Ausstellung im Restaurant Kreuz in Höchstetten
05.06.2012 HöchstettenIhre Werke haben ausser Surrealismus und dem Bezug zu Höchstetten und Hellsau nichts gemeinsam. Die Region scheint jedoch ein guter Nährboden für die Kunst zu sein. Im 19. Jahrhundert wirkten hier Maler wie Frank Buchser, Cuno Amiet und Giovanni Giacometti.
In der Gaststube des Restaurants Kreuz hängen an drei Wänden die Kunstwerke von Daniel Ritter. Auf den ersten Blick scheinen alle Bilder gleich, eine Klaviertastatur in schwarz-weiss, Fotodruck auf Leinwand. Auf jedes Werk wurde mittels einer Schablone eine Zahl aufgedruckt. Zahlen spielen im Leben eines jeden Menschen eine gewisse Bedeutung, sei es das Geburtsdatum, eine Strassennummer oder sonst eine Glückszahl. Hier erscheinen sie auf den Bildern. Die ursprüngliche Idee entstammt einem Kunstwerk von Marcel Duchamp (Erratum musical von 1913). Er nummerierte die Klaviertasten von 1-88 und spielte dann jede Nummer einmal, zufällig, ohne spezielle Betonungen oder Modulationen. Ritter hat dieses musikalische Werk auf Leinwand übertragen. Der Restaurantgast ist also umgeben von Zahlen, die er selber in sich nachklingen lassen kann.
Im Fumoir und in der Galerie im oberen Stock befinden sich Kunstwerke von Ernst Schär, der seit ungefähr 40 Jahren malt. Sein ursprünglicher Beruf als Antikmöbelschreiner und später als Schriftenmaler weckte sein künstlerisches Interesse und er besuchte Kurse in verschiedenen Maltechniken. Aus diesen Erfahrungen entwickelte sich sein eigener Stil, eine Mischtechnik aus Öllasur, Acryl, Tempera auf Karton oder Leinwand. Auch Aquarell, Blei- und Farbstiftzeichnungen gehören zu seinen Werken. Die Bilder beeindrucken durch ihre Farben und ihre Sujets, die zwar gegenständlich sind, jedoch der Fantasie des Künstlers entspringen. Die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft spielen eine wichtige Rolle. Er schöpft dabei aus seinen Lebenserinnerungen und der Fantasie. So stehen die Steinkreise von Stonehendge in direktem Kontakt mit dem Universum, die Metamorphose eines Schmetterlings passiert vor dem imposanten Taj Mahal. Auch verschiedene Klimazonen erscheinen in seinen Gemälden. Schnee und Eis treffen auf glühende Wüste, Eisbrocken stehen im Kontrast zur grünen Schafweide.
Helen Käser