Zwei Medaillen für Ersiger Radfahrer
02.07.2018 Ersigen, Jugend, Vereine, SportDie Ersiger Radsportler gewannen an den Schweizermeisterschaften im aargauischen Schneisingen zwei Medaillen: Lars Heiniger gelang im Zeitfahren der Junioren mit dem zweiten Rang ein Coup, Noëlle Burri aus Oberburg wurde Dritte. Doch Titelverteidigerin Marlen Reusser hatte Pech.
Der Parcours für das Zeitfahren stellte mit einer langen Steigung höchste Anforderungen. Bei den Junioren hatte niemand den Burgdorfer in den Medaillenrängen erwartet. Auch Lars Heiniger selbst nicht. Der Speaker meldete eine neue Bestzeit, nachdem er als Neunter von 26 Anwärtern auf den Meistertitel das Ziel erreicht hatte. Das hatte ein langes Warten zur Folge. Erst der zuletzt gestartete Favorit konnte die Zeit des Burgdorfers unterbieten. Der grossgewachsene Neuenburger Alexandre Balmer hatte die 18 km um 69 Sekunden schneller absolviert. Die Konkurrenten nahmen die unerwartete Leistung des bescheidenen Emmentalers zwar mit Erstaunen zur Kenntnis, gratulierten dem verblüfften Fahrer im blau-weissen RV-Ersigen-Trikot jedoch spontan. Bei den Juniorinnen waren nur fünf Fahrerinnen am Start – aber auch hier muss eine Medaille zuerst erkämpft sein. Letztes Jahr gewann Fabienne Burri im Einzelrennen die Bronzemedaille, diesmal belegte an ihrer Stelle die jüngere Schwester Noëlle den dritten Rang.
Reusser stürzte in der Zielkurve
Nach einem Sturz am GP Mobiliar in Kiesen schien es unmöglich, dass Marlen Reusser, die letztjährige Frauensiegerin, ihren Titel würde verteidigen können. Dank intensivem Training war für sie dennoch eine Medaille möglich, obwohl mit der Weltklasse-Triathletin Nicola Spirig unerwartet eine neue Konkurrentin aufgetaucht war, welche hinter Nicole Hanselmann den zweiten Rang belegte. Doch die Bronzemedaille hatte Madlen Reusser bis 100 m vor dem Ziel auf sicher. Aber nach einem Steuerfehler landete die Hindelbankerin samt Velo in der Abschrankung. Weil sie mit den reglementarischen Bestimmungen in einer solchen Situation nicht vertraut war, rappelte sie sich auf und lief im Laufschritt die leicht ansteigenden letzten Meter ins Ziel. Erst nach einer lautstarken Intervention von RVE-Präsident Adrian Locher lief sie die gleiche Strecke zurück, packte ihr Rennrad und brachte dieses dann doch noch reglementskonform ins Ziel.
Durch diese «Laufeinlage» dürfte sie mehr als eine Minute und eine Medaille eingebüsst, dafür für die Zukunft einiges gelernt haben. zvg