Die Theatergruppe Burgdorf und ihr Krimi
17.09.2018 Aktuell, Foto, Region, Vereine, Burgdorf, Kultur, GesellschaftDer Präsident der Theatergruppe Burgdorf (TGB), Ruedi Schütz, setzte den Schwerpunkt des Jahresrückblickes auf das Theaterstück «Beziehungskisten» von Daniel Nobs. Das aktuelle Thema schien den Puls des Publikums getroffen zu haben, denn die zehn Vorstellungen waren nahezu ausgebucht. Das finanzielle Ergebnis aus der Produktion 2018 schloss darum äusserst erfreulich mit einem Plus von rund 7100 Franken ab. Dagegen steht ein Minus von 11 000 Franken im Vorjahr mit der anspruchsvollen Produktion von «Zeitzünder».
Alle fünf Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt. Neu kam Annina Brodbeck dazu, die mit ihrer Leidenschaft fürs Theater hier einen bedeutenden Beitrag leisten kann. Bereits
zweimal hatte sie ihr schauspielerisches Können bei Produktionen der TGB bewiesen.
Ausblick auf das Theatervergnügen 2019 mit dem Titel: «Die Affäre Rue de Lourcine»
Der Regisseur Matthias Fankhauser lebt in Zürich und arbeitet als Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste. Daneben ist er freischaffender Künstler. Nach seiner Ausbildung zum Schauspieler trat er in zahlreichen Stadttheatern der Schweiz auf und verfügt zudem über reiche Erfahrungen im Film. Dass er hier in Burgdorf Regie führen darf, freut ihn besonders, denn er verbrachte seine ersten zwanzig Lebensjahre hier. Mit Laienschauspielern sei das Arbeiten besonders motivierend, denn diese würden aus reiner Freude theaterspielen, ohne wirtschaftlichen Druck.
Fankhauser fesselte mit den Erläuterungen zum neuen Stück. Nur so viel sei verraten: Es handelt sich um eine Kriminalkomödie, welche die Zuschauer durch Darstellungen unwahrscheinlicher oder bizarrer Verwechslungen unterhält. Es sei eine Art Boulevardtheater, das im 19. Jahrhundert geschrieben und nun neu entdeckt wurde. Die Thematik sei äusserst reichhaltig und doppelbödig, meinte der Regisseur. Die Geschichte führe das Publikum in eine gut bürgerliche, jedoch brüchige Gesellschaft, welche versuche, die Konventionen aufrechtzuerhalten. Diesen Zwiespalt will Fankhauser im Bühnenbild verdeutlichen und mit Gesangseinlagen untermalen.
Der Verein freut sich auf jede Unterstützung, sei es durch eine Neumitgliedschaft, Sponsoring, aktive Hilfe bei der Produktion und später als Zuschauer/in. Da dem Casinotheater durch die Umbauarbeiten nur eine kurze Saison bevorsteht, hat sich die TGB entschieden, die Produktion im Februar und März 2019 erneut im Theater Z zu realisieren.
Helen Käser