Wenger schwingt in Affoltern obenaus

  10.07.2017 Affoltern i.E., Schwingen

Affoltern i. E. scheint ein gutes Pflas­ter für Kilian Wenger: nach dem Emmentalischen Schwingfest 2009 gewann Wenger letzten Sonntag das Bernisch-Kantonale Schwingfest. Im Schlussgang konterte der Oberländer Stuckis Kurzzug mit einem Kniestich und siegte vor ausverkauften Rängen.
Er habe gewusst, dass er angreifen müsse, sagte Kilian Wenger im Sieger­interview. Und Stucki gibt zurück: «Du hesch ja gar nid zoge.» Eigentlich hätte Stucki mit seinem Vorsprung im Schlussgang keine Experimente wagen müssen. Und doch probierte er es mit einem Kurzzug – prompt landete er schliesslich im Sägemehl. Vorab siegte der Seeländer fünfmal in Serie. Zum Start gegen Domenic Schneider zwar noch mit Anlaufschwierigkeiten: Schneider drehte sich einige Male aus, bis er sich in der fünften Minute bezwingen liess. Domenic Schneider trat anstelle von Armon Orlik die Reise aus dem Bündnerland ins Bernbiet an. Orlik sagte die Teilnahme ab, da er sich nicht «100 % bereit für die Herausforderung fühlte», wie er auf seiner Webseite mitteilte. Beim Entscheid um die Schlussgangqualifikation waren noch zwei Schwinger im Rennen: Wenger und Matthias Aeschbacher. König Wenger erhielt den Vorzug. Der einheimische Aeschbacher verlor dann im letzten Gang um einen Platz ganz zuvorderst auf der Rangliste gegen Simon Anderegg.
Für eine Überraschung sorgte Fritz Ramseier, Süderen. Er rang im dritten Gang Samuel Giger ein Unentschieden ab und siegte zum Schluss überraschend gegen den Entlebucher Erich Fankhauser.
Die Gästeschwinger konnten weniger ins Geschehen eingreifen als erwartet: zu Tagesbeginn verlor Samuel Giger gegen Matthias Sempach. Schwingerkönig Sempach musste den Wettkampf nach dem zweiten Gang verletzt aufgeben. Bereits im ersten Gang zog sich Mike Müllestein eine Verletzung zu.
Am meisten Kränze holten sich die Oberländer mit acht Eichenlaub­auszeichnungen, gefolgt von den Emmentalern mit fünf und den Gästen mit vier Kränzen.


Ein rundum gelungenes Fest geht zu Ende
Mit der Krönung des Siegers Kilian Wenger gehen die zehntägigen Festivitäten zum Bernisch-Kantonalen Schwingfest in Affoltern zu Ende. Der Bernisch-Kantonale Nationalturntag oder die Auftritte von Oesch’s den Dritten, den jungen Zillertalern und Chuelee gehörten mit zu den Höhepunkten des breit gefächerten Unterhaltungsprogramms. Ebenso zog die einzigartige Kulisse das Publikum bereits während der Vorwoche in Scharen an. Insgesamt reisten mehr als 25 000 Zuschauer nach Affoltern, 12 400 alleine ans Schwingfest von vergangenem Sonntag. OK-Präsident Roland Ryser ist mit der ersten Bilanz denn auch sehr zufrieden. «Neben dem Kraftakt von OK und Helfern hat das Wetter einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen des Festes geleistet.» Besonders froh ist er, dass der Grossanlass ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Bühne ging.

zvg


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