In einem schön geschmückten VW- Käfer-Oldtimer trafen Matthias Aeschbacher, seine Frau und sein Sohn auf dem Dorfplatz ein. Wohl etwas ergriffen ob der Menschenmasse stand der grosse, kräftige Schwinger für ein paar Minuten einfach nur da … Er hob Söhnchen Nino auf den Arm und winkte dem Publikum zu.
Ganz Hasle-Rüegsau wollte seinem berühmtesten Einwohner gratulieren. Beinahe hätte Matthias Aeschbacher am letzten August-Wochenende den Titel «Schwingerkönig» errungen. Im Schlussgang fehlte ihm ein paar Mal nur ein Quäntchen Glück zum Königs­titel. Ob schlussendlich ein Fehlentscheid der Verantwortlichen für den Sieg von Joel Wicki verantwortlich war oder nicht, darüber wurde heftig debattiert. Für die Fans von Matthias Aeschbacher steht fest: Er hätte den Königstitel verdient, daran besteht kein Zweifel. Aber man gönnt den Sieg auch Joel Wicki. So ist es im Schwingsport eben; neben Kameradschaft und Kampfgeist wird auch der Respekt vor dem Gegner grossgeschrieben.

Ein Fest, quasi über Nacht organisiert
Respekt verdient hat auch das dreiköpfige Organisationskomitee dieser Dankes-Veranstaltung.
In einer Nacht-und-Nebel-Aktion hat Mathias Leibundgut, Präsident des Verkehrsvereins Hasle-Rüegsau, gemeinsam mit Gemeinderätin Sonja Steinmann und Marianne Seiler von der Gemeindeschreiberei Rüegsau dieses Dorffest organisiert. Es wurden kurzerhand Plakate und Flyer für die Geschäfte gedruckt, man informierte via Instagram und Facebook. Die Musikgesellschaft Biembach und der Jodlerklub Hasle-Rüegsau wurden angefragt. Und so konnte Matthias Aeschbacher an diesem Freitag­abend mit Blasmusik und Jodelgesang in Empfang genommen werden. Die Landfrauen des Landfrauenvereins Rüegsbach erschienen standesgemäss in der Tracht und überall in der Menschenmenge waren Schwingerhemden und graue T-Shirts mit der Aufschrift «Matthias Aeschbacher» zu erkennen. Die zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürger von Hasle-Rüegsau sowie die angereisten Fans wurden auf dem Dorfplatz mit Getränken und Bratwürs­ten verpflegt.

Dankesworte des Gemeinde­präsidenten
Mittlerweile war Matthias Aeschbacher, umringt von einer Menschentraube, bei Gemeindepräsident Andreas Hän­g­ärtner angekommen. Dieser richtete im Namen der Gemeindebehörde ein paar Dankesworte an den grossen, starken und mittlerweile berühmten Einwohner, den hier alle «Disu» nennen. Das ganze Emmental sei stolz auf ihn, bekräftigte Andreas Hängärtner. Die Menschenmenge klatschte begeistert.
Nach dem Dank des Gemeindepräsidenten richtete auch Matthias Aeschbacher selbst noch ein paar Worte an die zahlreich erschienenen Fans. Er bedankte sich für das schöne Fest und wies darauf hin, dass am Freitag, 9. September 2022, ab 19.00 Uhr die Teilnehmer des Schwingklubs Sumiswald auf dem Dorfplatz in Sumiswald offiziell in Empfang genommen werden.
Dann durfte sich der Hüne an den bereitgestellten Tisch mit den Autogrammkarten setzen. Der Jodlerklub Hasle-Rüegsau stimmte ein letztes Lied an. Die Warteschlange war lang. Und so sass Matthias Aeschbacher nach 19.00 Uhr immer noch am Tisch, umringt von Handykameras und Fans die auf Autogrammkarten warten. Mit Gelassenheit erfüllte er die Selfie-Wünsche seiner Anhängerinnen und Anhänger.
Matthias Aeschbacher hat am «Eidgenössischen» bewiesen, dass er zu den ganz Grossen und «Bösen» gehört. Und das OK unter der Leitung von Mathias Leibundgut hat bewiesen, dass es durchaus in der Lage wäre, nach dem ESAF 2025 den Empfang für einen Schwingerkönig auf die Beine zu stellen …

Petra Schmid
Wer Matthias Aeschbacher live beim Schwingen zuschauen möchte, hat am Lueg-Schwinget auf dem Kaltacker am Sonntag, 11. September 2022, Gelegenheit dazu. Tickets gibts vor Ort für zehn Franken. www.matthiasaeschbacher.ch