Vergangenen Samstag eröffnete der Burgdorfer Künstler Ueli Gerber seine Ausstellung mit einer Vernissage. Im Marktlaubenkeller waren neben Gemälden auch Skulpturen ausgestellt. Aktuell kreiert der Künstler vor allem Tuschzeichnungen. Er beginnt diese Werke mit einer Grundform im Zentrum. Dann arbeitet er langsam nach aussen, mit filigranen Strichen, bis das Blatt voll ist. Ein Blatt Papier sei für ihn wie eine Spielbühne mit einem Rahmen, den er langsam fülle. Betrachtet man das Bild aus Distanz, erscheinen die feinen Tuschstriche wie Kalligrafie oder Musiknoten. Es sind jedoch Pseudotexte und imaginäre Melodien.
Ueli Gerber sieht die Kunst als Freiraum. Seine Bilder tragen keine Titel, denn es liege im Empfinden der betrachtenden Person, sich davon berühren zu lassen. Der Künstler zeichnet intuitiv, malt aus seiner Fantasie, ohne ein konkretes Ziel vor Augen. So entstehen eindrückliche Bilder.

Werdegang des Künstlers Ueli
Gerber
Ueli Gerber fühlte sich stets mit der Kunst verbunden. Er absolvierte eine Lehre als Bildhauer und erlernte den Kupferdruck. Als Linkshänder wurde er noch gezwungen, mit der rechten Hand zu schreiben, doch gezeichnet und gemalt hat er stets mit der linken. Er erhielt den Förderpreis der Stadt Burgdorf und Werkbeiträge von Stadt und Kanton.
Seine körperliche Gesundheit sei nicht mehr dieselbe wie früher, aber der Kopf funktioniere noch einwandfrei, erklärte er. Darum habe er seine kreativen Fähigkeiten verlagert. Anstatt Stein zu hauen, kreiert er Gipsskulpturen. Ueli Gerber zeichnet vorwiegend mit Tusch und Tinte und vertiefte seine Freude am Schreiben. Er hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht.
«Der Verlust der Sprache und der Fantasie wird uns in eine trostlose Wüste führen» steht als Zitat auf seiner Website. Es zeigt, was ihm wichtig ist im Leben. 

Helen Käser

Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 23. März 2025. Öffnungszeiten: Freitag 17 bis 20 Uhr, Samstag / Sonntag 11 bis 16 Uhr.