Das BürgerInforum mit Mario Rottaris
24.02.2020 Aktuell, Kirchberg, Foto, Sport, EishockeyFürs BürgerInforum Kirchberg und Umgebung begrüsste Felix Mössinger den Gast des Abends. Da Mario Rottaris in Burgdorf aufgewachsen ist und in der NYCO Kirchberg seine Lehre absolviert hat, erwarteten die Organisatoren/-innen die vielen Gäste ausnahmsweise im Saalbau.
Sport hatte immer einen hohen Stellenwert
Mit sieben Jahren trat der kleine Mario Rottaris in den Schwimmclub Burgdorf ein. Während acht Jahren blieb er dort aktives Mitglied, schwamm Kilometer um Kilometer seine Bahnen. Das gefiel ihm, doch das spielerische Element und das Teamerlebnis fehlten. Später machte er modernen Mehrkampf und wurde in dieser Disziplin zweimal zum Schweizermeister und einmal zum Sportler des Jahres in Burgdorf gekürt.
Seine Freizeit verbrachte Rottaris im Sommer in der Badi, im Winter auf dem Eis. Eines Tages, er war zwölf Jahre alt, baten ihn seine Kollegen aufs Eisfeld. In der Garderobe präsentierten sie ihm eine komplette Hockeyausrüstung, für ihn zusammengestellt aus alten Stücken ihrer grossen Brüder und Freunde. Ohne die genauen Eishockeyregeln zu kennen, durfte er zum ersten Mal am Emmecup mitspielen.
Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort
Rottaris erwähnte mehrmals, dass ihm das Glück hold gewesen sei. Ab 1984 spielte er im EHC Burgdorf in der 1. Liga. Nach drei Jahren entdeckten ihn an einem Spiel gegen Thun-Steffisburg Talentscouts, welche zwei Spieler der gegnerischen Mannschaft beobachten sollten. Ein Angebot vom HC Fribourg-Gottéron schlug er aus, weil er zuerst seine Lehre als Chemielaborant abschliessen wollte. Ein Jahr später wurde ein Vertrag mit HC Fribourg-Gottéron abgeschlossen. Es war der einzige Club, der ihm die Möglichkeit bot, parallel zum Sport in seinem Beruf tätig zu sein. Während acht Jahren arbeitete er in Marly bei Ciba Geigy.
Rottaris beschreibt die Zeit im Welschland als spannend, ein Lebensabschnitt voller Hochs und Tiefs. In dieser Zeit erlebte er viele Coaches und Trainer. Mit witzigem und lebendigem Erzähltalent gab er einige Begebenheiten preis. Als besten Trainer bezeichnete er Paul-André Cadieux, als besten Coach mit einem ausgeprägten Gespür für die Spieler Virus Lindberg. Warum Rottaris sich nach sechzehn Jahren im NLA-Club HC Fribourg-Gottéron eines Tages entschied, dem Profisport «Adieu» zu sagen, weiss er nicht. «Es war ein Bauchgefühl, und es war richtig», meinte er achselzuckend.
Manager des Golf & Country Clubs Wallenried und Eishockey-Experte bei SRF Sport Live
Rottaris hatte in seiner Funktion als Captain des HC Fribourg-Gottéron Kontakt zu den Gründern des Golf & Country Clubs Wallenried, welche ihm einen Job anboten. Seit 2003 betreut er als Club-Manager die rund 700 Mitglieder und die zahlreichen Gäste.
Viele Anwesende kennen Rottaris als versierten, sachkundigen und wortgewandten Kommentator von Live-Spielen im SRF. Hier bewegt er sich sicher und schnell mit Worten, so wie er das früher auf dem Eis tat. Seit 2005 durfte er an jeder WM dabei sein.
Als sich der sympathische Sportfachmann vom Publikum verabschiedet hatte, strömten viele Gäste nicht dem Ausgang zu, sondern trafen sich noch zu einem kurzen Schwatz mit dem Mann, den sie aus der Schule, dem Sportverein, vom Arbeitsplatz oder vom Fernsehen kannten.
Der nächste Vortrag des BürgerInforums findet am 16. März 2020 zum Thema «Auf Spurensuche» statt. Der Chef des Kriminaltechnischen Dienstes der Kantonspolizei Bern gibt Einblick in den Ablauf von Ermittlungen.
Helen Käser