Es gibt immer kritische Stimmen, welche behaupten, dass die Gewerbeausstellung eine längst überholte Tradition sei und den Ausstellern kein erkenntlicher Gewinn daraus entstünde. Die Argumente können bei oberflächlicher Betrachtung stimmen. Doch ein bewussteres Einkaufen und das Berücksichtigen von einheimischem Schaffen und entsprechenden Dienstleistungen sind hierzulande zum Glück wieder vermehrt bemerkbar. Nun bekommen die Geschäftsleute und Konsumenten sprichwörtlich wieder Gesichter. Es treffen sich Menschen, die von Angesicht zu Angesicht diskutieren, verhandeln, beraten ... und kaufen. Und sollte sich später ein Problem ergeben, kennt man beiderseits die zuständige Ansprechperson. Beim Bestellen und Kaufen über das Internet erlebt man oft Überraschendes und nicht selten weicht das erhaltene Wunschprodukt erheblich ab vom schönen Bild auf dem Bildschirm. Eine Reklamation oder Rückgabe können frustrierend und zeitaufwendig werden. Das nicht selbstverständliche Engagement der Aussteller aus den unterschiedlichsten Branchen für die Fraubrunner Gewerbeausstellung hat zudem einen positiven sozialen Effekt, der nicht zu unterschätzen ist. Der Beweis dafür war das grosse Interesse der Bevölkerung – sogar aus den Nachbargemeinden. Hier ein gemütlicher Schwatz an der Bar mit Bekannten, dort ein angeregtes Beratungsgespräch am Ausstellungsstand und natürlich ein gemütlicher Höck in der Festwirtschaft. Dies waren einige der vielen interessanten und schönen Momente an den drei Tagen. Die verdiente Berücksichtigung des einheimischen Gewerbes fördert bestimmt auch eine positive Entwicklung der Lebensqualität in den Gemeinden!

Henry Oehrli

www.gewerbeverein-fraubrunnen.ch