Ein Burgdorfer in der Finalrunde

  03.07.2024 Burgdorf, Bildung, Jugend

Von ursprünglich 120 Teilnehmenden schafften gerade mal 15 Jugendliche den Sprung in die Finalrunde der Informatik-Olympiade, die Ende Mai 2024 an der Universität Bern abgeschlossen wurde. Eines der jungen Talente war der Burgdorfer Lionel Müller. Das Finale beendete er auf dem 14. Rang. Neben der Tatsache, dass er einer Auszeichnung holte, war es für den 18-Jährigen eine unglaublich tolle Erfahrung – verknüpft mit einer Menge Spass – die er am Wissenswettbewerb machen durfte. «Die verschiedenen Workshops, Trainings und Wettbewerbe waren ein kurzweiliger Zeitvertreib mit spannenden Aufgaben und lehrreichen Inputs», sagt er gegenüber dieser Zeitung.

Ein langer Weg
Der Weg bis zum Finale war alles andere als kurz. Die Schweizer Informatik-Olympiade findet in einem jährlichen Zyklus statt, welcher aus zwei Vorrunden, einem Trainingslager, einer Finalrunde und verschiedenen abschliessenden internationalen Wettbewerben besteht. «Die erste Runde kann von allen Teilnehmenden online von zuhause aus gelöst werden», erzählt Lionel Müller. Die 25 Besten qualifizierten sich schliesslich für die zweite Runde mit einem Trainingslager in Sarnen. «Schliesslich wurden für die Finalteilnahme 15 Personen ausgewählt sowie einige Wildcards verteilt», so das Burgdorfer Informatik-Talent. Es war folglich ein langer Weg für Lionel Müller.

Optimismus, Fokus und eine Menge Koffein
Die Finalrunde bestand schliesslich aus einem fünfstündigen Wettbewerb, bei welchem es vier verschiedene Aufgaben à 100 Punkte zu lösen galt. Dabei wurde Lionel Müller und den anderen Teilnehmenden der Gebrauch jeglicher externer Hilfsmittel untersagt. «Für die gestellten Aufgaben galt es dann, die geforderten Programme auf einem kontrollierten Computer unter ständiger Aufsicht zu schreiben», so Lionel Müller, der sich aktuell im dritten Lehrjahr in seiner Ausbildung zum Informatiker befindet. Abgesehen von den inhaltlichen Herausforderungen und dem theoretischen Lösen der Aufgaben seien vor allem der mentale Aspekt sowie das Zeitmanagement eine grosse Herausforderung gewesen: «Während fünf Stunden immer Vollgas zu geben ist, schwierig. Es erfordert Optimismus, Fokus und eine Menge Koffein», bilanziert Lionel Müller schmunzelnd. «Das Gefühl, nach langem Knobeln endlich eine Aufgabe lösen zu können, ist unbeschreiblich», meint er weiter. «Zudem finde ich es faszinierend, neue Konzepte zuerst theoretisch erklärt zu bekommen und dieses Wissen dann praktisch für das Lösen einer kniffligen Aufgabe verwenden zu können.»
Die gemachten Erfahrungen sind noch nicht zu Ende. Lionel Müller konnte an der zentraleuropäischen Informatik-Olympiade, die vergangene Woche im tschechischen Brno stattfand, teilnehmen. Unabhängig von der Platzierung nimmt Lionel Müller von seiner Teilnahme gute Erinnerungen, gewonnene Freundschaften und ein verbessertes Problemlöseverhalten mit. Gerade Letzteres wird ihm bei seinem beruflichen Ziel, der Spezialisierung im Bereich der Datenanalyse und Auswertung, mit Sicherheit helfen.

Joel Sollberger


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