Der Um- und Neubau der BLS-Werkstätte rückt näher
09.04.2024 Aktuell, Foto, Oberburg, Wirtschaft, BurgdorfDaniel Schafer, CEO BLS, zeigte sich erfreut über das grosse Interesse der Anwohnenden, die mehr über den geplanten Bau der neuen BLS-Werkstätte wissen wollten. Im Mai 2022 liessen sich diese erstmals über das Bauvorhaben der BLS informieren, weitere drei Anlässe folgten. Seither wurden Anregungen der Anwohnenden entgegengenommen und es wurde nach optimaleren Lösungen gesucht.
Seit dem Jahr 1977 existiert in Oberburg eine Werkstätte der BLS. Sie ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Das Areal ist Teil eines Industriegebiets und liegt am BLS-Streckennetz. Stefan Berger, Stadtpräsident von Burgdorf, hielt einen kurzen Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre, in denen sich die Stadt Burgdorf in die Planung einbringen konnte. «Die Stadt unterstützt die Pläne der BLS. Dadurch wird die Geschichte Burgdorfs als ‹Bahn-Standort› weitergeführt und es können Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen werden». Er ist überzeugt, dass dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten ein gutes Projekt entstanden ist. Ebenso positiv äusserte sich Werner Kobel, Gemeinderatspräsident von Oberburg.
Planung ist abgeschlossen
Benjamin Märklin, Gesamtprojektleiter der neuen BLS-Werkstätte Oberburg, zeigte sich ebenso erfreut, mit diesem Projekt angekommen zu sein. Er betonte, wie wichtig es den Verantwortlichen sei, die Anliegen der Anwohnenden ernst genommen zu haben. Zum Beispiel konnten die Bedenken, dass sich die Schranken an der Lochbachstrasse noch häufiger schliessen würden als ohnehin schon, ausgeräumt werden. Die anfahrenden Züge von Hasle werden mit einem neuen Zufahrtsgleis ohne Umweg über den Bahnhof Oberburg auf das Werkstattgelände fahren können. Auch für die Überquerung der Bahngeleise durch die Fussgänger konnte eine Lösung gefunden werden. Ebenso ist es positiv zu werten, dass sich alle Arbeiten im Innern der Anlage befinden werden und die Umgebung vor zusätzlichen Lärmemissionen geschützt ist. Die neue Werkstätte erfüllt in jeder Beziehung die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Betrieb.
Damit BLS-Züge sicher fahren können, müssen einmal pro Woche Servicearbeiten in einer Werkstätte ausgeführt werden. Dazu gehören kleine Reparatur- und Servicearbeiten, technische Kontrollen und Prüfungen und die Fahrzeugreinigungen. Ohne zusätzliche Werkstättenkapazität würde sich im Jahr 2027 eine Servicelücke abzeichnen. Dadurch könnte ein Drittel der BLS-Züge nur verzögert gewartet werden. Kann die zusätzliche Kapazität jedoch garantiert werden, würden sie weiter zuverlässig, sauber und sicher unterwegs sein. Die Fahrgäste der BLS sollen sich wohlfühlen und pünktlich ankommen. So macht jeder Zug einmal pro Woche einen «Boxenstopp» in Oberburg. Die Werkstätte wird wie bis anhin sieben Tage die Woche während 24 Stunden in zwei Schichten in Betrieb sein. Zudem werden an die 120 zusätzliche Arbeitsplätze in der Region geschaffen.
Im Dezember 2023 wurde das Plangenehmigungsdossier beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht. Dieses hat die Auflagereife bestätigt. Damit startet am Donnerstag, 11. April 2024, die öffentliche Auflage des Projekts. Die Pläne können ab diesem Datum während 30 Tagen auf den Bauverwaltungen Burgdorf, Oberburg und Hasle eingesehen werden. Sollten allfällige Eingaben eintreffen, wird das Bundesamt für Verkehr Einsprache-Verhandlungen durchführen. Das Unternehmen erhofft sich einen Baustart auf Anfang 2026. Das Projekt sollte nach zwei Jahren abgeschlossen sein.
Ein Projektvideo vermittelte den Anwesenden einen interessanten Eindruck des Erscheinungsbilds des Neubaus. Im Anschluss an die Informationen bot sich den Interessierten zusätzlich die Möglichkeit, sich bei den aufgestellten Marktständen von den Fachpersonen noch eingehender über das Projekt informieren zu lassen. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Burgdorf, dem Kanton Bern und der betroffenen Bevölkerung kann bis zum Jahr 2028 ein modernes Kompetenzzentrum für Service- und Wartungsarbeiten der BLS-Züge geschaffen werden.
Rosmarie Stalder