Einzig bei der Starparade gab es Diskussionen
22.01.2016 Aktuell, Wirtschaft, Region, GesellschaftSchon in seiner eindrücklichen Eröffnungsansprache zur Delegiertenversammlung des Emmentalischen Fleckviehzuchtverbandes (EFZV) versuchte deshalb Präsident Walter Lüthi, Allmendingen, mit prägnanten Worten die gröbsten Wogen zu glätten. «Wir sind mit der Starparade von Langnau nach Burgdorf umgezogen, das hat verschiedene Gründe. Es geht dabei nicht gegen Langnau oder das obere Emmental, und was wir vor allem nicht wollen, ist, dass wir deswegen miteinander Streit haben», so der Präsident.
Kritische Worte für Verlegung der Starparade nach Burgdorf
Ein Versammlungsteilnehmer beanstandete den seiner Ansicht nach eigenmächtigen Vorstandsentscheid, die Starparade nach Burgdorf zu verlegen, welcher im oberen Emmental viel Unmut hervorgerufen habe. Dieses Geschäft hätte seiner Ansicht nach der DV zum Entscheid vorgelegt werden müssen. Der Redner erinnerte daran, dass die Starparade seinerzeit als Werbeträger für die Vermarktung in der neuen Markthalle in Langnau ins Leben gerufen wurde. «Langnau vermarktete bisher 95 Prozent der Tiere aus dem Einzugsgebiet des Emmentaler Verbandes. Burgdorf dagegen vermarktete nach meinen Erhebungen 70 Prozent der Tiere, die nicht aus dem Emmental stammen», sagte der Votant, für den die Starparade in Langnau immer eine familiäre Ausstellung war und nicht so eine «Hochglanz-Ausstellung» wie kürzlich in der renovierten Markthalle in Burgdorf. Er beanstandete aber auch, dass in Burgdorf 30 Kühe weniger teilnehmen können, was für ihn ein gravierender Einschnitt sei.
Präsident Walter Lüthi hielt fest, dass immerhin zwei Drittel des 36 Mitglieder zählenden Vorstandes die Verlegung nach Burgdorf befürworteten und damit der Entscheid sicher auch ohne DV-Beschluss breit abgestützt sei. Er versprach jedoch, dass der Vorstand nach dem Anlass Rückschau halten und allfällig notwendige Verbesserungsmassnahmen prüfen werde.
Defizitäre Rechnung wegen Beitrag an Burgdorfer Markthalle
Obschon die Rechnung 2015 bei einem Aufwand von 59 050.55 Franken wegen einem Beitrag an die neuen Stallungen in der Markthalle in Burgdorf mit einem Verlust von 9478.75 Franken abschloss, wurde sie diskussionslos genehmigt. Zugestimmt wurde ebenfalls dem Budget für das Jahr 2016, das bei einem Ertrag von 46 750 Franken mit einem Gewinn von 2150 Franken rechnet.
Neue Vorstandsmitglieder
Der Vorstand des EFZV zählt die stattliche Anzahl von 36 Mitgliedern. Der Grund für diese hohe Zahl liegt darin, dass neben den Viehschauexperten auch Leute aus den einzelnen Teilregionen der ehemaligen Ämter Burgdorf, Langnau, Trachselwald und Konolfingen sowie verschiedener Organisationen vertreten sind. Aktuell hat der EFZV 1659 Mitglieder, die zusammen 31 569 Herdebuchtiere besitzen.
Neu in den Vorstand gewählt wurde für die Region Konolfingen Andreas Schneider, Beitenwil, für die Region Burgdorf Hanspeter Gerber, Krauchthal, und für die Region Trachselwald Adrian Eggimann, Wyssachen. Für den Vorstand des Bernischen Fleckviehzuchtverbandes wurde Jürg Küng von Tägertschi nominiert.Ernst Marti