Hausaufgabentreff – nicht nur ein Treff, sondern auch Lebensschule

  28.08.2024 Burgdorf, Bildung / Schule, Gesellschaft

Die Chancen sind in der Gesellschaft unterschiedlich verteilt. Das gilt unter anderem auch für viele Leute im Burgdorfer Quartier Gyrischachen, wo rund 2500 Menschen aus 40 Nationen leben. Der Hausaufgabentreff setzt in Ergänzung zur Schule beim Lernen an und möchte mit seinem Angebot die Bildungschancen im Quartier etwas gerechter verteilen.
Unterwegs in Richtung Chancengerechtigkeit im Quartier Gyrischachen ist seit dem Jahr 2013 die reformierte Landeskirche. Sie hat dort mit Regula Etzensperger und Freiwilligen einen niederschwelligen Hausaufgabentreff sowie ein Lerncoach-Angebot aufgebaut. Seit August 2022 leitet Wally Achtermann den Hausaufgabentreff mit einem Team von zehn ebenfalls freiwillig tätigen Männern und Frauen aus der Region Burgdorf. Rund 20 Kinder von der 1. bis zur 6. Klasse kommen am Mittwochnachmittag in den Treff, um ihre Hausaufgaben in Begleitung des Freiwilligenteams zu erledigen oder um Lesen und Rechnen zu trainieren. Diese Hausaufgabenbegleitung ist für die Familien gratis. Nach dem Rückzug der reformierten Landeskirche aus dem Quartier gehört der Hausaufgabentreff seit diesem Sommer zur städtischen Quartierarbeit im Gyrischachen. Nebst dem Hausaufgabentreff ist die neu geschaffene Fachstelle Integration unter der Leitung von Anette Vogt vor Ort. Zudem halten die Frühkindliche Bildung, die Jugendarbeit und die Sozialarbeit städtische Angebote im Gyrischachen bereit. Aber auch die reformierte Kirchgemeinde ist weiterhin mit dem interkulturellen Frauentreff im Gyrischachen präsent.

«Essen, trinken, spielen»
Der Hausaufgabentreff selbst ist mehr als eine Hausaufgabenhilfe, er ist auch ein bisschen Lebensschule. Bis die Kinder und Jugendlichen in den Lernraum gehen können, warten sie in einem Vorraum. Dieser Warteraum ist der Wirkungskreis von Seraina Naef, Mitarbeiterin der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (JuBU). Hier üben die Kinder und Jugendlichen nicht nur das Nebeneinander, sondern auch das Miteinander, sei es, dass Seraina Naef mit ihnen zusammen Verhaltensregeln im Warteraum erarbeitet oder allfällige Konflikte unter den wartenden Kindern und Jugendlichen mit diesen klärt.
Das städtische Engagement im Quartier wird in den nächsten Monaten zunehmend an Gestalt gewinnen. Unter dem Motto «Essen, trinken, spielen» werden am 7. September 2024 die neuen Spielgeräte im Gyripark mit einer Ansprache von Gemeinderätin Charlotte Gübeli eröffnet – eine gute Gelegenheit, auf Tuchfühlung mit den Familien und den Kindern im Gyrischachen zu gehen und der Chancengerechtigkeit einen Schritt näher zu kommen.

wab

 


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