Berührendes Musical «Der kleine Prinz»
11.07.2023 Aktuell, Kultur, Bildung / Schule, Gesellschaft, LyssachMit der Darbietung von «Der kleine Prinz» von Antoine de Saint-Exupéry beendeten 130 Mädchen und Buben der Schule Lyssach das Schuljahr. Nach der berndeutschen Fassung von Lorenz Pauli hat die Lehrerin Jrene Studer diesen Literaturklassiker als Gesamtschulmusical komponiert, getextet und Szenenabläufe geschrieben. Die beiden Aufführungen vor dicht gedrängtem Publikum wurden zum grossen Erfolg für Jrene Studer und alle Schulkinder vom Kindergarten bis zur 9. Klasse sowie für alle beteiligten Lehrkräfte inklusive Schulleiter.
Die Inszenierung selber war ein Gemeinschaftswerk dieses Bühnenspektakels. Die 5. und 6. Klasse hatte ihre Szenen selber gestaltet, die Tänze der Kleinen wurden von den Lehrerinnen erarbeitet und choreografiert. Während eines Jahres wurden Texte gelernt, gesungen, Bühnendekorationen erstellt, bunte Tafeln mit Zitaten gefertigt und Bühnenzubehör geschaffen. Die Oberstufe brillierte in den Theaterszenen, die kleinen Mädchen und Buben kolorierten das Bühnengeschehen singfreudig, lautstark und beeindruckend. Band, Orchester und Bläser umrahmten das Geschehen um den kleinen Prinzen vom Planeten B612, der das oberflächliche Denken der Erwachsenen nicht verstehen konnte und wollte. «Wenn alle Menschen nur so handeln würden, wie es ihnen ihr Herz sagt, dann wäre die Welt besser und friedlicher», war seine Erkenntnis auf der Suche nach Freundschaft, Achtsamkeit und Vertrauen.
Zeitreise
Im Musical reiste das Publikum mit dem kleinen Prinzen in die Vergangenheit, lernte seine Rose kennen und erlebte mit ihm die Begegnungen mit den seltsamen «grossen Leuten» auf verschiedenen Planeten. Auf der Erde traf er dann neben gestressten Menschen schlussendlich den Fuchs, der ihm sein wichtigstes Geheimnis verriet: «Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.»
Das Wesentliche im Leben sind Liebe und Freundschaft und die Kunst, mit den Augen eines Kindes zu sehen, so die Botschaft, die sich in die Herzen der Kinder und des Publikums einprägte.
Der Schlussgesang «Nume mit em Härz gseht me richtig guet» war schliesslich eine Hommage an den kleinen Prinzen, aber auch an die Lehrkräfte, für die diese Aufführung eine Herzenssache war.
Sylvia Mosimann