Singen und jubilieren in der vollbesetzten Stadtkirche

  08.01.2020 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf

Erwartungsvoll präsentierte sich die Stadtkirche Burgdorf am Weihnachtsnachmittag, feierlich geschmückt von der Sigristin Mirjam Trüssel. Die Kirchenfenster in ihrer leuchtenden Farbenpracht erfüllten den Raum, bereit, von festlicher Musik und fröhlichen Herzen der Besucher/innen erfüllt zu werden.
Minuten vor Beginn herrschte in der vollbesetzten Kirche eine feierliche Stimmung und absolute Stille. Und dann, kaum war der letzte Glockenschlag vom Kirchturm um vier Uhr verklungen, setzten wuchtig die Orgelklänge ein. Martin Geiser an der Orgel eröffnete die Feier.
Pfarrer Manuel Dubach gestaltete die Liturgie und setzte den Auftakt zur Aufführung der G-Dur-Messe von Franz Schubert. Dieses Werk komponierte Schubert als 18-Jähriger in weniger als einer Woche. Ursprünglich für Chor und Streichorchester komponiert, erweiterte Schubert später die Besetzung mit Pauken und Trompeten. In dieser Fassung wurde die Messe nun dargeboten. Ein Ad-hoc-Orchester mit der Konzertmeisterin Annemarie Dreyer, die Solistinnen Bettina Bucher (Sopran) und Paula Meyer (Alt) sowie die Solisten Serafin Heusser (Bass) und Maxence Douez (Tenor) ergänzten den reformierten Kirchenchor Burgdorf.
Daniela Casas führt den Chor seit eineinhalb Jahren. Unter ihrer kompetenten Leitung erreichten Chor, Orches­ter und Solisten eine beeindruckende Klangfülle. Den Chorsängern/-innen war die Begeisterung ins Gesicht geschrieben, ihre Ausdruckskraft steigerte sich vom meditativen Kyrie zum jubilierenden Forte im «Gloria» und strebte im «Sanctus» einem weiteren Höhepunkt der Freude entgegen, um schliesslich, nach dem «Benedictus», im «Agnus Dei» würdevoll auszuklingen. Schubert hat dem Sopran eine bevorzugte Stellung eingeräumt. Wunderbar gestaltete Bettina Bucher mit tragender Stimme ihre Soli in allen Tonlagen. Aber auch die Duette, das Terzett und das Quartett waren in ihrer ausgewogenen Gestaltung durch die Solisten in ihrer harmonischen Fülle und in ihrem Melodienreichtum ergreifend schön.
Ins Zentrum der Liturgie setzte Pfarrer Manuel Dubach das berührende Gedicht «Josef, der Mann im Stall» von Rolf Krenzer. Die Aufmerksamkeit wurde auf die Rolle von Josef gelenkt, der seine Verlobte Maria zu sich nahm, weil er nicht dem Verstand folgte, sondern tat, wie ihm der Engel im Traum befohlen hatte. In innigem Selbstkontakt handelte er im Einklang mit seinem Gewissen und im Wissen, dass er auf Gottes Hilfe vertrauen konnte.
Die Feierlichkeit des Gottesdienstes wurde durch die Gemeindegesänge unterstrichen. Auch die Chorsänger/innen und Musiker/innen stimmten in den Jubel des «O du fröhliche» ein. Den besinnlichen Abschluss gestaltete der Kirchenchor mit dem «Agnus Dei». In einer Atmosphäre von fröhlicher Weihnachtsstimmung klang die Feier aus. zvg


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