Es ist untrüglich Herbst, auch wenn Wetterkapriolen manchmal eher an April denken lassen. Die Zeit des Wachsens ist fast zu Ende – und die Natur zeigt sich immer mehr im wunderschönen Farbenkleid.

Erntezeit verbindet sich im langsamen Abschied vom Sommer. Vielenorts stehen schwere Erntemaschinen auf den Äckern im Einsatz. Die Mais-, Kartoffel- und Zuckerrübenernten sind in vollem Gang. Zahlreiche Helferinnen und Helfer sind im Ernteeinsatz, um die Schätze der Natur einzubringen.

Sonnenblumen – deren Anblick lange Zeit erfreute – warten noch auf einige warme und trockene Sonnentage. Die Schönheit dieser blühenden Felder ist bereits vorbei, macht melancholisch, lässt die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte wert­schätzen. Nüsse und Kastanien fallen von den Bäumen, Kürbisse in verschiedenen Grössen und Farben machen «Gluscht» auf feine Suppen.

Kastanien und Kürbisse sind aber auch beliebte Objekte zum Basteln. Kinder kreieren aus buntem Herbstlaub Fensterdekorationen, machen lustige «Cheschtele»-Figuren oder sammeln die glänzenden Früchte für den Tierpark als Futter für die Wildtiere. Aus Kürbissen werden termingerecht für Halloween lustige, grimmige, zum Teil «gfürchige» Masken geschnitzt. Ausgehöhlt und mit Kerzen beleuchtet sollen sie – zwischen «genial» und «gruusig» – Freude machen. Das «Räbeliechtli», aus den Futterrüben gefertigt, hat eine lange Tradition, die immer im November in Umzügen und mit Liedli gefeiert wird. Sie sollen die kommende dunkle Jahreszeit beleuchten.

Neuanfang
Garten- und Pflanzenfreunde wissen jedoch, dass der Herbst auch Pflanzzeit für winterharte Gartenpflanzen ist. Himbeeren, Tulpen, Osterglocken, Narzissen, Schneeglöckchen können nun gepflanzt werden, als Vorboten eines neuen Gartenjahres. Doch jetzt ist Herbst, wer jetzt im Auto voll beladenen Traktorengespannen hinterherfährt, muss bisweilen Geduld haben. So bleibt Zeit, über den Reichtum der Natur und den steten Einsatz unserer Landwirtefamilien nachzudenken und dankbar zu sein.

Humor
Die Bilanz, die Heinz Erhardt (begna­deter Dichter) zum Herbst zieht, soll Freude machen: «Im Herbst bei kaltem Wetter fallen die Blätter, Donnerwetter. Im Frühling dann, sind sie wieder dran. Sieh mal an.»

Sylvia Mosimann