Berner Feuerwerk an den Kunstturn-SM

  04.09.2017 Region, Turnen, Sport

Nach den Juniorinnen-SM im Juni feierten die Berner Amateurinnen an den Schweizermeisterschaften der Aktiven einen weiteren Erfolg. Mit den Utzenstorferinnen Naomi Ingold und Michelle Siegenthaler sowie Chantal Wüthrich aus Affoltern klassierten sich gleich drei Turnerinnen aus der Region in den Top 20.

Eigentlich war schon angerichtet
Naomi Ingold, die 16-jährige Turnerin aus dem Gym Center Emme, startete als Seriensiegerin und letztjährige Juniorinnen-Schweizermeisterin als Co-Favoritin an den SM der Aktiven in Morges. Sie hatte ihr Programm nochmals durch Flugelemente erschwert und konnte auch am Boden mit einem sicheren, beeindruckenden Doppelsalto aufwarten. Doch ausgerechnet Ingold, der Inbegriff von Stabilität und Sicherheit, patzte an ihrer mit Schwierigkeiten gespickten Stufenbarrenübung. «Ich kam nach einem Flugelement aus dem Rhythmus und musste schliesslich vom Gerät», war die Utzenstorferin nach dem Wettkampf enttäuscht. Nach zwei Jahren mit Medaillenerfolg konnte sie erstmals ihr Potenzial nicht ausschöpfen, «doch wir wissen beide, dass Naomi noch viel Potenzial für die Zukunft bereithält», ist Trainerin Maxi Gnauck überzeugt.

Einstieg und grosses Comeback gelungen
Der Strauchler von Ingold war die Chance für Chantal Wüthrich aus Affoltern und die Utzenstorferin Michelle Siegenthaler. Für beide waren es die ersten Schweizermeisterschaften der Aktiven, allerdings aus verschiedenen Gründen: für Wüthrich als Aufsteigerin von den Juniorinnen und für Siegenthaler als Wiedereinsteigerin und älteste SM-Qualifizierte.
Chantal Wüthrich durfte nach ihrem letztjährigen siebten Platz bei den Juniorinnen nicht auf Anhieb die gleiche Rangierung erwarten, doch nach Sprung und Stufenbarren lag sie sogar auf dem sechstem Zwischenrang. Der grossgewachsenen Emmentalerin gelang es, die ersten zwei Geräte mit Sicherheit und Schwung zu meis­tern, doch an den beiden nachfolgenden, Schwebebalken und Bodenturnen, gereichte ihr die Körpergrösse eher zum Nachteil. Der elfte Platz verspricht viel für die Zukunft des Sprösslings einer Kunst- und Geräteturnfamilie. Während Wüthrich als Jüngste überzeugte, begeisterte Michelle Siegenthaler auf Anhieb nach ihrem Comeback im «zarten Alter» von 21 Jahren. Damit ist sie zwei Jahre jünger als Giulia Steingruber, aber doch die älteste Qualifizierte unter den Amateurturnerinnen. Ein frenetischer Applaus zum Abschluss ihrer Bodenübung war der Lohn eines stabilen Comebacks.
In drei Jahren, 2020, werden die Schweizermeisterschafen in Kirchberg stattfinden. Zeit genug also für die ältesten Aushängeschilder des Oberaargau-Emmental, um an ihrem Potenzial zu arbeiten!

Werner Bill


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