die Gunst der Wähler/innen. Von den bisherigen Gemeinderatsmitgliedern stellen sich sechs zur Wiederwahl: Gemeindepräsident Raymond Weber, Lilian Plüss (beide EVP), Diana Dähler (Hasle plus), Simon Röthlisberger, Andreas Baumgartner (beide SVP) sowie Nils Güggi (SP). Einzig Markus Kohli (Hasle plus), Ressort Tiefbau, tritt nicht mehr zur Wiederwahl an.

EVP Brandis
Die EVP Brandis setzt sich die Verteidigung ihrer beiden Sitze zum Ziel. «Falls es für ein drittes Mandat reichen würde, wären wir natürlich nicht unglücklich», erklärt Simon Reutimann, Kassier der EVP Brandis und Gemeinderatskandidat, gegenüber der Zeitung «D’REGION». «Wir stehen für eine sach- und lösungsorientierte, nachhaltige Politik auf der Basis christlicher Werte ein. Dazu gehören die Förderung der Solarenergie, Investi­tionen in die Schulen, da die Bildung die Grundlage für unsere Zukunft darstellt, und das Engagement für eine moderne Mobilität, die uns verbindet und voranbringt. Eine Herausforderung in den kommenden Jahren stellt sicherlich die von der EVP Brandis befürwortete Verkehrssanierung Burgdorf – Oberburg – Hasle dar, welche von den Stimmberechtigten des Kantons Bern im März 2023 gutgeheissen wurde, deren Umsetzung aber aufgrund von Einsprachen blockiert ist.»

SVP Hasle bei Burgdorf
Die SVP, die gegenwärtig zwei Gemeinderäte stellt und bei den Wahlen vor vier Jahren einen Sitz verlor, strebt den Gewinn eines zusätzlichen dritten Mandats an. «Unsere Kandidierenden sind bekannt, gut vernetzt und engagieren sich seit Jahren zum Wohl der Gemeinde. Allerdings treten auch die übrigen Parteien mit starken Kandidierenden an», erläutert Parteipräsident Rolf Locher die Ausgangslage. «Wir setzen uns deshalb zum Ziel, unsere Wählerschaft so gut wie möglich zu mobilisieren und an die Urne zu bringen.» Die SVP als Partei des Mittelstands will sich für gute Rahmenbedingungen zugunsten des Gewerbes und der Landwirtschaft einsetzen und die Anliegen aller Bürger/innen aufgreifen. «Es gilt, auch in der kommenden Legislaturperiode eine zweckmässige Infrastruktur – Schulen, Strassen und Wege – zu garantieren und diese zu unterhalten, vor allem auch in den Randregionen. Weiter ist es uns ein Anliegen, ein zweckmässiges Bildungsangebot zur Verfügung zu stellen, das Baureglement aus der Ortsplanung bürgernah umzusetzen und sorgfältig mit den Gemeindefinanzen umzugehen.» Die SVP wünscht sich ebenfalls einen möglichst raschen Baustart für die Umsetzung des Projekts «Emmentalwärts».

SP Mittleres Emmental
Für die SP kandidiert der bisherige Gemeinderat Nils Güggi, der per Januar 2023 die Nachfolge für die zurückgetretene Nicole Liechti als Exekutivmitglied antrat. «Der Leistungsausweis von Nils Güggi als Vorsteher des Ressorts Bildung ist tadellos. Er ist engagiert, kommunikativ und kompetent», hält Andreas Mosimann, Sekretär der SP Mittleres Emmental, fest. «Die Behördenarbeit auf Gemeinde­ebene ist konsensorientiert. Dennoch ist es wichtig, immer wieder linke Anliegen einzubringen. Die SP wird sich weiterhin für eine faire und soziale Politik stark machen und befürwortet die regionale Zusammenarbeit. Wir setzen uns für eine zukunftsorientierte Bildungspolitik mit guten Schulen ein. Bei der Verkehrspolitik liegen uns vor allem die Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie die Sicherheit für Fussgänger/innen und Velofahrende am Herzen. Verkehrsberuhigungsmassnahmen stehen wir positiv gegenüber. Neue Strassen für den Autoverkehr haben dagegen keine Priorität. Dennoch hat sich die SP Mittleres Emmental für die Umfahrungsstrasse ausgesprochen, da wir uns bewusst sind, dass das Gewerbe auf gute Strassenverbindungen angewiesen ist.»

Hasle plus
Der politische Dorfverein Hasle plus, der im Jahr 2001 gegründet wurde, muss bei einem Sitz auf den Bisherigen-Bonus verzichten. Markus Kohli, der seit 2016 als Gemeinderat amtiert, tritt nicht mehr zur Wahl an. Raymond Dubach, Präsident von Hasle plus, hält im Gespräch mit der Zeitung «D’REGION» fest: «Wir präsentieren der Bevölkerung eine starke Liste mit zwei bekannten Persönlichkeiten, die gewillt sind, die Zukunft von Hasle erfolgreich mitzugestalten. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass wir unsere beiden Mandate erfolgreich verteidigen. Die Ausgangslage präsentiert sich allerdings spannend. Wir sind eine bewährte, fortschrittliche und konstruktive Kraft in der lokalen Politik. Die Stärke von Hasle plus liegt darin, dass wir einzig und allein dem Wohl der Gemeinde verpflichtet sind und keine übergeordneten Parteiinteressen verfolgen. Dies wissen die Bürgerinnen und Bürger zu schätzen. Unsere Kandidierenden sind keiner Ideologie verpflichtet und keiner Partei rechenschaftspflichtig. Wir sind liberal, unabhängig und lösungsorientiert.»  
 
Gemeindepräsidium
Mit grösster Wahrscheinlichkeit bleibt Raymond Weber (EVP) für vier weitere Jahre Gemeindepräsident von Hasle bei Burgdorf. Weitere Kandidaturen sind keine eingegangen. Sofern er in den Gemeinderat gewählt wird, wird er mittels stiller Wahl im Amt bestätigt.

Markus Hofer


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