Ausgezeichnete Leistungen im Qualifikationsverfahren Gebäudetechnik 2019
22.08.2019 Bildung / Schule, Foto, Wirtschaft, Burgdorf, Jugend, RegionAm 9. August 2019 folgten gut 650 Personen der Einladung von suissetec Kanton Bern, um in der Markthalle in Burgdorf die Leistungen der Absolventinnen und Absolventen im Qualifikationsverfahren der Berufe in der Gebäudetechnik (Heizungsinstallateur/in, Lüftungsanlagenbauer/in, Sanitärinstallateur/in, Spengler/in und Gebäudetechnikplaner/in) zu würdigen.
Mascha Santschi und Christian Gloor, Präsident von suissetec Kanton Bern, führten charmant, souverän und mit viel Witz durch die Feier.
Sehr unterschiedliche Erfolgsquoten
Die Erfolgsquoten waren äusserst unterschiedlich. Die Spannweite reichte von 0 bis 100 Prozent. Wobei zu bemerken ist, dass bei den null Prozent nur vier Kandidaten das Qualifikationsverfahren absolvierten. Auf die Frage von Santschi, ob man nicht die Anforderungen heruntersetzen sollte, entgegnete Gloor: «Definitiv nein! Das darf nicht geschehen. Zukünftige Arbeitgeber, aber auch Kunden haben Erwartungen und diese müssen zwingend erfüllt werden. Bei der Rekrutierung von Lernenden werden zum Teil Fehler begangen. Dann ist die Unterstützung in den Betrieben bei der Ausbildung auch nicht immer optimal. Da sind wir in der Pflicht!»
Viktor Scharegg, Vizepräsident von suissetec Schweiz, bemerkte, dass die Durchfallquoten gesamtschweizerisch ein Problem seien. Der Grund dafür sei auch auf die falsche «Einreihung» bei Lehrbeginn zurückzuführen. Vielfach wäre der Start mit einer Attestlehre (EBA) besser, als direkt in die EFZ-Lehre einzusteigen, was Eltern und Jugendliche teilweise aber nicht einsehen würden. Gegensteuer gebe man zum Beispiel mit dem Angebot von Lehrmeisterkursen.
Die letzte Qualifikationsfeier von Christian Gloor
Dies war die letzte Feier von Gloor als Präsident von suissetec Kanton Bern. Im Mai 2020 wird er sein Amt «altershalber» abgeben. Ob er etwas anders machen würde in seinem Berufsleben, wollte Santschi wissen. Im Prinzip nein, antwortete Gloor. Eventuell würde er sich in Betriebswirtschaft weiterbilden, dort hätte er Nachholbedarf gehabt. Ganz aufhören werde er aber nicht nach seiner Pensionierung, aber doch in einem reduzierten Pensum.
Neuer Gesamtarbeitsvertrag GAV, gültig ab 1.1.2019
Santschi wollte wissen, ob Scharegg als Verhandlungsleiter stolz auf den neuen GAV sei. Nein, stolz sei er nicht, antwortete Scharegg. Zumindest habe man aber einen und zwar einen griffigen. Und als Verhandlungsleiter der Sozialpartner könne man es sowieso niemandem recht machen, fügte er schmunzelnd an.
Topleistungen mit der Note 5,3 und höher
18 Absolventen/-innen erreichten eine Note von 5,3 oder höher. Belohnt wurden diese Leistungen in Form einer Uhr. Leider konnte nur eine Absolventin, Noëlle Witschi, mit einer 5,4 als Sanitärinstallateurin, einen solch tollen Abschluss vorweisen.
Trotz des Wermutstropfens bei einigen Erfolgsquoten darf aber auf keinen Fall vergessen werden, dass äusserst viele Kandidatinnen und Kandidaten gute bis ausgezeichnete Leistungen beim Qualifikationsverfahren erbracht haben.
Herzliche Gratulation allen, die die Prüfung erfolgreich bestanden haben, und nur das Beste für die Zukunft.
Paritätische Kommission
Michel Wälti, Präsident der Paritätischen Kommission, konnte drei glücklichen Gewinnern – gezogen durch die Moderatorin – einen Geldbetrag in der Höhe von 1000 Franken für eine Weiterbildung überreichen.
Wälti erwähnte auch, dass es äusserst wichtig sei, dass die jungen Berufsleute sich über den neuen GAV informierten. Dort stünden nicht nur die Pflichten drin, sondern auch ihre Rechte.
Eine gelungene Feier
Nach dem ausgezeichneten Show-Part von Sergio Sardella, mit zum Teil sehr «bissigen» Pointen zum Thema, dass früher überhaupt nicht alles besser war, wurde beim anschliessenden Nachtessen angeregt diskutiert und viel gelacht. zvg