Mit erneutem Overtime-Sieg in den Halbfinal
22.03.2022 Aktuell, Foto, Region, Sport, Ersigen, UnihockeyMit einer hochdramatischen Aufholjagd zieht der SV Wiler-Ersigen dank dem Siegtreffer von Joonas Pylsy 43 Sekunden vor einer Penaltyentscheidung in den Play-off-Halbfinal ein. Was für ein bitteres Ausscheiden für den HC Rychenberg, der dem SVWE über die ganze Serie Paroli bot und auf bestem Weg zu einem sechsten Spiel war und zwei Mal mit drei Toren führte, das zweite Mal sogar nur zehn Minuten vor dem Ende. Doch angeführt vom dreifachen Torschützen Marco Louis kam der SVWE innerhalb von dreieinhalb Minuten vom 1:4 zum 4:4 und verwandelte die Grossmatt in einen Hexenkessel.
Mit dem ersten Matchball vor Augen stieg der SVWE am späten Samstagabend in die Partie. Die ersten zwei, drei Einsätze waren gut. Ein paar Halbchancen wurden herausgespielt. Doch dann folgte mit der ersten Unterzahl (7.) ein Bruch im Spiel. Das Heimteam sah bis zum Ende des zweiten Drittels kaum mehr Land. Der HCR war öfter in Ballbesitz, gewann mehr Zweikämpfe und schoss vor allem mehr Tore: das 1:0 nach einem Wechselfehler beim SVWE, das 2:0 nach einem cleveren Forechecking, das 3:0 nach einem Konter. Noch vor Spielhälfte hatte sich damit erstmals ein Team in dieser Serie mit drei Toren abgesetzt. Die Gastgeber waren sichtlich geschockt und blieben erstaunlich ideenlos gegen die kompakte und gut stehende Winterthurer Defensive.
So musste die erste Powerplaysituation als späterer Dosenöffner herhalten. Gleich zu Beginn des Schlussdrittels konnte das Heimteam in Überzahl agieren und kurz vor Ablauf der Strafe begann die Show von Marco Louis. Innerhalb von nur 13 Minuten erzielte der SVWE-Captain einen Hattrick. Da auch die Winterthurer einmal trafen (direkt im Anschluss an einen «Monstersave» von Schüpbach gegen Dudovic), stand es nach dem dritten Tor von Louis immer noch 3:4 für die Gäste. Doch Känzig stellte für die nun entfesselten Gastgeber knapp vier Minuten vor dem Ende auf 4:4. Das Publikum wurde zu später Abendstunde für das Ausharren belohnt, die gut gefüllte Halle kochte nach dem Ausgleich. Und um der Dramatik noch den Höhepunkt aufzusetzen, hiess es natürlich wieder Verlängerung – zum fünften Mal im fünften Spiel! Und weil vier Mal in Serie Glück nicht mehr nur Glück sein kann, war der Siegtreffer von Pylsy halt doch irgendwie verdient für den SVWE, der mit viel Nervenstärke die überaus komplizierte Hürde Rychenberg genommen hatte.
Damit steht der SVWE einmal mehr in einem Play-off-Halbfinal, was mit dem stark verjüngten Team keine Selbstverständlichkeit ist. Jetzt bleibt jedoch erstmal Zeit, die nervenaufreibende Serie auch mental zu verarbeiten, bevor dann die Reise weitergeht. Der Gegner, ermittelt aus dem Trio Köniz, Zug, Malans, und der genaue Zeitpunkt des Halbfinalstarts stehen noch nicht fest.
zvg
SV Wiler-Ersigen – HC Rychenberg Winterthur
5:4 n. V. (0:1, 0:2, 4:1, 1:0)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg (BE) – 572 Zuschauer. SR: Wehinger / Zurbuchen.
Tore: 14. 0:1; 24. 0:2; 29. 0:3; 42. M. Louis (M. Dudovic, Ausschluss Rutz) 1:3; 51. 1:4; 53. M. Louis (P. Affolter) 2:4; 55. M. Louis (P. Affolter) 3:4; 57. D. Känzig (M. Dudovic) 4:4; 70. J. Pylsy (M. Dudovic, Ausschluss L. Conrad) 5:4.
Strafen: einmal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen, zweimal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur. Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor, ohne Tambini, T. Känzig (beide verletzt).
NLA-Play-off-Viertelfinal: Wiler-Ersigen – HC Rychenberg («best of seven»): Endstand 4:1.
Sa. 5.3. 3:4 nach Verlängerung
So. 6.3. 6:5 nach Verlängerung
Sa. 12.3. 4:3 nach Penalty
So. 13.3. 5:4 nach Verlängerung
Sa. 19.3. 5:4 nach Verlängerung