«Modern, urchig und heimelig»
15.07.2016 Aktuell, Schwingen, Sport, Bildung, Region, Jugend, GesellschaftZwar steht am kommenden Wochenende erst einmal das Bernisch-Kantonale Schwingfest 2016 in Meiringen an, aber die Vorarbeiten für den Grossanlass in einem Jahr laufen bereits auf Hochtouren. Der OK-Präsident des Bernisch-Kantonalen Schwingfestes 2017 in Affoltern i. E., Roland Ryser, konnte, gemäss dem Motto «ESAF – ein Jahr vorher» von 2012 in Burgdorf, 366 Tage vor dem Schwingfest in Affoltern zahlreiche Gäste auf dem Areal der Schaukäserei begrüssen: Regierungsrat Christoph Neuhaus, die Muni-Halter Beatrice und Beat Käser aus Weier i.E. mit Sieger-Muni Roi, Muni-Gotte und SRF-Moderatorin Sonja Hasler, Matthias Aeschbacher als Muni-Götti, Lokalmatador und 26-fachen Kranzschwinger, Schwingerkönig Matthias Sempach, Schwingerkönigin Sonia Kälin, Publikumsliebling Willy Graber, Sponsoren, alt Regierungsstatthalter Markus Grossenbacher, Gemeinderäte von Sumiswald und Affoltern, Mitglieder der Trachtengruppe Affoltern, des Jodlerchörlis Weier, des Schwingklubs Sumiswald, Vertretungen aus den Schwingerverbänden, eine Fest-Delegation des «Bernisch-Kantonalen» in Seedorf 2015…
Drei mittragende Vereine
Bereits nach dem Emmentalischen Schwingfest 2009 in Affoltern sei die Idee entstanden, einmal ein «Kantonales» durchzuführen. Aus «es wär öppis» sei am Helferessen nach dem «Eidgenössischen» 2013 in Burgdorf «mir wei» geworden, liess OK-Präsident Roland Ryser vergangenen Freitagabend wissen. Unter seiner Leitung steht ein 75-köpfiges Team. Als Vizepräsidenten amten Beat Flückiger und Ueli Steffen. Für das Fest im kommenden Jahr wurde im Februar 2015 ein Trägerverein gegründet, dem der Schwingklub Sumiswald, die Trachtengruppe Affoltern und das Jodlerchörli Weier i.E. angehören. Das Bernisch-Kantonale Schwingfest 2017 findet zwischen Weier und Häusernmoos statt. Die zwei Dörfer gehören zu Affoltern. Fünf gedeckte Tribünen mit 8000 Plätzen und ein Schwingerdorf sind geplant. Für den Aufbau der Infrastruktur werden rund sechs Hektaren Land benötigt. Ein grosses Festzelt mit 3000 bis 4000 Plätzen und ein kleines mit 500 werden aufgebaut. Das Parkplatzkonzept steht bereits. Rund 18 ha Land stehen zur Verfügung, damit bei schlechtem Wetter rotiert werden kann. Geplant sind zehn Tage Festivitäten, und zwar vom 30. Juni bis am 9. Juli 2017, dem eigentlichen Tag des Schwingfestes. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Marschmusikparade, ein Burezmorge mit Unterhaltung, eine Modenschau mit den SCL-Tigers-Spielern und ein Alpaufzug. Rund 1000 Helferinnen und Helfer werden im Einsatz stehen.
Der Sieger-Muni
Das Red-Holstein-Stierkalb Roi wurde am 14. April 2015 geboren. Roi stammt aus dem Stall des ehemaligen Spitzenschwingers, Viehzüchters und Präsidenten des Emmentalischen Fleckviehzuchtverbandes Walter Lüthi, Allmendingen. Vor einem Jahr haben Beat und Beatrice Käser aus Weier i.E. das Tier gekauft. Mittlerweile ist Roi 450 kg schwer. Bis zum Schwingfest in einem Jahr wird er rund eine Tonne wiegen. Dass Familie Käser viel Arbeit und Zeit in Roi investiert, bestätigte Beatrice am «Muni-Fescht». Roi wird regelmässig spazieren geführt, gestriegelt und an Menschen gewöhnt. Am Freitag zeigte er sich von seiner besten Seite. Gehorsam marschierte er im Kreis, stellte sich den unzähligen Fotografen, ja genoss es sichtlich, im Mittelpunkt zu stehen. Als Hauptpreis gespendet wird Roi von der Ersparniskasse Affoltern, der Emmentaler Schaukäserei und von Käser Holzbau, Weier i.E. Am «Muni-Fescht» wurde die Gabensammlung offiziell eröffnet. Gabenchef Alfred Bärtschi erhielt als erste Spende für den Gabentempel von der Milchgenossenschaft Affoltern eine wunderschöne Glocke. Sie wird bis zum Fest im Schaufenster der Schaukäserei zu bewundern sein.
«Affoutere boomet»
«Wo ist es schöner als hier in Affoltern, gelegen zwischen Mittelland, Jura und Oberland?!», schmeichelte Christoph Neuhaus den Einheimischen in seiner Ansprache. Im Namen der Berner Kantonsregierung dankte er ganz herzlich für die Durchführung des Grossanlasses. Affoltern sei im Moment am Boomen, war zu vernehmen. Am Vortag hatte der Bundesrat auf seiner «Schulreise» bereits einen Zwischenhalt in der Schaukäserei eingelegt. Roi heisst nicht nur der Sieger-Muni, sondern auch ein gereifter Emmentaler Käse, der in der Schaukäserei hergestellt wird. Nicht Roi, aber «Muni Helles» nennt sich das Burgdorfer Bier, das für das «Bernisch-Kantonale 2017» lanciert wird und am «Muni-Fescht» erstmals ausgeschenkt wurde. Apropos Muni: Matthias Sempach ist immer noch im Besitz von «Fors vo dr Lueg» und findet Roi ebenfalls sehr schön… Dass er das «Kantonale» bereits zweimal gewonnen hat, stimmt optimistisch. Schritt um Schritt vorwärtsgehen, gut schwingen, gesund bleiben, 40 Prozent berufstätig sein: So sieht der Alltag bis zum ESAF aus. Und ganz viel Zeit mit Frau und Sohn verbringen.
Barbara Schwarzwald