«Für eine starke Pflege»: Pflegende schlagen Alarm

  22.05.2017 Aktuell, Region, Burgdorf, Gesellschaft

Die eidgenössische Volksinitiative «für eine starke Pflege», lanciert vom Schweizerischen Berufsverband der Pflegefachfrauen/-männer SBK, trifft offensichtlich den richtigen Nerv. Weit über 50 000 Stimmberechtigte haben bereits unterschrieben. Unterstützt wird diese Initiative durch Ärztevereinigungen und Apotheken und in Burgdorf speziell vom Zentrum Schlossmatt. Federführend sind hier die stv. Geschäfts- und Pflegedienstleiterin Lucia Schenk und Pflegefachfrau Heidi Vogel. Sie werben für ein Ja zur Pflege mit Zukunft, ein Ja zu einer hohen Patientensicherheit und ein Ja zu mehr Autonomie für Pflegefachpersonen. «Damit Pflegende auch in Zukunft starke Pflege leisten können – im Spital, Pflegeheim, in der Reha, Psychiatrie oder zu Hause – dafür sammeln wir Unterschriften», erklären die Pflegefachfrauen ihr Engagement.
Der Erfolg der Unterschriftensammlung zeigt ihnen, dass die Bevölkerung sich Sorgen um die Pflegesituation der Zukunft macht, beweist aber auch, dass dem Pflegeberuf grosses Vertrauen entgegengebracht wird.
Vom Erfolg der Initiative versprechen sie sich mehr Attraktivität für den Pflegeberuf, mehr Wertschätzung. «Die angestrebte Autonomie für Pflegefachpersonen helfe Kosten sparen», zitiert Lucia Schenk die Vize-Präsidentin der CVP Schweiz, Ida Glanzmann. Dass eine Pflegefachfrau für jeden Verband eine Unterschrift vom Arzt benötige, sei unverständlich. «Solche adminis­trativen Leerläufe kosten unnötig viel Geld», erklärt das Mitglied des Initiativkomitees sein Engagement. Hocherfreut über die breite und wichtige Unterstützung – wie eben jene des Zentrums Schlossmatt – zeigt sich auch Helene Zaugg, Präsidentin des SBK.
Die vielen Unterschriften beweisen, dass es der Bevölkerung bewusst ist, wie wichtig die Pflege in der medizinischen Grundversorgung ist. Mit der Initiative soll die pflegerische Versorgung sichergestellt werden, und dazu benötigt es motivierte und gut qualifizierte Personen, die einen Pflegeberuf ergreifen und ihn möglichst lange ausüben. In den letzten fünf Jahren wurden in der Schweiz 10 000 Pflegefachpersonen zu wenig ausgebildet! Bund und Kantone werden im neuen Verfassungsartikel verpflichtet, für eine ausreichende, allen zugängliche Pflege von hoher Qualität zu sorgen.

Sylvia Mosimann


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