Erste öffentliche Elektro-Ladestation in Burgdorf
09.10.2017 Aktuell, Wirtschaft, Bildung, Region, Burgdorf, GesellschaftDie Bucherstrasse 6 in Burgdorf mag für viele völlig unbekannt sein. Wer aber anfügt, dass sich die Velostation an ebendieser Adresse befindet, dem wird alles klar. Im Rahmen der «Plattform Energiestadt» realisierten die Stadt Burgdorf und die Localnet AG unter CEO Urs Gnehm gemeinsam die erste öffentliche Ladestation für Elektrofahrzeuge – bei der Velostation an der Bucherstrasse 6. Am 4. Oktober 2017 wurde in kleinem Rahmen gefeiert. Durch die Speisung der Ladestation mit dem «Premium-regio-Strom» der Localnet AG sind die Elektrofahrzeuge inskünftig mit 100 Prozent lokal produziertem Solar- und Wasserstrom unterwegs.
«Mobility» ergänzt Angebot
Mit der Ladesäule bei der Velostation beim Bahnhof Burgdorf können nicht nur private Elektrofahrzeuge geladen werden. Auch «Mobility» nutzt diese. Einer der zwei verfügbaren Plätze ist für das hellblaue Elektrofahrzeug «Renault Zoe» des Carsharing-Anbieters reserviert. Damit leistet «Mobility» einen weiteren Beitrag, um die Ziele bei der Reduktion des CO2-Ausstosses im Verkehr zu erreichen. Bereits an zahlreichen Standorten in der Schweiz bietet das Unternehmen Elektroautos an. Damit können auch «Mobility»-Nutzer die neue Technologie ausprobieren und sich davon überzeugen lassen.
E-Mobilität nicht aufzuhalten
«Burgdorf wird elektromobiler.» Mit diesen Worten eröffnete Gemeinderat Theophil Bucher im Namen der Stadt Burgdorf seine Rede. Die problematische Seite der klassischen Verbrennungsmotoren sei allen bekannt. «Es ist klar: Elektromobilität ist nicht aufzuhalten», so Bucher. Der Kampf um Marktanteile sei weltweit längst entbrannt. Gemäss Branche sollen in wenigen Jahren weit über 100 E-Modelle erhältlich sein. In Norwegen etwa hätten E-Autos bereits einen Marktanteil von über 20 Prozent. Mitentscheidend für den raschen Fortschritt seien aber auch die Lademöglichkeiten. In Oslo stehen aktuell für mehr als 70 000 Elektrofahrzeuge nur 1300 öffentliche Ladestationen bereit.
Leiser, sauberer und wartungsfreier
«Ein Verbrennungsmotor – ob mit Diesel oder Benzin – ist etwas sehr Ineffizientes», war von Urs Gnehm zu vernehmen. Ein Verbrennungsmotor habe einen Wirkungsgrad von rund 25 Prozent, das heisst, von zehn Litern Benzin werden nur 2,5 Liter in Bewegungsenergie umgewandelt, der Rest vor allem in Wärme. «Eigentlich ist ein Auto mit Verbrennungsmotor eine fahrende Heizung», so Gnehm. Beim Elektromobil liege der Wirkungsgrad bei rund 90 Prozent. Elektroautos sind leiser, sauberer und benötigen auch deutlich weniger Wartung und Unterhalt als ein herkömmliches Auto. Ein Elektroauto zu tanken verursacht rund einen Viertel der Kosten, die für einen «Benziner» oder ein Dieselfahrzeug anfallen. Das Laden der E-Autos in Burgdorf ist vorerst kostenlos. Mit dem Anschluss an die E-Grand-Tour, der weltweit ersten Ferienstrasse für E-Mobile, hofft man auf zusätzliche Besucher und Touristen in Burgdorf.
«Mobility» – Mobilität der Zukunft
Noëlle Fischer, bfm, Büro für Mobilität AG, Bern (Mandatsträgerin von «Mobility»), äusserte sich wie folgt: «Carsharing an sich, das Teilen statt Besitzen von Autos, hat nicht den grössten positiven Effekt durch alternative Antriebe und tiefen Treibstoffverbrauch der Flottenfahrzeuge. Der grösste Vorteil des Carsharings liegt in der Verhaltensänderung der Kunden und in der Nutzung von kombinierten Verkehrsmitteln.» Ein Carsharing-Haushalt verringere seine Autokilometer jährlich um einen Drittel.
Barbara Schwarzwald
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