«Wollen wir das Rückgrat unserer Demokratie – die Medien – erhalten, müssen wir die Initiative ablehnen», so die Worte von SVP-Grossrat Markus Aebi, Hellsau, zur Volksinitiative «Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren (Abschaffung der Billag-Gebühren)». Diesen Aufruf zur Ablehnung, entgegen der an der SVP-Delegiertenversammlung vom 27. Januar 2018 gefassten Parole, veröffentlichte Aebi mittels Leserbrief in der «D’REGION» Nr. 6 vom 6. Februar 2018. Dass ihm vier Tage später, am SVP-Anlass bei der Käserei in Koppigen, dafür gedankt wird, freut ihn ganz besonders. Die erwähnte «SVP bi de Lüt»-Veranstaltung vom 10. Februar 2018 fand im Rahmen der kantonalen Wahlen statt, durchgeführt von den SVP-Sektionen Alchenstorf, Höchstetten-Hellsau und Koppigen. «Die grosse Beteiligung in Koppigen zeigt, dass die SVP in der Region gut verankert ist», so der Politiker. Weil die Billag-Gebühren gegenwärtig im Volk das Hauptthema sind, könnte vergessen gehen, dass am 25. März 2018 kantonale Wahlen anstehen.

Zahlreiche SVP-Kandidaten ergriffen deshalb die Gelegenheit, sich in Koppigen zu zeigen, sich in politische Gespräche verwickeln zu lassen und sich im Anschluss mit SVP-Regierungsrat Christoph Neuhaus beim Cervelats-Bräteln ablichten zu lassen. «Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass auch die Bevölkerung in den ländlichen
Gebieten des Emmentals am 25. März 2018 an die Urne geht», so der Aufruf von Aebi. Regionale Interessen im kantonalen Parlament zu vertreten (Gartenbauschule Oeschberg, Fachhochschule Burgdorf, Zufahrt Emmental u.a.), sei das Ziel eines jeden SVP-Grossratskandidaten aus der Region. Nach der Wahlveranstaltung in Koppigen ging es für einige Kandidaten gleich weiter. – Nächstes Ziel war Trubschachen. Auch dort wurden Flyer verteilt, es wurde diskutiert, gelächelt, posiert und hofiert.

Barbara Schwarzwald