Das Publikum darf sich auf äusserst spannende Duelle freuen

  24.07.2024 Burgdorf, Aktuell, Gesellschaft, Sport

«Das Publikum darf sich an den Schwingfesten 2024 in Burgdorf auf hochklassige Zweikämpfe und intensive Duelle im Sägemehl freuen», verspricht Kern-OK-Mitglied Silvio Rüfenacht, Schwingerkönig des Jahres 1992, der als Leiter der Abteilung Sport für den reibungslosen Ablauf des schwingerischen Geschehens verantwortlich ist. Vom Sägemehl über den Brunnen bis zu den Tischen für die Kampfrichter muss vor den Festen alles organisiert, bereitgestellt und aufgebaut werden. Während des Anlasses stehen die von der Abteilung Sport organisierten «Täfelibuebe», Sägemehl-«Rächeler», Speaker und Speakergehilfen sowie Betreuer im Einsatz. Das Rechnungsbüro wird die Noten der Athleten erfassen. «Für die drei Feste ist alles aufgegleist, sodass spannender Schwingsport vom Feinsten garantiert ist.»

Hochkarätiges Teilnehmerfeld an den beiden Gaufesten
Sowohl das Oberaargauische am 1. August als auch das Emmentalische Schwingfest am 3. August 2024 sind hochkarätig besetzt. Für das «Oberaargauische» durften aufgrund des 125-Jahr-Jubiläums des Oberaargauischen Schwingerverbands zusätzlich zwei Gästeklubs mit insgesamt acht Schwingern eingeladen werden. Diese Ehre wird dem Schwingklub am Ottenberg aus dem Kanton Thurgau sowie dem Schwingklub Freiamt aus dem Aargau zuteil. In letzterem schwingen unter anderem die Eidgenossen Joel Strebel sowie Andreas und Lukas Döbeli. Am «Emmentalischen» sind sechs Gästeschwinger des Schwingklubs am Ottenberg am Start, zu dem der Schwingklub Burgdorf seit Jahren freundschaftliche Beziehungen pflegt. Zu den prominentesten Mitgliedern des Nordostschweizer Schwingklubs gehören Samuel Giger, der zu den ganz «Bösen» zählt, sowie die Brüder Domenic und Mario Schneider, die alles andere als Leichtgewichte sind und mit ihrem angriffigen Schwingstil stets für Spektakel sorgen.
«Die Kämpfe am ‹Oberaargauischen› und ‹Emmentalischen› stehen den Duellen am ‹Kantonal-Bernischen› ganz bestimmt in nichts nach», versichert Silvio Rüfenacht. «Wer also die einmalige Atmosphäre eines Schwingfests erleben möchte, sollte unbedingt versuchen, noch Tickets für eines der beiden Gaufeste zu ergattern. Für das ‹Bernisch-Kantonale› sind die Sitzplätze bereits ausverkauft, Stehplätze sind noch verfügbar.»

Die Crème de la Crème des Schwingsports duelliert sich am «Kantonalen»
Das Teilnehmerfeld des Bernisch-Kantonalen Schwingfests am 11. August 2024 setzt sich selbstverständlich aus den Topschwingern des Kantons zusammen. Das Publikum darf sich unter anderem auf Matthias Aeschbacher, Matthieu Burger, Dominik Gasser, Christian Gerber, Patrick Gobeli, Michael Ledermann, Fabian Staudenmann, Adrian Walther, Kilian Wenger und viele andere freuen. Zudem entsenden die Teilverbände des Eidgenössischen Schwingerverbands jeweils zwei Vertreter nach Burgdorf. Als Gäste angekündigt sind momentan Samuel Giger, Armon Orlik (Nordostschweizer Schwingerverband), Jonas Burch, Pirmin Reichmuth (Innerschweizer Schwingerverband), Lars Voggensperger, Tobias Widmer (Nordwestschweizer Schwingerverband) sowie Lario Kramer und Romain Collaud (Association Romande de lutte suisse). Natürlich kann es bis zum Festbeginn noch zu diversen Änderungen kommen. «Erst am Morgen des Festes steht jeweils zu 100 Prozent fest, wer tatsächlich antritt und wer infolge Verletzung oder Krankheit nicht teilnehmen kann», betont Silvio Rüfenacht. Sicher ist: Die Crème de la Crème des Schwingsports gibt sich in Burgdorf ein Stelldichein. Das «Kantonale» gehört definitiv zu den Highlights der diesjährigen Schwingersaison.

Mitfiebern mit dem Lokalmatador Matthias Aeschbacher
Einen klaren Favoriten gibt es nicht. Alle Prognosen kommen dem Blick in die Kristallkugel gleich, welche die Zukunft bekanntlich nur höchst selten zuverlässig voraussagt. «Auch die grossen Favoriten haben einen Rücken, auf den sie fallen können», lacht Silvio Rüfenacht.
Die gesamte Region wird sicherlich mit Lokalmatador Matthias Aeschbacher, Schwingklub Sumiswald, mitfiebern. Er hat seine Teilnahme an allen drei Schwingfesten in Burgdorf angekündigt – ein sportlich äusserst ambitioniertes Programm. Der Rüegsauer gewann das «Bernisch-Kantonale» im Jahr 2019 in Münsingen. Im vergangenen Jahr belegte er in Tramelan den Rang 1b als Co-Sieger mit Fabian Staudenmann auf Rang 1a. «Ich bin überzeugt, dass der Lokalmatador – trotz dem bisher eher harzigen Saisonverlauf – topmotiviert antreten und sich an den Heimfesten von der stärksten Seite präsentieren wird», analysiert Silvio Rüfenacht die Ausgangslage.
Remo Käser, Schwingklub Kirchberg, verpasste bereits 2023 infolge einer Nackenverletzung einen Grossteil der Saison. Leider zog er sich am Oberländischen Schwingfest in Brienz am 26. Mai 2024 eine Rippenverletzung zu. Die Hoffnung, dass er bis zum Beginn der Feste wieder fit ist, erfüllte sich leider nicht. In dieser Saison kann er nicht mehr im Sägemehl antreten.

Auch mit den jungen Erfolgshungrigen ist zu rechnen
Anwärter auf den Festsieg oder einen Kranzgewinn gibt es viele – zumal auch die jüngeren Berner Schwinger im Alter zwischen 18 und 22 Jahren immer erfolgshungriger werden und mit zunehmendem Selbstvertrauen an die Spitze drängen. Allmählich zeichnet sich bei den bernischen Topschwingern ein Generationenwechsel ab.  
Gespannt sein darf man zudem auf das Abschneiden von Thomas Sempach, Heimenschwand, der mit Jahrgang 1985 zur älteren Garde gehört. In seiner langen Karriere feierte er 10 Kranzfestsiege und gewann 122 Kränze. Er kämpfte bereits 2005, vor 19 Jahren, an einem Schwingfest auf der Schützenmatte in Burgdorf.

Schwingerkönig Silvio Rüfenacht gewann 1995 in Burgdorf das «Emmentalische»
Silvio Rüfenacht stand ebenfalls schon auf der Schützenmatte in Burgdorf im Einsatz. Im Jahr 1982 übernahm er im Alter von 14 Jahren die Funktion als «Täfelibueb» am «Bernisch-Kantonalen» in Burgdorf. 1995 gewann der Hettiswiler in der Zähringerstadt bei strömendem Regen das «Emmentalische». Drei Jahre zuvor, 1992, bodigte er im Schlussgang des Eidgenössischen
Schwing- und Älplerfests in Olten den Nordwestschweizer Jörg Schneider und holte sich den Königstitel – der gröss­te Traum eines jeden Schwingers. Im Jahr 2004 beendete er seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen. Der Schwing­sport ist bis heute seine Leidenschaft geblieben: «Ich geniesse es, Schwingfeste zu besuchen, mich dort mit Freunden und Bekannten auszutauschen, die Gänge mitzuverfolgen und das Geschehen zu analysieren. Natürlich helfe ich stets auch gerne mit, einen tollen Anlass auf die Beine zu stellen – wie diesmal in Burgdorf.»

Ästhetische und faire Zweikämpfe
Der Schwingsport ist heute weitaus populärer als zu Silvio Rüfenachts Aktivzeiten. «Dies hängt mit den Übertragungen der Schwingfeste im Fernsehen zusammen, welche einen enormen Boom auslösten. Während das ‹Emmentalische› im Jahr 1995 in Burgdorf von rund 500 Personen mitverfolgt wurde, umfasst die Arena für das Triple heute 11 500 Sitz- und 1000 Stehplätze. In der sich rasch wandelnden Welt suchen die Menschen nach Bodenständigkeit, Tradition und Kultur. Dies alles bietet der Schwingsport. Zudem fasziniert der Zweikampf die Menschen über alle Kulturen hinweg seit Hunderten von Jahren. Das Schwingen zelebriert das Duell Mann gegen Mann auf eine ästhetische, spektakuläre und faire Art und Weise.»

Markus Hofer


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote