Verleihung des Kulturförderpreises

  21.11.2013 Burgdorf, Kultur, Gesellschaft

Die Gemeinde Burgdorf engagiert sich aktiv am kulturellen Geschehen in ihrer Stadt. Sie leistet finanzielle Unterstützung an kulturelle Institutionen, Künstler und Projekte in der Region. Zudem wird alternierend alle Jahre ein Kulturpreis oder ein Kulturförderpreis vergeben. Dieses Jahr ging der Kulturförderpreis an die beiden Ausnahmekünstler Stephanie Szanto und Remo Zumstein.

Stephanie Szanto, Mezzosopranistin und Musikerin
Eine einführende Laudatio auf die Mezzo­sopranistin Stephanie Szanto offenbart dem Publikum, wie vielseitig die Künstlerin ist. Die 1986 geborene und aus Oberburg stammende Musikerin, Lehrerin und Sängerin hat demnach schon immer gewusst, was sie beruflich werden wollte. Aus einer Musikerfamilie stammend, begann sie bereits mit fünf Jahren das Singen. Hinzu kam das Klavierspielen und im Alter von fünfzehn Jahren wurde sie in die Talentförderklasse des Gymnasiums Hofwil aufgenommen. Sie studierte klassischen Gesang an der Hochschule der Künste in Bern, woran sich zahlreiche Auftritte auf verschiedenen Bühnen anschliessen. Nicht unerwähnt sei in dem Zusammenhang die Unterstützung, die sie ihren Schülerinnen und Schülern im Alter von 15 bis 70 Jahren zukommen liess.

Stephanie Szanto arbeitet und übt in ihrem Berner Atelier. Ihre Schwerpunkte liegen neben der Klassik auf Jazz, Funk und Electronic, in der Vergangenheit kam noch das Jodeln hinzu. Im Jahre 2009 wurde sie dafür in Burgdorf bei einer Preisverleihung ausgezeichnet.

Im Verlauf des Abends im Hotel Stadthaus gab sie dann ihr Können vor einem grösseren Publikum zum Besten. Zwei «Bravo-Hits» sowie ein Stück der Gruppe Queen wurden von ihr klassisch arrangiert und gekonnt in Szene und Ton umgesetzt, wobei der Pianist Simon Bucher sie virtuos begleitete.

Remo Zumstein
Ein weiterer Preis im Bereich der Kulturförderung wurde an Remo Zumstein vergeben. Der 1988 in Burgdorf geborene Künstler bezeichnet sich heute hauptberuflich als Word Artist und hat sich in den vergangenen Jahren dem Poetry Slam, einem Dichterwettstreit, verschrieben. In diesem kommen generell sechs bis zwölf Kontrahenten zusammen, welche sich live vor dem Publikum einen literarischen Wettbewerb liefern. Inhaltlich bestehen keine Einschränkungen, die Texte müssen selbst verfasst sein, das Publikum ist seine Jury und der Preis besteht traditionell aus einer Flasche Whiskey. Ausschlaggebend ist bei der Performance des Slam-Poeten seine bewusste Selbstinszenierung. Die Bewegung entstand 1986 in den USA und heute gilt die deutschsprachige Slamszene als die zweitgrösste weltweit nach der englischsprachigen.

Bis Juli 2013 absolvierte Remo Zumstein etwa 120 Auftritte an Poetry Slams, Kleinkunstevents, Firmenanlässen und Schulworkshops. Seither sind noch einmal etwa dreissig bis vierzig hinzugekommen, auch Unternehmen fragen bei ihm an. Der Grund hierfür ist nicht nur im gekonnten Vortrag zu finden, sondern auch im feinen Humor, der zum Nachdenken anregt und das Publikum zum Schmunzeln bringt.

Vergangene Woche stellte er im Stadthotel Burgdorf zwei Gedichte vor, wovon eines («Messie») auf seiner Website zu finden ist.

Die Kulturdirektion ist auf jeden Fall überzeugt vom zukünftigen Erfolg der beiden Preisträger und spricht ihnen je ein Preisgeld von 7500 Franken zu.

Sissi Emmerich


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