Regionalversammlung der Regionalkonferenz Emmental RKE

  22.11.2022 Affoltern i.E., Aktuell, Foto, Kultur, Wirtschaft, Burgdorf, Gesellschaft, Region, Vereine, Politik

Der Präsident der Regionalkonferenz, Jürg Rothenbühler, eröffnete am Donnerstag, 17. November 2022, die 24. Regionalversammlung und begrüsste neben den Gemeindevertretern alle 39 Gemeindepräsidenten/-innen der Regionalkonferenz Emmental (RKE). Das am Schluss geplante Gesamtfoto dürfte Seltenheitswert haben und verleiht der geplanten Kampagne «Emmentalwärts» und den intern beschlossenen Ja-Parolen Nachdruck. Es ist ein starkes Zeichen. Die Abstimmung ist für den 12. März 2023 angesagt.

Erheiternde Gemeindevorstellung
Roland Ryser, der Gemeindepräsident von Affoltern i. E., stellte seinerseits in einer heiteren Vorstellung die Einwohnergemeinde Affoltern vor. Im vergangenen Jahr feierte die Gemeinde das 875-Jahr-Jubiläum. Die Bezeichnung «Affoltern, das schönste Dorf im Emmental» käme nicht von ungefähr. Bereits die ausserordentliche Lage trage viel dazu bei. Affoltern i. E. habe 1173 Einwohner, 591 Männer und 582 Frauen. 57 Bauernbetriebe und 25 Gewerbebetriebe gäbe es, vom Einmannbetrieb bis zur Emmentaler Schaukäserei mit über 60 Angestellten. 32 Jahre sei die Schaukäserei nun in Betrieb. Die unterhaltsame Vorstellung «seines Dorfes» von Roland Ryser endete mit einer legendären Anekdote: Es war eine Geschichte zum Käse – der Emmentaler AOP sei schliesslich mehr als ein Lebensmittel, nämlich auch ein Lebensretter: «Ein Berner namens Johann Bieri ass einen Mocken ‹Chäs› zum Zvieri. Ein Stück von diesem Mocken blieb in seiner Atemröhre hocken. Es war keineswegs ein schmaler, dafür vom feinsten Emmentaler. Natürlich mit einem grossen Loch, darum lebt der Johann Bieri noch!»

Speditiv durch acht Traktanden
Nach diesem amüsanten Einstieg eröffnete Regionalkonferenz-Präsident Jürg Rothenbühler offiziell die Regionalversammlung.
Freudig konnte er gleich zu Beginn «Historisches» erläutern: Von 79 Stimmberechtigten seien auch 79 Stimmberechtigte anwesend. In seiner Amtszeit erlebe er das als Premiere.
Acht Traktanden waren zu bewältigen, durch die Jürg Rothenbühler kompetent führte und sie speditiv abarbeitete. Darunter der Verpflichtungskredit über das RGSK das Regionale Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept 2025 mit dem Agglomerationsprogramm AP der 5. Generation, ein behördenverbindlicher Richtplan, mit dem Ziel, auf regionaler Ebene Verkehr und Siedlungsentwicklung aufeinander abzustimmen. Weiter wurde über die Nachkredite 2022, die Entschädigungen RKE, die Gemeindebeiträge und das Budget 2023 sowie das Tätigkeitsprogramm und weitere Orientierungen diskutiert und abgestimmt.
Thomas Frei, Geschäftsführer der Regionalkonferenz Emmental, erläuterte ebenfalls verschiedene Traktandenpunkte. Weiter auch Karin Peter, Projektleiterin Regionalentwicklung. Alle Geschäfte wurden einstimmig beziehungsweise Traktandum 6 über die Gemeindebeiträge und das Budget 2023 mit einer Enthaltung angenommen.


Dank zum Schluss
Kathrin Scheidegger, Vizepräsidentin der Regionalkonferenz und Gemeindepräsidentin von Trachselwald, dankte speziell Präsident Jürg Rothenbühler für sein stets grosses Engagement in der RKE. Nicht mit einer Flasche Wein, sondern mit Rosmarinöl für die heimische Küche würdigte sie nicht nur seine Leistungen, sondern wünschte ihm so als symbolische Andeutung, dass die kommenden Aufgaben unter seiner präsidialen Leitung wie geschmiert laufen mögen.

Neues Tourismusangebot der Emme entlang
Ein weiterer Redner stellte im Anschluss an die eigentliche Versammlung sein Projekt vor: Jonas Glanzmann, seines Zeichens Geschäftsführer von History Projects (history-projects.ch). Er informierte über das neue touristische Projekt «Freizeitpfad Emme». Glanzmann entwickelte in Eigeninitiative von der Planung bis zur Vollendung einen Wanderpfad der Emme entlang, voller Kultur und Geschichte, der der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Die Strecke geht ab dem Bahnhof Zollbrück der Emme entlang nach Rüderswil, als Höhepunkt gilt die Burgruine Wartenstein oberhalb Lauperswil. Dann führt die Wanderung wiederum zurück zum Bahnhof Zollbrück. Hinweistafeln oder Wegweiser sind beim «Freizeitpfad Emme» praktisch keine nötig, denn das neue Tourismusangebot ist interaktiv und mit dem Handy navigier- und erlebbar. An den diversen Posten werden interessante Informationen als Audioausgabe mit Bildern präsentiert. Die Moderne macht hier einen Schritt zur Natur hin und verbindet. Das Angebot ist kostenlos und wird laufend ausgebaut.
Weitere angeregte Diskussionen zu diesem Abend folgten dann beim Apéro mit Emmentaler Spezialitäten.

Paul Hulliger

 


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