Japanische Heilströme JIN SHIN JYUTSU

  29.01.2020 Aktuell, Foto, Burgdorf, Gesellschaft

Erika Siposs-Zürcher, Fachfrau und autorisierte Jin Shin Jyutsu (JSJ)-Praktikerin, sprach über eine Lehre, die der breiten Öffentlichkeit noch wenig bekannt ist. JSJ steht für eine ganzheitliche Vorgehensweise, welche die körpereigene Lebensenergie harmonisiert. Sie kann unabhängig von einem/einer Praktiker/in angewendet werden, weil dabei lediglich die Hände zum Einsatz kommen. «Wer die nötigen Griffe kennt, kann sich in jeder Lebenssituation selbst helfen», erklärte die Referentin. Sie begegnete JSJ vor zwölf Jahren zum ersten Mal und erzählte, dass dies ihr Leben verändert habe. Sie liess sich in dieser Heilkunst ausbilden und arbeitet seit 2012 als Praktikerin. Das Ausführen von JSJ nennt man «Strömen».

JSJ orientiert sich an Energie­strömen im Körper
Die Lehre basiert auf der östlichen Philosophie, wonach jedes Lebewesen eine Lebensenergie durchströmt. Im JSJ fliesst diese Energie in einem vielschichtigen, zusammenhängenden Netz von Bahnen durch den Körper. So wird der ganze Organismus bis in die kleinste Zelle damit versorgt. Zugang zu den Strömen sind 26 Energiezonen, sogenannte Sicherheits-­Energieschlösser (SES), die paarweise im Körper angeordnet sind. Sie stehen mit spezifischen Funktionen des menschlichen Körpers in Beziehung. Bei starkem oder andauerndem Stress werden diese überladen, blockieren das Fliessen der Energie und verursachen dadurch Einschränkungen, Schmerzen oder Krankheiten. JSJ sei ein Weg, um die Botschaften des eigenen Körpers zu erkennen und mittels Strömen die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Hält ein Mensch mit den Händen bestimmte Kombinationen dieser SES, kann er dadurch seelisch, körperlich und geistig ausbalanciert werden. Dieses Halten ohne Druck wird für zwei bis zwanzig Minuten empfohlen. Zusätzlich kann mit den Gedanken der Atem bewusst zu der schmerzenden oder kranken Stelle geleitet werden. Durch diese Selbstbehandlung konzentriert sich die betroffene Person auf sich selbst, schaut für einmal nach innen, ist ganz bei sich.

Hilfe zur Selbsthilfe oder Unterstützung durch Praktiker
Siposs, die auch als Erwachsenencoach und Lebensberaterin tätig ist, zeigte sich überzeugt davon, dass diese japanische Heilkunst gerade in schwierigen Lebenslagen eine wichtige Unterstützung sei. Das heisse aber keinesfalls, dass das Strömen eine lebenslange Gesundheit garantiere. Es ersetze keinen Arzt, sei aber eine wertvolle Unterstützung der Schulmedizin. Die bedürftige Person könne Mitverantwortung für die Gesundheit tragen und sich und den eigenen Körper besser kennenlernen.
In Kursen kann diese Selbsthilfe gelernt und geübt werden. Betroffene können das Strömen auch von einer autorisierten Praktikerin ausführen lassen. Die Anwendung erfolgt stets über der Kleidung.
Siposs zeigte einige praktische Anwendungen, welche das Publikum an sich selbst ausprobieren konnte. Sie demonstrierte das Strömen bei verschiedenen Allergien, bei Zahnweh, Durchfall und Verstopfung. Sie bot Einblick in ihre Arbeit und erläuterte die Anwendungen dieser ganzheitlichen Heilkunst. Die Fragen des Publikums bewiesen, dass das Interesse geweckt worden war.
Strömen ist glaubens- und religionsfrei. Es wecke selbstheilende Kräfte, habe keine Nebenwirkungen, kenne keine Erstverschlimmerung und sei stets mit einem wohligen Gefühl verbunden. Das Lösen von Blockaden sei vergleichbar mit der Vorstellung, wie Schnee in der Sonne schmilzt, meinte Siposs schmunzelnd. Sie motivierte ihr Publikum dazu, sich Zeit zu nehmen, um auf den eigenen Körper zu achten und sorgsam mit ihm umzugehen.
Das uralte Wissen wurde anfangs des 20. Jahrhunderts von Jiro Murai wiederentdeckt. Der Japaner entwickelte daraus diese Lehre und nannte sie zuerst «Kunst des Glücklichseins, der Langlebigkeit und der Güte». Und diese Bezeichnungen entsprechen dem, was JSJ bewirke. Das Schlusswort der Referentin lautete: «Jin Shin Jyutsu überzeugt durch einfache Anwendung mit grosser Wirkung; unbedingt ausprobieren.»

Helen Käser


Erika Siposs-Zürcher bietet Kurse zur Selbsthilfe an (erika.siposs@bluewin.ch).


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