Zwei junge Fachkräfte an den Berufsmeisterschaften
26.09.2023 Aktuell, Foto, Bildung, Jugend, Hettiswil, RüegsbachDer Hettiswiler Lukas Othenin-Girard und der Rüegsbacher Sven Fankhauser haben sich mit ihren tollen Leistungen an der jeweiligen Abschlussprüfung für die Berufsmeisterschaften des Dachverbandes AM Suisse in Aarberg qualifiziert. AM Suisse vertritt die Arbeitgeber- und Bildungsinteressen der Branchen Metallbau, Landtechnik und Hufschmiede. Vom 25. bis 27. September 2023 zeigen die beiden talentierten Emmentaler an den «SwissSkills Championships 2023» ihr Können.
Schon als Kind von Technik fasziniert
Dass der Baumaschinenmechaniker EFZ Lukas Othenin-Girard einst einen handwerklichen Beruf erlernen würde, zeigte sich bereits in seiner Kindheit und Jugend. Schon in jungen Jahren interessierte sich der Hettiswiler für Technik und reparierte Mofas, was wiederum sein Interesse an komplexen Problemlösungen hervorrief. Heutzutage schätzt er die grosse Vielseitigkeit seines Berufes. Da kommt ihm entgegen, dass er für seinen Arbeitgeber und ehemaligen Lehrbetrieb Arbor AG (Lindental, Boll) auch im Aussendienst tätig ist. «Kein Tag ist wie der andere, meine Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich. Dies und den Kontakt mit der Kundschaft schätze ich sehr», hält Lukas Othenin-Girard begeistert fest. Dass er einst an den Berufsmeisterschaften teilnehmen würde, damit rechnete der 21-Jährige, der auch in seiner Freizeit gerne mit Freunden an Autos herumschraubt, trotz seiner grossen Leidenschaft nicht: «Mir war wichtig, die Lehre zu bestehen. Meine Leistung fiel letztlich viel besser aus, als ich es erwartet hätte. Daher glaube ich nicht, dass ich der typische Kandidat für die SwissSkills bin», meint der junge Fachmann. Auf die Berufsmeisterschaften habe er sich nicht ausserordentlich vorbereitet. «Ich habe im Berufsalltag versucht, auftretende Probleme etwas genauer nach Lehrbuch zu analysieren. Im Beruf des Baumaschinenmechanikers beruht letztlich sehr viel auf Erfahrungswerten», weiss Lukas Othenin-Girard. Auch sei er im Vorfeld noch nicht extrem nervös: «Eine gewisse Aufregung kommt bestimmt noch und gehört auch dazu. Letztlich ist es aber eine tolle Möglichkeit, mein Können zu zeigen und dieses mit anderen jungen Kolleginnen und Kollegen zu vergleichen. Zudem ist es gerade im Vergleich zur Lehrabschlussprüfung viel mehr ein ‹Dürfen› als ein ‹Müssen›.»
Wie der Weg für den Baumaschinenmechaniker nach den SwissSkills und in Zukunft verlaufen wird, ist noch ungewiss. Nach dem Erlangen der technischen Berufsmaturität kann sich Lukas Othenin-Girard ein nachfolgendes Studium durchaus vorstellen.
Vorfreude ist gross
Beim Metallbauer EFZ Sven Fankhauser ist die Vorfreude auf die Berufsmeisterschaften in Aarberg im Vorfeld gross. «Ich freue mich auf die SwissSkills und bin gespannt, was mich erwartet», meint der 20-Jährige. Sein Berufswunsch wurde ihm in der achten Klasse bewusst: «Mir gefiel am Metallbau, dass man das Ergebnis der Arbeit direkt sieht», hält der Rüegsbacher fest. Weiter begeistert ihn, wie auch Lukas Othenin-Girard, die Vielseitigkeit des Berufes. An den Berufsmeisterschaften möchte er nun sein Können zeigen und «abliefern». Damit das gelingt, blieb er nach Abschluss der Lehre unter anderem deswegen in der Werkstatt und wechselte nicht wie ursprünglich geplant in die Montage. «Zudem habe ich in den Tagen vor den SwissSkills vermehrt Zeit mit Schweissen verbracht», so der Angestellte der SWM Metallbautechnik AG in Biglen.
Der erlernte Beruf mache ihm nach wie vor sehr viel Freude. «Ich kann die Ausbildung allen empfehlen, die gerne anpacken, die Abwechslung mögen und zudem gerne im Team arbeiten», hält Sven Fankhauser fest. Der Job erfordere aber auch eine hohe Konzentrationsfähigkeit. «Man muss schon bei der Sache sein, ein Fehler ist sonst schnell passiert und hat grosse Auswirkungen. Sich fokussieren zu können ist zudem auch mit Blick auf die Unfallverhütung sehr wichtig.»
Trotz grosser Vorfreude auf die Berufsmeisterschaften geht Sven Fankhauser diese auch ziemlich gelassen an. «Der Ablauf ist ähnlich dem praktischen Teil der Lehrabschlussprüfung. Eine gewisse Nervosität ist normal, doch die Freude überwiegt ganz klar.»
Für die Zukunft plant Sven Fankhauser eine Zweitlehre als Maschinenbaukonstrukteur.
Es ist zu hoffen, dass es den beiden jungen Emmentaler Fachkräften gelingt, ihr Können abzurufen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Ihr Engagement und ihr Können ist in Zeiten des Fachkräftemangels so oder so unabhängig der Platzierung an den SwissSkills Championships 2023 beeindruckend.
Joel Sollberger