In zwei Wochen hat das Warten ein Ende

  02.11.2021 Aktuell, Foto, Gesellschaft

In verschiedenen anderen Ländern der Welt wird seit Wochen die dritte Corona-­Impfung, die sogenannte Booster-Impfung, verabreicht. Am vergangenen Dienstag hat die Heilmittelbehörde Swissmedic grünes Licht gegeben für die Auffrischungsimpfung in der Schweiz.
Dr. med. Herbert Dusch, Spitalfacharzt und Leiter des Impfzentrums am Spital Emmental in Burgdorf, hält fest: «Zugelassen wurden Drittimpfungen der beiden Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna für besonders gefährdete Personen und für Menschen mit geschwächtem Immunsystem ab zwölf Jahren. Der Bund empfiehlt generell allen Personen über 65 Jahren, sich eine dritte Impfdosis verabreichen zu lassen – frühestens sechs Monate nach der vollständigen Impfung.»
Seit dem Okay von Swissmedic laufen die Telefonleitungen im Impfzentrum heiss. Zahlreiche Impfwillige ersuchen um genauere Auskünfte, wie sie möglichst schnell zu ihrem dritten «Piks» kommen können. Jetzt herrscht diesbezüglich Klarheit, weshalb Dusch hofft, dass die zahlreichen täglichen Telefonate mit Bitten um entsprechende Auskünfte abnehmen oder ausbleiben werden.

Kosten pro Intensivbett explodieren
«Nachdem der Bundesrat vor einigen Wochen die kostenlosen Corona-Tests abgeschafft hat und jeder Ausgehwillige ohne Covid-Zertifikat für Besuche in Restaurants, Bars, Museen usw. einen negativen Test vorweisen musste, stiegen die Impfzahlen kurzfristig wieder an», erklärt Dusch. Auch dieser Trend ist inzwischen wieder abgeflaut. «Während der Boom-Monate im Sommer haben wir über 700 Impfdosen pro Tag verabreicht», sagt Dusch. «Heute sind es noch circa 160 pro Tag, im Spital in Langnau i. E. rund 100 täglich. Insgesamt haben wir ungefähr 65 000 Dosen von Pfizer und Moderna verimpft. Wir freuen uns über jeden, der kommt.»
Am 4. November 2021 wird die Corona-Hotline für die Booster-Impfung aufgeschaltet; dann können sich besonders gefährdete Personen mit den entsprechenden Angaben über die bisher erfolgten Impfungen für den dritten Piks online anmelden. Ebenfalls am 4. November 2021 schaltet das Spital Emmental seine Hotline auf für Menschen ohne Computer oder solche, die ihren Termin per Telefon vereinbaren wollen. Ab 15. November 2021 wird geimpft. Durch die Drittimpfung wird der Impfschutz um ein Jahr verlängert, was laut Dusch auch dringend nötig ist. Gemäss aktuellen Zahlen werden schweizweit 90 Prozent der Intensivstationsbetten von ungeimpften Personen belegt. Erhebungen in Basler Spitälern von September 2021 haben ergeben, dass ein Covid-Patient im Sommer 2021 noch durchschnittliche Kosten von 87 000 Franken verursacht hat, inzwischen ist die Summe infolge der Delta-Variante auf über 100 000 Franken pro Person gestiegen.
Wer will, kann auf Wunsch eine Kreuz­impfung erhalten, das heisst nach zwei Impfungen mit Biontech/Pfizer als dritte eine mit dem Moderna-Vakzin oder umgekehrt.

Gerti Binz


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