Höchstetten A und Stefan Studer setzen sich durch
03.09.2024 Höchstetten, Region, Vereine, SportSchon zum Start des zweiten Festwochenendes am vergangenen Freitag präsentierte sich das Wetter am Eidgenössischen Hornusserfest in Höchstetten von seiner schönsten Seite und sorgte für lange Schlangen am Glacestand. Obmann Peter Bichsel zeigte sich froh, dass es trotz der heissen Temperaturen nur zu sehr wenigen Zwischenfällen kam. «Dort wo etwas passiert ist, befinden sich die Betroffenen schon auf dem Weg der Besserung», sagte er. Sportlich forderten die hellen und heissen Bedingungen die Mannschaften im Ries nämlich stark. Von 28 Mannschaften vermochten am ersten Spieltag in der 7. Stärkeklasse nur gerade fünf, in der 8. Stärkeklasse gar nur vier Teams ihr Ries sauber zu halten.
Weil das Wetter am Samstag fast identisch war, wurde schnell klar, dass das Fest vor allem über die Riesarbeit entschieden werden würde. Als Festsieger in der 7. Stärkeklasse durfte sich Kriechenwil feiern lassen. Die Kriechenwiler Mannschaft war die einzige, die das Ries sauber halten konnte. Die weiteren Horngewinner waren Wattenwil B, Winistorf-Seeberg B, Wangenried-Wanzwil und Hettiswil-Eintracht-Moosseedorf B.
Auch in der 8. Stärkeklasse vermochte nur eine Mannschaft, nämlich das Team aus Heimberg, ihr Ries bis am Schluss sauber zu halten. Diese Leistung führte zum Festsieg. Dahinter holten sich Zimmerwald B, Urtenen C – Burgdorf B, Trimstein B und Rohrbachgraben B die verbleibenden Trinkhörner.
Bei den Einzelschlägern der 7. Stärkeklasse konnte Dominic Brunner (Wäseli C) seinen 1. Rang aus der Zwischenrangliste verteidigen. Mit 155 Punkten holte er sich den Festsieg. Die weiteren Podestplätze gingen an Ueli Künzi (Richigen C, 154 Punkte) und Stefan Ruch (Kriechenwil, 146 Punkte), der sich dank eines längeren Streichs den 3. Rang sicherte. Als bester Nachwuchshornusser wurde Marcel Balmer (Bramberg B) mit 113 Punkten ausgezeichnet.
In der 8. Stärkeklasse feierte Frauenfeld A einen Doppelsieg. Andreas Buchser gewann mit 156 Punkten nur knapp vor seinem Teamkollegen Florian Buchser (155 Punkte). Auf Rang 3 klassierte sich Thomas Wüthrich (Studen-Madretsch, 146 Punkte) und verhinderte so einen Dreifacherfolg der Mannschaft aus Frauenfeld. Auf Rang vier folgte mit Stefan Fiechter nämlich bereits der nächste Frauenfelder. Florian Nyffeler, Rohrbachgraben B, wurde mit 127 Punkten bester Nachwuchshornusser.
Schlussrangliste 7. Stärkeklasse:
1. Kriechenwil 0 Nummern / 1592 Punkte; 2. Wattenwil B 1/1437; 3. Winistorf-Seeberg B 1/1414; 4. Wangenried-Wanzwil 1/1308; 5. Hettiswil-Eintracht-Moosseedorf B 2/1574; 6. Aetingen-Limpach B 2/1564; 7. Schlosswil-Gysenstein 2/1509; 8. Bern-Beundenfeld C 2/1508; 9. Oderdiessbach B 2/1294; 10. Bramberg B 3/1615; 11. Oschwand-Biembach B 3/1535; 12. Walliswil 3/1508; 13. Wäseli C 3/1472; 14. Wichtrach B 4/1663; 15. Oberönz-Niederönz B 4/1438; 16. Stalden-Dorf B 4/1242; 17. Unterfrittenbach-Emmenmatt B 5/1407; 18. Hintermoos-Reiden B 6/1318; 19. Recherswil-Kriegstetten C 6/1258; 20. Thun B 6/1195; 21. Ersigen B 6/1184; 22. Krauchthal-Hub B 7/1353; 23. Epsach B 8/1115; 24. Richigen C 9/1416; 25. Bigenthal-Walkringen B 12/1072; 26. Zuchwil-Wiedlisbach B 13/1321; 27. Busswil bei Büren B 15/1313; 28. Schoren B 19/1131.
Die drei besten Einzelschläger der 7. Stärkeklasse: 1. Dominic Brunner, Wäseli C, 155 Punkte; 2. Ueli Künzi, Richigen C, 154 Punkte; 3. Stefan Ruch, Kriechenwil, 146 Punkte.
Schlussrangliste 8. Stärkeklasse:
1. Heimberg 0 Nummern / 1346 Punkte; 2. Zimmerwald B 1/1397; 3. Urtenen C – Burgdorf B 1/1199; 4. Trimstein B 2/1423; 5. Rohrbachgraben B 2/1392; 6. Röthenbach im Emmental C 2/1375; 7. Dürrenroth B 2/1320; 8. Frauenfeld 3/1712; 9. Höchstetten C 3/1444; 10. Gohl 3/1344; 11. Hindelbank-Zollikofen B 3/1210; 12. Biglen-Arni C 4/1441; 13. Büren zum Hof B 4/1375; 14. Utzigen C 5/1080; 15. Grünenmatt-Brandis B 5/1058; 16. Schafhausen im Emmental B 6/1384; 17. Rüegsau-Affoltern B 6/1038; 18. Heimiswil C 7/1178; 19. Wasen-Lugenbach D 8/1265; 20. Hasle bei Burgdorf B 8/1179; 21. Gossau B 8/1113; 22. Thörigen C 8/973; 23. Biel-Schwadernau B 9/832; 24. Eriswil B 11/1299; 25. Zäziwil-Reutenen C 11/1250; 26. Aeschi B 11/1172; 27. Studen-Madretsch 12/1146; 28. Hettiswil-Eintracht-Mosseedorf 13/885.
Die drei besten Einzelschläger der 8. Spielklasse: 1. Andreas Buchser, Frauenfeld, 156 Punkte; 2. Florian Buchser, Frauenfeld, 155 Punkte; 3. Thomas Wüthrich, Studen-Madretsch, 146 Punkte.
Höchstetten gewinnt das Heimfest
Mit Verspätung starteten die 1. und die 2. Stärkeklasse in den Eidgenössischen Wettkampf. Da der Wettkampf am Samstagvormittag etwas länger dauerte, reichte die Zeit für die Vorbereitung des Bockstandes nicht allen Mannschaften. Der Obmann verschob deshalb den Böllerschuss kurzfristig um zehn Minuten. Die Abtuenden mussten dadurch zehn weitere Minuten bei sengender Hitze im Ries ausharren.
In der 1. Stärkeklasse blieben am Samstag einzig Utzigen A und Lyss A nicht sauber. «Der Streich wurde vorne gemeldet. Hinten wurde er zu spät gesehen. Einer hat noch gestochen. Sonst wurde im Ries sehr gut gearbeitet», meinte der Lysser Marcel Strahm aus Lyss zum «Nummero».
Höchstetten A wurde seiner Favoritenrolle bereits am Samstag gerecht. Mit hervorragenden 1364 Punkten betrug der Vorsprung auf Wäseli A nach Tag Eins bereits 64 Punkte. Ab dem dritten Zwischenrang wurde es deutlich enger. Wasen-Lugenbach A, Heimiswil A, Bern-Beundenfeld A, Urtenen A und Richigen A lagen keine 50 Punkte auseinander. Hinter den beiden führenden Mannschaften hätte man Bern-Beundenfeld A klar vor den anderen erwähnten Mannschaften vermutet. «Mit meiner Leistung bin ich zufrieden, als Mannschaft nicht ganz», meinte Michael Gerber zur Leistung von Bern-Beundenfeld A. Auf die Nachfrage, ob einige Mitspieler nervös waren, konnte er dies nicht verneinen.
Höchstetten A war auch am Sonntag nervenstark und gewann das Eidgenössische Fest im eigenen Dorf mit 2699 Punkten. Auch Wäseli A zeigte erneut eine sehr gute Leistung und belegte mit 2567 Punkten den 2. Platz. Wasen-Lugenbach A verteidigte den 3. Platz mit 2415 Punkten vor Bern-Beundenfeld mit 2376 Punkten.
Showdown in der 2. Stärkeklasse
Gerlafingen-Zielebach A erzielte am Samstag in der 2. Stärkeklasse die höchste Punktzahl, musste sich aber eine Nummer schreiben lassen. Mit 1111 Punkten und eben dieser Nummer belegten sie den drittletzten Platz. Auf Zwischenrang 1 lag Recherswil-Kriegstetten A mit 1092 Punkten und hatte damit zwölf Punkte Vorsprung auf Mättenwil-Brittnau A. Mit kleinem Abstand folgten Biglen-Arni A, Oberönz-Niederönz A und Balzenwil A.
Am Sonntag sah es lange Zeit nach einem ungefährdeten Sieg von Recherswil-Kriegstetten A aus. «Der Kranz ist für mich vorbei. Jetzt helfe ich der Mannschaft. Wir gewinnen dieses Fest», meinte Bernhard Salzmann nach den Streichen fünf und sechs. Im letzten Durchgang fand jedoch eine 19 den Weg ins Ries. Diese Nummer machte die Ambitionen von Recherswil-Kriegstetten A zunichte. Eigentlich wäre nun der Weg für Mättenwil-Brittnau A frei gewesen, doch sie konnten die Leistung vom Samstag nicht bestätigen und belegten schlussendlich mit 2084 Punkten den 3. Rang. Biglen-Arni A war der nächste Siegesanwärter. Im ersten Durchgang am Sonntag lief es nicht optimal, so dass Oberönz-Niederönz A vorbeizog. Im zweiten Durchgang steigerte sich Biglen-Arni A deutlich. Nun kam es auf Oberönz-Niederönz A an. Bereits der zweite Spieler musste sich eine Vier schreiben lassen, es wurde nun ganz eng. Vor dem letzten Spieler lag Oberönz-Niederönz A 40 Punkte zurück. Pascal Hunziker benötigte nun 41 Punkte. Der erste Streich war eine 20. Die Nerven lagen blank. Der zweite Streich war eine 21 – 41 Punkte! Oberönz-Niederönz A gewann so mit 2124 Punkten und damit einem Punkt Vorsprung auf Biglen-Arni A. Pascal Hunziker sagte im Anschluss, dass er nicht über die Ausgangslage informiert gewesen sei.
Starke Einzelschläger
Dass der Sieg in der Einzelschlägerwertung über Stefan Studer (Höchstetten A) führen würde, war klar. Er belegte nach dem Samstag mit 95 Punkten den 2. Rang. Sein Mannschaftskamerad Philipp Eggimann lang ein Punkt vor ihm. Am Sonntag machte Stefan Studer dann alles klar und gewann mit hervorragenden 190 Punkten vor Philipp Eggimann mit 184 Punkten. Die weiteren Plätze belegten Sven Gyger (Wäseli A) mit 183 Punkten und Martin Stettler (Richigen A) sowie Simon Erni (Höchstetten A) mit je 182 Punkten. Bester Nachwuchshornusser wurde mit 88 Punkten Andrin Mosimann (Richigen A). Das Kranzresultat lag bei hohen 143 Punkten, obwohl in der 1. Stärkeklasse 55 Prozent Kränze abgegeben werden.
In der 2. Stärkeklasse führten Nino Schüpbach (Gerlafingen-Zielebach A) und Jonas Stalder (Rüderswil A) nach dem ersten Tag mit je 90 Punkten. Nach sechs Streichen lagen sie immer noch punktgleich an der Spitze. Jonas Stalder traf die letzten beiden Hornusse nicht mehr ganz optimal. Mit 19 und 20 und einem Total von 173 Punkten belegte er schlussendlich den 2. Platz. Mit 177 Punkten zog Nino Schüpbach noch an ihm vorbei. Die weiteren Plätze belegten Roland Bernhard (Gerlafingen-Zielebach A) mit 162 Punkten, Pascal Auderset (Zuchwil-
Wiedlisbach A) mit 161 Punkten und Ramon Steffen (Gerlafingen-Zielebach A) mit 159 Punkten. Bester Nachwuchshornusser wurde mit sehr guten 131 Punkten Kieran Jaggi (Recherswil-Kriegstetten A). Den Kranz durfte man sich mit 128 oder mehr Punkten abholen, für die Zweitauszeichnung waren mindestens 116 Punkte nötig.
Königstich
Bei enormer Hitze startete kurz nach 14.00 Uhr der Königstich. Beobachtet von Hunderten Zuschauerinnen und Zuschauern sowie live übertragen im Schweizer Fernsehen SRF nahmen daran teil: Stefan Studer, Philipp Eggimann, Sven Gyger und Martin Stettler aus der 1. Stärkeklasse, Nino Schüpbach als Sieger der 2. Stärkeklasse und die jeweiligen Tageshöchsten Roman Mäder, Thörishaus-Frauchwil-Zimlisberg B (3. / 4.), Samuel Krebs, Halten (5. / 6.) und Andreas Buchser, Frauenfeld, (7. / 8.) teil.
Nach den ersten beiden Streichen schieden vier Spieler aus. Die Leistungen aller Teilnehmer waren jedoch grossartig. Martin Stettler schied mit starken 45 Punkten aus. Danach wurden weitere zwei Streiche geschlagen. Samuel Krebs belegte schlussendlich den 4. Platz mit 89 Punkten. Vor den letzten Streichen von Stefan Studer lag Sven Gyger vor Nino Schüpbach mit je 92 Punkten und identischen Streichen. Stefan Studer war nun sichtlich nervös. Er musste dreimal anmessen und verliess daraufhin den Stand. Dann schlug er eine 25. Mit 73 Punkten schien ihm der Sieg fast schon sicher. Der letzte Streich gelang ihm nicht optimal. Er verliess daraufhin mit gesenktem Kopf die Arena. Kurz darauf kam er freudenstrahlend zurück. Der Nouss landete in der 19. Damit erzielte er ebenfalls 92 Punkte, was ihm aufgrund des längeren Streiches zum Königstitel reichte.
Der Königstich stellte einen würdigen sportlichen Abschluss des Eidgenössischen Hornusserfests 2024 in Höchstetten dar. Der gesellige Teil bildete dann für die Teilnehmenden den Abschluss eines rundum gelungenen, unvergesslichen Fests.
Roland Stampfli
Schlussrangliste 1. Stärkeklasse:
1. Höchstetten A 0 Nummern / 2699 Punkte; 2. Wäseli A 0/2567; 3. Wasen-Lugenbach A 0/2415; 4. Bern-Beundenfeld A 0/2376; 5. Heimiswil A 0/2327; 6. Richigen A 0/2280; 7. Schüpbach A 0/2263; 8. Rüdtligen-Alchenflüh A 0/2254; 9. Wichtrach A 0/2098; 10. Röthenbach im Emmental A 1/2319; 11. Urtenen A 1/2314; 12. Utzigen A 1/2038; 13. Schafhausen im Emmental A 1/1988; 14. Lyss A 2/2323.
Die drei besten Einzelschläger der 1. Stärkeklasse: 1. Stefan Studer, Höchstetten A, 190 Punkte; 2. Philipp Eggimann, Höchstetten A, 184 Punkte; 3. Sven Gyger, Wäseli A, 183 Punkte.
Schlussrangliste 2. Stärkeklasse:
1. Oberönz-Niederönz A 0/2124; 2. Biglen-Arni A 0/2123; 3. Mättenwil-Brittnau A 0/2084; 4. Balzenwil A 0/2058; 5. Thörigen A 0/2022; 6. Rüderswil A 0/2003; 7. Winistorf-Seeberg A 0/1982; 8. Rütschelen A 0/1958; 9. Oeschenbach-Kleindietwil A 0/1940; 10. Zuchwil-Wiedlisbach A 0/1913; 11. Lyssach A 0/1889; 12. Bramberg A 0/1865; 13. Gondiswil A 0/1861; 14. Oberdiessbach A 0/1849; 15. Unterfrittenbach-Emmenmatt A 0/1822; 16. Bigenthal-Walkringen A 0/1560; 17. Recherswil-Kriegstetten A 1/2195; 18. Gerlafingen-Zielebach A 1/2159; 19. Oschwand-Biembach A 1/2044; 20. Belp-Toffen A 1/1988; 21. Hettiswil-Eintracht-Moosseedorf A 1/1974; 22. Sinneringen-Vechigen A 1/1959; 23. Steinen bei Signau A 1/1875; 24. Epsach A 1/1874; 25. Zauggenried-Kernenried A 2/1965; 26. Obergerlafingen A 2/1887; 27. Rüedisbach 2/1825; 28. Winterthur A 2/1802.
Die drei besten Einzelschläger der 2. Stärkeklasse: 1. Nino Schüpbach, Gerlafingen-Zielebach A, 177 Punkte; 2. Jonas Stalder, Rüderswil A, 173 Punkte; 3. Roland Bernhard, Gerlafingen-Zielebach A, 162 Punkte.
Königstich Finalrunde:
1. Stefan Studer, Höchstetten A, 92 Punkte (24, 24, 25, 19); 2. Sven Gyger, Wäseli A, 92 Punkte (23, 23, 22, 24); 3. Nino Schüpbach, 92 Punkte ( 23, 24 23, 22); 4. Samuel Krebs, Halten, 89 Punkte.
Weitere Teilnehmer am Königstich aus der Qualifikationsrunde (zwei Streiche): 5. Martin Stettler, Richigen A, 45 Punkte; 6. Philipp Eggimann, Höchstetten A, 43 Punkte; 7. Roman Mäder, Thörishaus-Frauchwil-Zimmlisberg B, 40 Punkte; 8. Andreas Buchser, Frauenfeld, 36 Punkte.