Die Bedrohung bewahrheitete sich zum Glück nicht

  07.05.2024 Rüegsauschachen, Aktuell, Foto, Bildung / Schule

Aufregung und ein mulmiges Gefühl am vergangenen Dienstag an der Schule Rüegsau. Die Alarmanlage des Schulhauses in Rüegsauschachen wurde ausgelöst; um 11.05 Uhr ging bei der Kantonspolizei Bern ein entsprechender Alarm ein. Wird dieser Notfallknopf betätigt, wird von einer Bedrohung durch einen Amoklauf ausgegangen. Solche Alarme werden von der Kantonspolizei Bern «immer ernst genommen», wie die Medienstelle der Kantonspolizei auf Anfrage festhält. Dementsprechend war die Polizei in kürzester Zeit mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. «Aus Sicherheitsgründen wurden die Schülerinnen und Schüler zunächst vorsorglich in den Räumen behalten», heisst es seitens der Kantonspolizei. Da sich die Bedrohungslage zum Glück nicht bewahrheitete, konnten Schüler- und Lehrerschaft über mehrere Stunden verteilt evakuiert werden. «Gemäss unseren Erkenntnissen bestand für die Schüler- und Lehrerschaft sowie für die Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr», gibt die Medienstelle weiter bekannt. Um herauszufinden, wie der Alarm, der durch ein Sicherheitstörchen gesichert ist und nicht einfach so aus Versehen betätigt werden kann, ausgelöst wurde, laufen weitere Abklärungen. Konkretere Angaben zum Ablauf des polizeilichen Sicherheitsdispositivs sowie zum Stand der Ermittlungen macht die Polizei aus taktischen Gründen nicht.

Die vorbereiteten Konzepte griffen
Was löste der Alarm bei den Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonen aus? «Es ist sicher schwierig, Aussagen über die Auswirkungen auf einzelne direkt betroffene Schülerinnen und Schüler zu machen. Klar ist jedoch, dass den Lehrpersonen, die unmittelbar in der Verantwortung stehen und die richtigen Entscheidungen treffen müssen, eine entscheidende Rolle zukommt. Das haben sie sehr gut gemacht», sagt Andreas Hängärtner, Gemeindepräsident von Rüegsau. Für einen Bedrohungs­alarm gibt es, so der Gemeindepräsident, klare Konzepte und Verhaltensregeln, die zum Zuge kommen. Diese werden jedoch verständlicherweise nicht öffentlich bekannt gegeben. «Es war bei uns der erste Alarm dieser Art, dennoch haben die Konzepte gegriffen. Alarmmeldungen kommen immer überraschend. Wir sind daher froh und dankbar für das rasche Eintreffen der Einsatzkräfte und die professionelle Arbeit», so Andreas Hängärtner. Dies habe glücklicherweise zu einer schnellen Entwarnung geführt.
Während der Zeit in den Schulzimmern bis zur Evakuierung habe man versucht, die jüngeren Schülerinnen und Schüler mit Spielen abzulenken. «Mit der älteren Schülerschaft wurde der Vorfall diskutiert und besprochen.» Auch am nächsten Tag sei der Alarm in den Schulklassen thematisiert worden. «Dennoch wollten wir auch schnell wieder zur normalen Tagesordnung übergehen», sagt Andreas Hängärtner. Auch die Schulleitung nutzte den Fehlalarm für eine Analyse der geltenden Konzepte. «Ziel der Nachbearbeitung ist es nun, allfällige organisatorische oder technische Schwachstellen aufzudecken und bei Bedarf die notwendigen Massnahmen zu ergreifen.»
Hinsichtlich der Aufklärung des Falles arbeitet die Schulleitung eng mit der Kantonspolizei zusammen. Dabei sei auch die Gemeinde Rüegsau involviert. Über allfällige Kosten kann Andreas Hängärtner keine Angaben machen, dafür sei es zu früh.
Fazit des Fehlalarms an der Schule in Rüegsau ist, dass die entsprechenden schulinternen Konzepte funktionierten, die Einsatzkräfte schnell und professionell agierten und sich die potenzielle Bedrohung zum Glück nicht bewahrheitete.

Joel Sollberger

 


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