Die freien Zimmer werden immer knapper

  10.07.2024 Burgdorf, Aktuell, Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft, Region

Vom 31. Juli bis 11. August 2024 befindet sich Burgdorf und Umgebung im Schwingfieber. Mit dem «Oberaar­gauischen», dem «Emmentalischen» und dem «Bernisch-Kantonalen» werden gleich drei Schwingfeste die Zähringerstadt in den Ausnahmezustand versetzen. Tausende Besucherinnen und Besucher werden am Schwingfest-Triple auf der Schützenmatte erwartet. Doch wo werden die zahlreichen Besuchenden untergebracht? Die Zeitung «D’REGION» befragte regionale Hotels und Tourismuseinrichtungen gut drei Wochen vor Festbeginn bezüglich Nachfrage nach freien Zimmern, Vorfreude und allfälligen Spezialprogrammen.

Zimmer werden knapp
Das Schwingfieber macht sich auch im Hotel Berchtold in Burgdorf bemerkbar. Die Nachfrage nach freien Zimmern ist gross. «An den Tagen, an denen die jeweiligen Schwingfeste stattfinden, sind wir bereits komplett ausgebucht. Einzig an den Tagen zwischen den Festen gibt es noch einige wenige freie Zimmer», sagt Direktor Hanspeter Zimmermann. Dem Schwingfieber wird im Hotel Berchtold mit entsprechender Dekoration und einer speziellen Schwingfest-Speisekarte, die während den zwei Wochen angeboten wird, Rechnung getragen. «Auf der Speisekarte stehen dann eher währschafte Speisen», so Hanspeter Zimmermann. «Wir sind gespannt darauf, was uns erwartet, gehen aber davon aus, dass wir die Nachfrage auch mit Blick auf allfällige spontane Reservationen im Restaurant mit unserem Staff bewältigen können.» Auch die Mitarbeitenden werden Schwingfest-Atmosphäre verbreiten. «Unser Team wird natürlich ein Edelweisshemd tragen», so Hanspeter Zimmermann schmunzelnd.
Auch Ferdinand T. Salverda, Gastgeber des Hotels Orchidee in der Oberstadt, stellt eine verstärkte Nachfrage nach Zimmern fest. «Ich bin mir sicher, dass die letzten verfügbaren Zimmer an den Tagen, an denen die Schwingfeste stattfinden, auch noch gebucht werden», so Ferdinand T. Salverda. An den Wochentagen zwischen den Festen gebe es ebenfalls noch eine kleine Anzahl an freien Zimmern. Auch wenn das Hotel-Restaurant Orchidee «nur» über 15 Zimmer verfügt, freut man sich auf die Schwingfans. «Ich selbst bin auch begeistert von der Tradition und der Sportart und wir freuen uns auf die Schwingfans, die bei uns zu Gast sein werden.»

Wiedereröffnung des Restaurants beim Schloss Burgdorf
Viele Gäste werden auch beim Wahrzeichen der Stadt, dem Schloss Burgdorf, erwartet. «Am 1. und 3. August 2024 sind wir praktisch komplett ausgebucht», sagt Henri Gabathuler, Betriebsleiter der Jugendherberge, auf Anfrage. Am Wochenende vom 10. und 11. August 2024 gebe es noch einige wenige freie Zimmer in der Jugendherberge. «Dasselbe gilt für die Wochentage.»  Pünktlich zum Start der drei Schwingfeste kann zudem das Restaurant wieder geöffnet werden, nachdem die Küche im Februar dieses Jahres Feuer gefangen hatte. «Die Wiedereröffnung findet am 1. August 2024 statt. Zum Nationalfeiertag bieten wir ab 10.30 Uhr einen Brunch an», so Henri Gabathuler weiter. Die Wiedereröffnung des Restaurants sei zwar durchaus mit Herausforderungen verbunden, «doch wir freuen uns sehr auf den Grossanlass und wir wollen unseren Gästen einen schönen Aufenthalt in einem einmaligen Ambiente und mit einzigartiger Sicht auf Burgdorf bieten.»

Freie Plätze auf dem Bauernhof in Bättwil oder ausserhalb Burgdorfs
Übernachtungen der etwas anderen Art sind auf dem Bauernhof in Bättwil möglich. In landwirtschaftlicher Atmosphäre kann im Stroh übernachtet werden. «Wir haben beispielsweise eine Trychlergruppe, die mit Blick auf das Emmentalische Schwingfest bei uns eine Übernachtung gebucht hat», erzählt Gisela Hauert, die zusammen mit ihrem Mann Jürg den Betrieb bewirtschaftet. Einen grossen Ansturm explizit aufgrund des Schwingfest-Triple kann sie aber nicht ausmachen. Es gebe bei ihnen durchaus noch freie Schlafplätze. «Das Übernachten auf dem Bauernhof ist so oder so ein Erlebnis. Wir werden unsere Gäste an den jeweiligen Tagen mit Sicherheit auf die Feste auf der Schützenmatte aufmerksam machen und ihnen einen Besuch ans Herz legen», meint Gisela Hauert, die selbst als Helferin vor Ort sein wird.
Im Landgasthof und Seminarhotel Lueg gibt es während der zwei Wochen ebenfalls noch freie Zimmer. «Wir haben noch reichlich Platz», hält Geschäftsführer Michael Kräuchi fest und verweist darauf, dass man mit dem Auto in rund 15 Minuten von der Lueg auf das Festgelände gelangt. Die Vorfreude ist auch beim Landgasthof und Seminarhotel Lueg gross. «Wir sind eng mit dem Schwingklub Burgdorf sowie mit Matthias Aeschbacher verbunden und freuen uns riesig auf diesen Anlass», so der Geschäftsführer. Die drei Schwingfeste ermöglichen eine grosse Wertschöpfung für die ganze Region. «Die Bedeutung geht über Burgdorf hinaus und gilt für das ganze Emmental», sagt Michael Kräuchi. Ein spezielles Programm von seiten Landgasthof sei jedoch nicht geplant. «Wir freuen uns auf alle Schwingfans, die bei uns zu Gast sind, wissen aber gleichzeitig auch, dass die Leute die Zeit vor allem auf dem Festgelände verbringen wollen.»

Hoher Mehrwert für Tourismusbranche
Dass ein solcher Anlass eine grosse Bedeutung für Burgdorf und die Region hat, bestätigt auch Isabelle Hollenstein, Leiterin von Emmental Tourismus. «Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2013 ist vielen Besuchenden von nah und fern in bester Erinnerung und man freut sich nun auf ein weiteres Schwing-Highlight in Burgdorf. Dass es sich dabei um die Premiere eines Schwingfest-Triple handelt, gibt dem Anlass eine besondere Bedeutung und eine stärkere Reichweite», so die Tourismusexpertin. Auch Isabelle Hollenstein stellt eine grosse Vorfreude auf den Grossanlass fest: «Die Vorfreude ist riesig. Das gesamte Organisationskomitee arbeitet seit vielen Monaten sehr intensiv an der erfolgreichen Durchführung dieses Grossanlasses, stets in enger Zusammenarbeit mit Emmental Tourismus. Nun stehen die Feste kurz bevor und das Emmental freut sich auf zahlreiche Besuchende und auf bleibende Momente unter Schwingerfreunden. Und auch neben den drei Schwingfesten gibt es auf dem Festgelände ein vielseitiges Rahmenprogramm.»
Die von Isabelle Hollenstein angesprochene Strahlkraft bestätigt Frank
Jantschik, Geschäftsführer der Emmentaler Schaukäserei. «Solche Events haben eine grosse Strahlkraft für die Region Emmental und sind somit auch für die Emmentaler Schaukäserei von touristisch grosser Bedeutung, allerdings nicht direkt am Anlasstag selbst. Wir erwarten aber zeitversetzt positive Effekte und Folgebuchungen in der Region.»

Joel Sollberger


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote