Der EHC Burgdorf unterliegt in der Verlängerung und wird Vize-Schweizermeister
05.04.2013 Aktuell, Eishockey, Sport, Burgdorf
Schliesslich war es ein Fehler zu viel, nachdem man in den ersten zehn Minuten der Verlängerung selbst einige Top-Torchancen vergeben hatte. So verlor der EHC Burgdorf in der Verlängerung in einem begeisternden Final um die Schweizermeisterschaft mit 3:4-Toren. Aber trotz allem, wie sagte es Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch so schön: «Wir sind stolz auf euch Burgdorfer. Ihr habt in dieser Saison tolle Leistungen gezeigt mit dem Meistertitel in der Zentralschweiz und schlussendlich heute mit der Finalteilnahme.»
Im Unterbewusstsein war der 6:0-Erfolg vom Dienstag über den gleichen Gegner doch Gift gewesen. Denn wiederum dauerte es keine drei Minuten, bis die Burgdorfer mit 1:0 in Front lagen. Sägesser hatte einen Schuss von Sulzberger abgelenkt. Und gleich Sekunden später überraschte Yannick Kohler die gesamte Düdinger Abwehr mitsamt Torhüter, doch die Scheibe querte leider die Linie nicht. In der Folge kamen die Freiburger zu einigen guten Möglichkeiten bei Überzahlangriffen. Nach einem geblockten Schuss fiel in der sechsten Minute bereits der Ausgleichstreffer. Mit einem Male war es mit der bis anhin so guten Burgdorfer Organisation vorbei. Die Freiburger kamen immer wieder zu Chancen und die Emmentaler blieben immer wieder in der gut gestaffelten Abwehr der Gäste hängen. Nach zwei weiteren Fehlern stand es zur ersten Pause 3:1 für die Gäste, welche die gebotenen Möglichkeiten nützten und den Heimklub arg in Rücklage brachten.
Nun kamen die ersten Strafen. Die Einheimischen überstanden die erste Unterzahl unbeschadet, um dann selbst erstmals in Überzahl agieren zu können. Die Ansätze waren gut, doch schaute nichts Zählbares heraus. Dies änderte sich in der 34. Minute. Die Düdinger hatten sich erst befreien können, dann ging es sehr schnell, zwei Pässe und ein Direktschuss von Marco Blaser und der Anschlusstreffer der Burgdorfer war Tatsache geworden. Die Emmentaler versuchten weiter Druck zu machen, doch immer wieder scheiterten sie am Freiburger Hüter.
Im dritten Drittel häuften sich die Burgdorfer Chancen immer mehr. Der Ausgleich lag förmlich in der Luft. Die Düdinger waren längst fast nur noch mit Defensivaufgaben beschäftigt, doch wenn sie mal einen Angriff starteten, dann waren sie stets gefährlich. Der Ausgleich war längst überfällig, denn die Burgdorfer vergaben eine Reihe guter Möglichkeiten, unter anderem auch im Powerplay. In der 56. Minute wurde Sägesser nach einem gelungenen Solo von hinten zu Fall gebracht und es kam zu einem Penalty. Der Gefoulte nahm Anlauf und bezwang Aeby souverän zum vielbejubelten Ausgleichstreffer. Die Einheimischen hielten den Druck weiter aufrecht und hätten gar den Führungstreffer erzielen können. Doch auch die Gäste hatten 26 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit noch eine Riesenmöglichkeit, welche Kaufmann mit einer Riesenparade zunichtemachte.
In der Verlängerung machten die Einheimischen dort weiter, wo sie vor der Eisreinigung aufgehört hatten. Der Druck auf das Gästetor war gross, doch auch Kaufmann bekam jetzt wieder einige Arbeit. Die grössten Chancen hatten die Emmentaler, welche spätes-tens in der 68. Minute das Spiel hätten entscheiden sollen. Aber schlussendlich fehlten immer wieder Zentimeter zum Torerfolg. Langsam, aber sicher ging den Burgdorfern, welche nur noch mit zwei Blöcken agierten, die Puste aus und die Möglichkeiten der Düdinger häuften sich. In der 75. Minute wurde eine Strafe gegen einen Burgdorfer Verteidiger ausgesprochen und das Verhängnis nahm seinen Lauf. Der Ausschluss neigte sich seinem Ende zu, als die Scheibe zu Lars Hezel kam und dieser Kaufmann zum 4:3 aus Sicht der Freiburger bezwang.
Der Jubel auf Seiten des HC Düdingen Bulls kannte keine Grenzen und auf Burgdorfer Seite herrschte die grosse Leere. So knapp war man vor dem grossen Ziel gescheitert. Die Mannschaft hatte in einem grossartigen Spiel alles gegeben, aber das nötige Glück stand dieses Mal auf der Seite des Gegners. Trotz allem, der EHC Burgdorf kann auf seine sportlich erfolgreichste Saison der Klubgeschichte zurückschauen.
Rolf Knuchel