Familie Held öffnete die Tür zum Freilaufstall
14.09.2022 Aktuell, RüegsauGemächlich erhebt sich eine Kuh von ihrem weich eingestreuten Liegeplatz im Freilaufstall und trottet Richtung Melkroboter. Dank ihres Sensors an der Fussfessel und modernster Technik im Innern des Melkroboters erkennt das Gerät die Kuh auf Anhieb und liefert die Daten an den Computer und das Handy des Bauern. Dieser kann jederzeit sehen, welche Kuh wann gemolken wurde und welche Kuh er allenfalls noch zum Melkroboter führen muss. «Es kommt vor, dass ab und zu eine Kuh nicht selbstständig den Melkroboter besucht», erklärt Renate Held. Der Merlin-M2-Melkroboter wurde von der Firma Rindlisbacher AG aus Obergerlafingen installiert und kombiniert in einzigartiger Weise effizientes und zugleich schonendes Melken. Für Renate Held und ihren Mann Res bedeutet der neu gebaute, grosse Freilaufstall mit Mistroboter in Kombination mit dem Melkroboter viel mehr Freiraum, weil die festen Melkzeiten wegfallen.
Mehr Zeit, um die Tiere zu beobachten
«Die Tiere können selbst entscheiden, ob sie auf der Weide oder lieber im Stall sein möchten. Ganz allgemein sind die Kühe viel ruhiger geworden», stellt Renate Held fest. «Natürlich fällt die Arbeit im Stall jetzt nicht einfach weg – aber es bleibt ein bisschen mehr Zeit, um die Tiere zu beobachten.» Durch gezielte Beobachtung erkennt Renate Held rasch, wenn sich eines der Tiere auffällig verhält oder eine Kuh noch Mühe bekundet mit dem Melkroboter. Familie Held besitzt im Moment 50 Kühe. Ziel ist es, den Bestand auf 65 Kühe aufzustocken. Daneben betreuen Helds rund 50 Kälber, welche der Nachzucht dienen oder dereinst verkauft werden.
Nachfolge geregelt
Der Um- und Ausbau des Stalls bedeutet für die Tiere mehr Lebensqualität. Familie Held wollte mit dem Tag der offenen Tür der breiten Bevölkerung zeigen, dass dank aktueller Technik für die Kühe ein nahezu artgerechtes Leben möglich ist. Sie haben stets Futter zur Verfügung und können selbst entscheiden, wo sie sich aufhalten und wann sie gemolken werden. Dass so ein Umbau mit hohen Kosten verbunden ist, erklärt sich von selbst. Res und Renate Held haben in die Zukunft investiert. Ihr Sohn Sascha wird den Hof dereinst weiterführen. Neben der Milchproduktion mit eigener Nachzucht betreiben Helds auch Ackerbau und Grüngutkompostierung. Zudem führen sie einen weiteren Hof in der Pacht und verfügen so über rund 36 Hektaren Nutzfläche.
Petra Schmid
Informationen zum Merlin-M2-Melkroboter unter www.rindlisbacherag.ch.