Durch Zecken übertragbare Krankheiten

  23.04.2025 Gesellschaft, Burgdorf, Region

Wo kommen Zecken vor?
Die Zecke kommt bei uns in der gesamten Schweiz vor (Wälder, Wiesen, Gebüsche). Das bevorzugte Klima der Zecken ist ein mildes und feuchtes Klima, weshalb die Zeckensaison ungefähr auf März bis Oktober eingegrenzt werden kann. Beträgt die Temperatur unter 7 Grad Celsius, ist es den Zecken zu kalt. Temperaturen über 30 Grad Celsius sind ihnen hingegen zu warm. Trotz den klimatischen Vorlieben der Zecken gibt es aber auch immer Ausnahmen, weshalb man ebenfalls nach Risikosituationen zwischen November und Februar auf Zeckenbisse achten sollte.
Wichtig: Zecken krabbeln oder können sich auf ein Lebewesen fallen lassen. Sie können aber nicht springen!

Welche Krankheiten können durch Zecken übertragen werden und wie äussern sie sich?
Zum einen kann ein Zeckenbiss zu einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME, Hirnhautentzündung) führen. Bei der FSME handelt es sich um eine virale Erkrankung, welche durch die Zecken übertragen werden kann. Diese Erkrankung kommt in der gesamten Schweiz mit Ausnahme des Kantons Tessin vor (Grund dafür sind die Alpen, welche durch die von FSME befallenen Zecken nicht überwunden werden können). Die FSME kann sich in grippeähnlichen Symp­tomen (Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Übelkeit) äussern. Seltener kommt es zu einer zweiten Phase der Erkrankung, bei welcher starkes Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Schwindel sowie neurologische Ausfälle (Sprach- und Gehstörungen, Lähmungserscheinungen, Lichtempfindlichkeit) auftreten. Dies kann zu Langzeitschäden oder im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Weiter können Zecken auch eine Borreliose verursachen. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, welche ebenfalls von den Zecken übertragen werden kann. Die Borreliose äussert sich typischerweise durch eine Hautveränderung, einen roten Ring an der Bissstelle, der sich jedoch nicht zwingend entwickeln muss. Typisch sind ebenfalls Grippesymptome (Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit). Weiter können auch das Nervensystem (Hirnhaut-, Nerven- und Hirnentzündung), der Bewegungsapparat (Arthritissymptome) und weitere Organe betroffen sein.

Was tun bei einem Zeckenbiss?
Die Borrelien befinden sich im Darm der Zecken und erst bei der Blutmahlzeit gelangen die Bakterien in unseren Blutkreislauf. Daher ist es wichtig, eine entdeckte Zecke schnellstmöglich zu entfernen, um das Infektionsrisiko zu senken. Die Viren befinden sich hingegen im Speichel der Zecken und gelangen bereits mit dem Biss der Zecke in unseren Kreislauf. Trotzdem kann auch hier eine sofortige Zeckenentfernung eine positive Entwicklung auf den Krankheitsverlauf haben. Für die Zeckenentfernung gibt es verschiedene Tools (Zeckenkarten, -klammern, -pinzetten), welche in der Apotheke erhältlich sind.
Wichtig: Bei der Zeckenentfernung sollte darauf geachtet werden, dass das Werkzeug möglichst hautnah angelegt wird, um die ganze Zecke zu entfernen. Die Entfernung sollte ruhig und gleichmässig stattfinden (keine ruckartigen Bewegungen). Sollte der Kopf der Zecke hängen bleiben, ist das nicht weiter schlimm. Sobald der Körper vom Kopf getrennt ist, können keine weiteren Krankheitserreger übertragen werden. Der Kopf resp. das Bisswerkzeug der Zecke wird vom menschlichen Körper als Fremdkörper angesehen und ausgearbeitet, wie zum Beispiel ein Holzsplitter.
Sollten sich im Verlauf oben genannte Symptome äussern, ist es wichtig, eine Apotheke oder eine Arztpraxis aufzusuchen.
Wie schütze ich mich vor Zecken und ihren Erkrankungen?
Nach jeder Risikosituation sollte geduscht und der Körper nach Zecken abgesucht werden. Lange Kleidung, hohe Schuhe und Hosen in die Socken stopfen ebenso wie Anti-Zeckenspray können zudem präventiv wirken.
Auch eine FSME-Impfung in Arztpraxen oder ab 16 Jahren in Apotheken mit Dienstleistung «Impfen» ist möglich. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt allen Personen ab 3 Jahren, die in einem FSME-Risikogebiet wohnen, die FSME-Impfung. Für die Grundimmunisierung braucht es drei Impfungen, darauf folgt eine Auffrisch­impfung alle zehn Jahre.


Lea Wilhelm


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