Die «Lange Nacht der Kirchen» darf auch in der vierten Auflage als Erfolg der Landeskirchen gewertet werden. In mehr als 400 Kirchgemeinden und Pfarreien der acht teilnehmenden Kantone der Deutschschweiz boten die Landeskirchen Gewohntes und Ungewohntes in inspirierenden Ideen. In der Kirchgemeinde Kirchberg wurde diese Feier mit einer «bunten Mischung musikalischer Perlen» eingeläutet. Sie dokumentierten in ihrer Vielfalt, wie bunt, kreativ und originell die Kirche sein kann. Das stets wechselnde Publikum zeigte Verbundenheit zu respektvoller ökumenischer Zusammenarbeit.
Mitgestalter dieser «Langen Nacht der Kirchen» waren der Kirchenchor, geleitet von Matthias Stefan, der «Church Mountain Gospel Choir» mit Noëmi Moor, die Organistin Claire Charpentier und eine jugendliche Tanzgruppe unter der Leitung von Corinne Wenk. Die musikalischen Perlen zeigten sich in meditativen Orgelklängen, klassischen Kirchenliedern des Kirchenchors und religiöser Musik des Gospelchors. Diese Melodien reflektierten die musikalischen Traditionen in der Verehrung des Schöpfers. Die Einladung des Kirchenchors zum Mitsingen und Mitklatschen und eine Messe des zeitgenössischen britischen Komponisten, Christopher Tambling, boten dem altersmässig durchmischten Publikums eine Fülle an Empfindungen.
Eine Formation der Tanzgruppe bot Besonderes: Ihre Tänze waren Ausdruck von «Verehrung, die einem göttlichen Wesen gezollt wird». Ein Besucher bezeichnete sie als Tempeltänzerinnen.
Der Versuch, mal reinzuschauen, war für einige eine gute, neue Erfahrung, die alte Klischees im Zusammenhang mit der Kirche bereinigte. Die Kirche präsentierte sich in dieser «Langen Nacht» nahe am Volk, offen für Gespräche, weltlich und geistlich, modern und traditionell. Der Abend war sehr berührend. Die zufriedene Stimmung der generationenüberschreitenden Gästeschar war beeindruckend.
Dazu beigetragen hatten das im Pfarrhausgarten offerierte Picknick und das Musizieren des Worship Collectives, einer Musikgruppe von Jugendlichen. Zusätzlich wurde im Stöckli die aktuelle Ausstellung zu Verdingkindern im Rahmen des Berner Projekts «Zeichen der Erinnerung» gezeigt.
Eine Taizé-Feier mit dem Pfarrteam bildete den Abschluss dieser besonderen Kirchennacht.

Sylvia Mosimann