Kulinarische Überraschungen in den Wintermonaten

  12.11.2019 Burgdorf, Foto, Kultur

Sie sind innovativ, kreativ und offen für Experimente: Die in Burgdorf aufgewachsenen Schwestern Rohn aus der Schlossmatt. Deshalb sind sie voller Tatendrang, den «Specht» an den unbesetzten Tagen mit einem neuen Konzept zu beleben.  
Camille (26 Jahre) studiert Internationale Beziehungen (Masterabschluss in Basel) und hat 2018 das Küchenmodul der Hotelfachschule Thun absolviert. Céline (24 Jahre) hat 2018 die Hotelfachschule Thun als diplomierte Hotelière und Restauratrice abgeschlossen. Bereits letztes Jahr schmiedeten sie erste Pläne rund um ein eigenes Restaurant. Nun ist ihr Traum in der Hofstatt Wirklichkeit geworden mit einem Pop-up. Das heisst, aufmachen und nach festgelegter Zeit wieder schliessen.
 
Ausgewiesene Fachkräfte
«Wir haben schon länger und immer vergeblich nach geeigneten, zahlbaren Lokalitäten Ausschau gehalten», erläutert Céline Rohn. «Dann kamen wir mit dem Verein Fuchs und Specht ins Gespräch und wir diskutierten die noch unbesetzten Tage des Gastrosharing-­Betriebs. Alles hat gestimmt, das Mobiliar war vorhanden, die Küche auch. Es hat gepasst.» Die beiden haben noch diverse Anschaffungen beim Geschirr – passend zum kulinarischen Angebot – der Dekoration usw. vorgenommen.  
Künftig sorgen die zwei begeisterten und erfindungsreichen Köchinnen am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag sowie zusätzlich am Samstag, 14. Dezember 2019, für aussergewöhnliche Genüsse. Freitag, Samstag und Sonntag rühren jeweils andere Spezialisten in den Töpfen, Montag ist geschlossen.
Camille arbeitet neben ihrem Studium noch zu 50 Prozent in einem Unternehmen in Bern. Was nach den Feiertagen passieren wird, ist derzeit völlig offen.
 
Flach, flüssig, fein gefüllt
Mit dem Start ihres Pop-up-Restaurants und den eingetroffenen Gästen am vergangenen Donnerstag sind beide «wirklich sehr zufrieden». Mittags reichen sie «wärmendes Suppenglück» über die Theke oder servieren es an den Tischen. Zwischendurch gibt es Süsses aus dem Ofen – unter anderem vom Grosi nach alten Rezepten eigenhändig gebacken – und Würziges auf dem Apéro-Plättli. Abends servieren die Schwestern ein Genusserlebnis in drei Akten mit wahlweise Salat oder Suppe, dann stehen fein gefüllte herzhafte und süsse Hofstatt-Fladen, die an Crêpes erinnern, zur Auswahl. «Mit viel Herzblut verarbeiten wir ausschliesslich lokale und saisonale Produkte wie Wintergemüse und kaufen bei Bauern in der Umgebung ein», betonen sie. «Wir wollen die bewährte, teils vergessene Herbst- und Winterküche des Emmentals mit ihren vielfältigen Möglichkeiten und kreativen Highlights zelebrieren. Dazu gehören beispielsweise ein Amuse-Bouche aus einem hausgemachten Raps-Knäckebrot mit Quittenpästli und Fenchelsamen. Diese regen den Appetit auf die weiteren Gänge an. Auch Produkte, die der Grosshandel wegen abweichenden Formen zurückweist (zu grosse Randen, krumme Karotten usw.), finden den Weg in unsere Küche.» Auserlesene Weine und selber gemachte Limonaden runden das Angebot ab.  
«Bei uns kann man verweilen, Zeitung lesen, plaudern, ausspannen. Alle sind willkommen», beteuern Camille und Céline Rohn.

Gerti Binz


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