Der Drachen ist erwacht
27.11.2018 Aktuell, Foto, Region, Burgdorf, Kultur, Jugend, Gesellschaft, Bildung / SchuleDie Musikschule Region Burgdorf feiert in diesem Jahr das fünfzigjährige Bestehen unter anderem mit einem Musical. Dafür hatte sie «Erwachen des Drachen» in Auftrag gegeben. Mit dem Trio Bernd Stromberger, Balz Burch und Sami Hammi fanden sie ideale Partner, um die eigenen Ideen umzusetzen und in Zusammenarbeit mit der Oberstufe Pestalozzi auf die Bühne zu bringen. Vergangenes Wochenende wurde das Musical uraufgeführt. Die Atmosphäre war überwältigend, als 250 Jugendliche ihr Können, ihre Begeisterung und ihre Talente präsentierten.
Breites Spektrum an Unterhaltung
Verschiedene Musikformationen wie das Jugendorchester Region Burgdorf, die Young Jazz Band, das Schwyzerörgeli Ensemble, Percuvision und die Kinder der musikalischen Früherziehung sorgten für ein breites Spektrum an Unterhaltung. Der musikalische Leiter Armin Bachmann dirigierte das Orchester präzis. Stefanie Bolzli war zuständig für Regie und Choreografie. Eine Namensliste aller Schüler/innen, der Lehrpersonen, der Chorleiter, Bühnenbildner, Kostümverantwortlichen, Licht- und Tontechniker und dem ganzen Backstage Staff würde Seiten füllen. Einfacher und umfassender ist es jedoch, dieses Zusammenwirken aller Beteiligten als eine gelungene Komposition, als ein rundes und einmaliges Bühnenwerk zu beschreiben.
«Jeder Ort hat seine eigene Geschichte, im wechselvollen Spiel von Licht und Schatten, vernebelt, verklärt und verzaubert durch mythische Erinnerungen im kollektiven Gedächtnis seiner Bewohner», verriet die Einladungsbroschüre und verwies damit auf die Gründungsgeschichte Burgdorfs. Sie erzählt von zwei mutigen Brüdern, die auszogen, einen Drachen zu töten. Der eine erlag seiner Schwäche und wurde vom Drachen verschlungen, der andere bewies Stärke und tötete den Drachen, um seinen Bruder zu befreien. Diese beiden gründeten Burgdorf.
Auch in unserer Zeit schlummert ein Drache, im aktuellen Musical in Form eines Computer Games. Das Drama beginnt mit dem Zerwürfnis zweier jungen Frauen, die seit ihrer Kindheit eine tiefe Freundschaft verbindet. Während die eine nach wie vor ein soziales Leben führt und aktiv in der Musikschule mitmacht, lässt sich die andere immer mehr von digitalen und sozialen Medien gefangen nehmen. Ein junger Mann, der ein Drachengame zu seinem Lebensinhalt macht, steht zwischen den beiden. Das spannende Musical stellte ein aktuelles Thema ins Rampenlicht.
Ein nicht enden wollender Applaus war eine durchaus verdiente Würdigung aller Beteiligten.
Helen Käser